Der Brandner Kaspar und das ewig´ Lebn
(Steinbach, sh)
Die Theatergruppe Steinbach hat sich mit dem Stück "Der Brandner Kasper und das ewig´ Leben" einen echten Bühnenklassiker herausgesucht, der gewisse Erwartungen beim Publikum weckte, ist er doch seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner. Soviel sei schon mal vorweg gesagt: Applaus gab es überreichlich. Und zwar wahrlich verdient. Denn die Laiendarsteller haben sich in dem Spiel zwischen Jenseits und Diesseits selbst übertroffen.
Erst im Münchner Residenztheater und seit knapp zehn Jahren am Münchner Volkstheater ist der Brandner Kasper vom Spielplan nicht mehr wegzudenken und damit auf dem besten Weg, für die Ewigkeit in die Theatergeschichte einzugehen. Aus dem ebenso dramatischen wie belustigendem Stoff hat das Ensemble der Theaterbühne Steinbach eine wunderbare Inszenierung mit Holledauer bzw. „Stoabecker“ Lokalkolorit geschaffen.
Herausragend und wahrhaftig mit überragenden schauspielerischen Leistungen brillierten darin bei der vorletzten Aufführung vergangenen Samstag Stefan Haage als der Jagdgehilfe Kasper Brandner und Florian Biber in der Rolle des „Boandl“. Als Idealbesetzungen entpuppten sich ebenfalls Walter Hager als Erzengel Michael und Georg Huber als Hl. Florian. Aber auch alle anderen Hauptdarsteller zeigten professionelle schauspielerische Leistungen, die für „Laien“ kaum noch zu toppen waren. Da passten Mimik und Gestik genauso wie Stimme und Tonfall – und das durchgängig.
Nicht minder zum Erfolg der Aufführung trugen auch die Laiendarsteller in den zahlreichen Nebenrollen bei. Witzige Dialoge gepaart mit Situationskomik ließen beim Zuschauer keine Sekunde Langeweile aufkommen. Zu kurz kam dabei aber auch nicht der Ernst des Grundthemas vom Leben, dem Sterben und dem ewigen Tod. Das Publikum zog es förmlich mit hinein in das Geschehen und so wähnte es sich mittendrin im Chaos um den zunächst ausgetricksten Boandlkramer, der dem Brandner nach einem Schwindel beim Kartenspiel und besoffen vom Kerschgeist 16 weitere Jahre auf Erden versprochen hat.
Als Folge wirft es die heilige Ordnung im bayerischen Himmel vollends über den Haufen. Schließlich stirbt Brandners geliebte Enkelin Marei 16 Jahre zu früh. Damit wieder Ordnung in die Seelenbücher der himmlischen Verwaltung kommt, muss der Boandlkramer mit Schimpf und Schande wieder zurück auf die Erde. Doch auch bei dieser Begegnung hat´s Boandl nicht leicht mit dem ausgefuchsten Brandner Kaspar.
"Bist einmal im bayerischen Himmel, kommst aus dem Staunen nicht mehr heraus", hört der Brandner Kaspar aus berufenem Mund und ein Blick durch das Fernrohr in das Paradies überzeugt ihn davon, dass es sich tatsächlich zu bleiben lohnt.
Die Komödie in sieben Bildern wurde durch eine äußerst authentische Bühnendekoration noch zusätzlich unterstützt. Das neugebaute Hopfenhaus bot sich als einladende Location mehr als perfekt und wird wohl in Zukunft noch oft für die Taten der Theatergruppe zum Einsatz kommen.
In den Rollen spielten:
Brandner Kaspar – Stefan Haage
Boandl – Florian Biber
Portner – Rudi Mittermeier
Marei – Anja Mauritz
Hl. Florian/ Lorenz – Georg Huber
Simmerl – Christian Huber
Senftl – Michael Bachmaier
Theres/Engerl – Andrea Brücklmeier
Bursche/Teufel – Andreas Selmeier
Bedienung/ Engerl – Sabine Mittermeier
Engerl/Bedienung – Rebecca Helgert
Engerl – Karin Frühmorgen
Engerl – Maria Reith
Sophie – Ilona Mittermeier
Erzengel Michael - Walter Hager
Treiber – Alex Mittermeier
Musiker – Alois Hobmaier, Georg Neumeier
im bayerischen Himmi
... wo die Englein tanzen
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