Musik vor Politik
(Pfaffenhofen, rt)
Nur drei gezielte Schläge benötigte Festwirtin Julia Spitzenberger bis das erste Demokrator-Faß fachgerecht angezapft war. Gemeinsam mit der Hallertauer Hopfenkönigin Anna Roßmeier und dem SPD-Kreischef Markus Käser hat die Pfaffenhofener SPD-Stadträtin am gestrigen Freitagabend das nunmehr neunte Starkbierfest eröffnet.
Der historischen Müllerbräusaal war mit Publikum gut gefüllt als die erste Halbe des naturtrüben Doppel-Bocks aus dem Fass sprudelte. Der spezielle Sud wird in dieser Form nur anlässlich des SPD-Starkbierfestes ausgeschenkt. Mit Blasmusik heizten die "Die Holledauer Bifescheißer“ den Besuchern ein und Gesang gab es diesmal gleich aus drei Kehlen, hintereinander.
Walter Adam alias "Muhakl", uriger Vertreter alternativer Volksmusik, machte den Anfang. „I deref heit koa Wort über Politik redn – de Musik is mir eh liaba“ führte er sich ein. Adam spielt seit zwei Jahrzehnten in wechselnden Besetzungen alte bayerische Couplets und unverfälschte Wirtshausmusik aus der Hallertau ist aber auch bekannt als jener bayerische Sozialdemokrat, der im vergangenen Jahr Florian Pronold als Gegenkandidat zum Landesvorsitz herausforderte und auf Anhieb mehr als ein Drittel der Delegiertenstimmen auf sich vereinen konnte. Was von Insidern als sensationell gewertet wurde. In letzter Zeit macht er aber auch Schlagzeilen als Frontmann der SPD-Basisinitiative "Zeit für die Mutigen".
Nach dem gemeinsam mit den Demokrator-Freunden gesungenen „Mia san de Holledauer“ legte sich Käser in Fredl-Fesl-Art mit zwei Musikstücken ins Zeug, darunter sein Pfaffenhofener Heimatsong „Cherie und i“ bevor der Hauptakt mit Michi Dietmayr und seinem neuen Programm „Solosdsislebn!“ auf die Bühne kam. Michis Hit „Liebeslied in Ost-Dur“ vorangestellt rockte er den Saal und so mancher Demokrator-Doppel-Bock musste auf seine Leerung warten bis zum Ende der Vorstellung. „Pfaffenhofen soll die Stadt mit den besten und lautstärksten Sängern sein“, komplimentierte der Kabarettist und so ganz unrecht hat er damit wohl nicht gehabt.
Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker stand in diesem Jahr übrigens hinter dem Zapfhahn und war aus gesundheitlichen Gründen nicht wie üblich als emsiger Kellner unterwegs. Dem Vernehmen nach habe ihm diese Aufgabe aber mindestens ebenso viel Freude bereitet.
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