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Goethes Gartenhaus -oder lieber doch nicht?

(Pfaffenhofen, wk)

Es war zwar nicht der wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Stadtratssitzung, doch die Gestaltung der Arlmühle im Gartenschaugelände führte doch zu recht umfangreichen Diskussionen. Grundsätzlich hatten sich die Stadträte im letzten Jahr darauf geeinigt, die Arlmühle als Schauobjekt für alternative Energieerzeugung zu verwenden. Architekten sollten sich entsprechend Gedanken machen und drei Vorschläge wurden in der letzten Sitzung vorgestellt.

Einmal ein futuristisch wirkendes Betongebäude, dann ein Erdhügel sowie die angedeutete Nachbildung von Goethes Gartenhaus - alle Entwürfe jeweils mit Wasserrad. Stadtbaurat Gerald Baumann sprach sich für das futuristische Betongebäude aus, wobei er gleich auf Ablehnung stieß, würden doch Beton und Grünanlagen gar nicht zusammen passen (Hans Bergmeister, CSU und Sandra Lob, SPD). Da konnte er nur entgegnen, dass Beton aus Kies, Wasser und Zement bestehe und das seien doch auch Naturstofffe. Stadtrat Rainer Haiplik (ÖDP) bedauerte, dass das alte Arlmühlen-Gebäude abgerissen werden sollte, Variante 3 (Goethe) würde ihn den Verlust aber eher verschmerzen lassen. Mit einem ganz anderen Ansatz ging Steffen Kopetzky an die Entscheidung heran. Liege doch Goethes Gartenhaus in Weimar an der Ilm, einem Weltkulturerbe und somit sei schon einmal ein Bezug zu Pfaffenhofen an der Ilm hersgestellt. Außerdem sei das Wort "Ilm" ( Talab al-Ilm)  im islamischen Kulturkreis der Begriff für Streben nach Wissen, den Weg des Wissens gehen der zur höheren Weisheit führe, und das würde gut in die Landschaft passen und die Mühle sozusagen adeln. Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) führte die Diskussion auf den Kern des Themas zurück - es sollte das Wasserrad veranschaulichen, wie Strom erzeugt werden kann, statt mit einer Turbine. Die Diskussion um ein Gebäude hielt er für zweitrangig. Bürgermeister Thomas Herker brauchte wegen der notwendigen Vorbereitungen eine Entscheidung und ließ jede vorgelegte Alternative abstimmen - heraus kam: Ablehnung für jeden der Vorschläge. Jetzt wird eine Arbeitsgruppe gebildet, die die Entscheidung so schnell wie möglich vorbereiten soll. Im Zusammenhang mit dem Thema Gartenschau stellte auch der Geschäftsführer Gartenschau Walter Karl die Barrierefreiheit im Gartenschaugelände vor.

Einen Überblick über das Klimaschutzmanagement und die Aktionen des letzten Jahres gab die Klimamanagerin der Stadt, Kathrin Merkert, positive Aktionen, die auch im laufenden Jahr fortgesetzt werden sollen. Claudia Lorenz, Mitarbeiterin eines Verkehrsberatungsinstituts stellte in diesem Zusammenhang umsetzbare Schritte zur Radlinfrastruktur vor wie Radlschutzstreifen in der ingolstädter- und Scheyrer Straße, Radlständer und Radlboxen am Bahnhof mit Lademöglichkeit für e-Bikes und eine Ladestation am Schwimmbad. Das mit den Radlboxen, die mit Chipkarten genutzt werden sollten, kam bei den Stadträten nicht so gut an, aber schliießlich einigtensich die Räte auf ein Schlüsselsystem und Vorschläge, die schnell umsetzbar sind.

Auch wenn Politiker sich immer schwer tun, Gebühren zu erhöhen, ging es bei den Schwimmbadpreisen doch problemlos, schließlich seien die Gebühren seit 5 Jahren nicht mehr erhöht worden trotz gestiegener Personal- und Materialkosten, so Bürgermeister Herker, schließlich liege das jährlich Defizit derzeit bei 750.000 Euro. So erhöht sich der Einzelpreis für Erwachsene von 4 auf 4,50 Euro, die Saisonkarte von 62 auf 68 Euro und die Familiensaisonkarte von 110 auf 120 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen täglich 2,80 statt 2,50 Euro und Jugendliche, Studenten, Azubi über 18 Jahre 3,50 statt 3 Euro. Dies hielten alle Stadträte für angemessen, so dass einstimmiger Beschluss erfolgte.

Wegen der sich abzeichnenden generellen Personalnot in Kindertagesstätten will Pfaffenhofen die Praktikantenplätze verdoppeln auf 6 Stellen mit dem Hintergedanken, dass weiterhin alle früheren Praktikanten nach ihrer Ausbildung auch übernommen werden können. Ein Highlight in der Kinderbetreuung sind die Sprach-Kitas. Hier nimmt Pfaffenhofen mit 3 Kitas an einem Bundesprogramm teil. Ziel des Programms ist die  Verbesserung der sprachlichen Bildung in Kitas, wobei hier bKinder aus bildungsbenachteiligten Familien und aus nicht-deutschsprechenden Familien gefördert werden sollen. Dieser Vorschlag fand einstimmige Zustimmung ebenso die Bedarfsplanung für die vorschulische Kinderbetreuung. Hier sieht die Planung bis 2020 eine Investition von gesamt 10 Mio. Euro vor, wobei Pfaffenhofen bei der Betreuung der Kleinkinder von 1 bis 3 Jahren eine Quote von 51 Prozent erreicht, bei den Kindern über 3 Jahre bei 96 Prozent, damit nimmt Pfaffenhofen kreisweit eine Spitzenstellung ein.

 

 

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