Isarflimmern an der Ilm
(Pfaffenhofen, rt)Fotos: © Alfred Raths
Ein Gitarrenspiel wie Donnerhall, eine Bühnenpräsenz wie ein Grizzly am Yukon – das schafft nur einer: „Isarindianer“ Willy Michl. Der war am gestrigen Abend zu einem bayrisch-bluesig-spaßig- frechen Gastspiel im Pfaffenhofener Stockerhof und begeisterte die Zuhörer.
Mit eigenwilligen Blues-Rhythmen lockt er mittlerweile seit Jahrzehnten die Fans in seine Konzerte und so waren es in Pfaffenhofen auch über hundert Besucher, die Michl hören und erleben wollten. Mit anhaltender Power, ordentlicher Lautstärke und starken Liedtexten präsentierte sich der 65-Jährige mit variantenreicher Stimme. Zum Beispiel beim Song über „Bruno, the magic spirit bear“ - eine tragisch-komische Ballade auf den fast genau vor zehn Jahren erschossenen „Problembären“ Bruno, bei der er jodelnd auf die „Wildschütz Jennerwein“-Melodie „Es war ein Bär in seinen schönsten Jahren“ umstellte.
Das Publikum applaudierte wechselweise laut klatschend oder – wie Michl empfahl – lautlos mit den Händen über dem Kopf wedelnd, so wie es ihm sein Azteken-Bruder einmal beschrieb. „Ois is Blues“ singt der Indianerbarde, und das lebt er nach wie vor mit Haut und Haar, auch wenn dieses mittlerweile danach verlangt, schwarz eingefärbt zu werden.
Die Besucher sangen oftmals ebenso eifrig wie textsicher mit und so wurde es ein langer Abend voller Emotionen. Die gelungene Isarindianer-Show mit dem "SOT - Sound of Thunder", wie sich Michl selber nennt, ging nämlich erst nach etlichen Stunden zu Ende.
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