Im Lustholz wächst was hoch
(Pfaffenhofen, rt)
Auf großes Interesse gestoßen sind am gestrigen Samstag die Baustellenführungen im Lustholz, wo gerade das erste Pfaffenhofener Bürgerwindrad im Entstehen ist. Die Spitze der Pfaffenhofener Bürgerenergiegenossenschaft mit Andreas Herschmann und Markus Käser hatte alle Hände voll zu tun, um dem Andrang in geordnete Bahnen zu lenken.
Die Bautafel am Waldrand neben der Straße weist sozusagen den Weg. Seit Herbst des vergangenen Jahres sind dort Großtransporte unterwegs um die teils überdimensionierten Bauteile anzuliefern, damit das Werk im kommenden Frühjahr planmäßig fertiggestellt werden kann. Erst vor wenigen Wochen wurde der 1.600-Tonnen-Großkran aufgestellt, dessen Aufgabe es unter anderem ist, die vielen Betonsegmente zu einem soliden Turm aufzustapeln.
Sozusagen in mehreren Schichten konnten von 10 Uhr bis 14 Uhr bis kurz vor die Baustelle gelangen, wo sie die Fachleute der Enercon GmbH, die als der größte deutsche Hersteller von Windkraftanlagen gilt, in Empfang nahmen. Das Unternehmen ist mit der Ausführung der Bauarbeiten nahe Riedhof betraut. Näher ran durfte man aus Sicherheitsgründen nicht.
Am Ende der umfangreiche Arbeiten ragt eine Windenergieanlage des Typs Enercon E-115 mit 3,0 MW Leistung und einem voraussichtlichen Jahresertrag von 6.177.000 kWh in den Himmel. Rund 1.500 Haushalte erhalten dann sauberer Energie aus dem Lustholz. Enercon-Mitarbeiter Erich Steinmüller erläuterte die technischen Einzelheiten – Nabenhöhe auf 149 Meter, 900 Kubikmeter Betonring als Grundlage, Durchmesser unten 21 Meter, im Boden 3,5 Meter („Das Bauwerk hält durch sein Eigengewicht von 2.800 Tonnen“), bis zu 14 Umdrehungen können die Rotorblätter in der Minute mache – und beantwortete die zahlreichen, oftmals sich äußerst fachkundig anhörenden Fragen der Besucher.
"Wir wollen noch mehr!"
Der Fachmann prophezeite, dass die Windenergieanlage im Betrieb kaum zu hören sein wird und in jedem Fall die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten würden. Laufend mache das Unternehmen technische Verbesserungen an seinen Anlagen, um den Lärmschutz zu optimieren. „Wir wollen noch mehr!“, verkündete einer aus der Gästeschar seine Meinung, dernach doch noch weitere Windkraftanlagen in Pfaffenhofen gebaut werden sollten. Steinmüller antwortete darauf, dass man „an dem Standort noch ein bisschen Luft hat für zwei bis drei Anlagen.“ Insofern sei eine Erweiterung natürlich vorstellbar. Herschmann jedenfalls freute sich über das rege Interesse an diesem ersten Pfaffenhofener Windrad und auch darüber, dass „nicht nur Investoren oder Anlieger sondern auch viele andere Bürger“ den Weg ins Lustholz gefunden hätten, um sich direkt vor Ort über den Baufortschritt der Anlage ein Bild zu machen.
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