Verbissschutz praktisch gezeigt
(Baar-Ebenhausen, rt)
Wie Zaunbau zum Schutz von Forstpflanzungen schnell und effektiv gemacht werden kann, das demonstrierten am heutigen Vormittag in einer Gemeinschaftsveranstaltung der hiesigen Waldbesitzervereinigung und der Forstverwaltung Pfaffenhofen unter anderem Benjamin Scharnagl und Martin Spies im Gemeindewald von Baar-Ebenhausen. Ein weiterer Termin ist um 13 Uhr an dem Kurzentschlossene noch teilnehmen können.
Benjamin Scharnagl, Leiter des Forstreviers Hög, und Förster Martin Spies vom Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zeigten zusammen mit zwei Vertretern der Pfaffenhofener Waldbesitzervereinigung, Förster David Hauser und Mathias Ritzer, baldiger Nachfolger von Hermann Graf als WBV-Geschäftsführer, interessierten Privatwaldbesitzern wie sie ihre Jungpflanzen vor Reh und Hase durch Einzäunung wirksam schützen können. Mit dabei waren auch die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes.
Am praktischen Beispiel einer Neuanpflanzung wurden in einem „Käferloch“ - das ist ein Bereich im Wald, wo die vom Borkenkäfern befallenen Bäume flächig entfernt wurden - ein mehrere hundert Quadratmeter großes Areal unter Einsatz von Z-Profil-Stahlpfählen eingezäunt. „Das Käferloch wird mit jungen Buchen bepflanzt, die sind vom Wild begehrt“, erklärte Spies. Darüber hinaus komme es vermehrt zu Fegeschäden (Ein Fachbegriff aus der Jägersprache, der das Abstreifen der Knochenhaut des Rehgehörns bezeichnet) denen damit ebenfalls vorgebeugt werde. Im Gemeindewald von Baar-Ebenhausen pflanzt Scharnagl zudem die nässetolerante Flatterulme, die ein ganz besonderer Leckerbissen für das Wild ist und deswegen ohne Schutz eher geringe Chancen hat, ihr Jugendstadium zu überstehen.
Wer Wildschäden vermeiden möchte, kommt also um den Bau eines Wildzaunes kaum herum. „Wildschutzzäune mit Z-Profilen, die im Abstand von ungefähr vier Metern in den Boden eingeschlagen werden, eignen sich besonders gut, weil sie nicht rosten, einfach aufzubauen und wiederverwendbar sind“, so Scharnagl. Spezielle Einhakösen erleichtern zudem das Einhängen des verzinkten 160er-Knotengeflechets.
Die Förster sprechen von Kosten beim Selbstaufbau von etwa vier Euro pro laufendem Meter. Man müsse auch noch darauf achten, dass der dann etwa 150 Zentimeter hohe Zaun beim Aufbau gut gespannt werde, so der Hinweis der Fachmänner. Was ansonsten noch alles beim Zaunaufbau zu beachten ist, erfuhren die Teilnehmer, als sie selbst beim Einzäunen recht aktiv Hand anlegten.
Am heutigen Freitag, 26. Februar, haben Privatwaldbesitzer um 13 Uhr nochmals Gelegenheit, an dem Kurzlehrgang teilzunehmen. Eine telefonische Anmeldung bei Benjamin Scharnagl per Telefon ( 01 62 / 424 03 00 ) ist dazu allerdings notwendig.
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