Weil das Volksfest zu Wolnzach gehört
(Wolnzach, hr)
(hinten v.l.n.r.) Bürgermeister Jens Machold, Wolnzachs CSU-Ortsvorsitzender Axel Meier (noch dieses Wochende auf Niederlauterbacher Theaterbühne zu sehen),MdL Karl Straub, Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer; (vorne v.l.n.r.) die Geehrten: Roland und Anneliese Stolz für jeweils 40 Jahre treuer Mitgliedschaft und Michael Widmann für 50 Jahre
Es war eine ruhige Jahreshauptversammlung des CSU Ortsverbandes, in der vor allem die Sachpolitik im Vordergrund stand. Von den Turbulenzen im Gemeinderat war dort wenig zu spüren, ganz im Gegenteil die Basis stärkte ihren Mandatsträgern den Rücken. Ein Thema stand dabei besonders im Fokus – die Situation im Wolnzacher Gemeinderat.
„Ihr braucht ja keine Theatergruppe mehr, denn ihr habt euren Gemeinderat“, mit diesen Worten kam Ortsvorsitzender Axel Meier auch ohne lange Umschweife zu dem Punkt, über den derzeit nicht mehr nur in Wolnzach selbst diskutiert wird. Ob nun Protokolle, Sitzungsendzeiten, oder aber ein Raumkonzept, - über diese Themen wird in ganz grundsätzlicher Natur gerne gestritten. Insgesamt zeichnet sich rund zwei Jahre nach der Wahl ein Bild, bei dem die Gräben nicht kleiner, sondern im Gegenteil das Zerwürfnis noch größer geworden ist.
Dennoch blickte Bürgermeister Jens Machold mit Gelassenheit auf die Sitzungen, denn trotz der anhaltenden „Turbulenzen“ konnte er auch zahlreiche Erfolge verweisen. Ob nun der Energienutzungsplan, die Überlegungen am Sportweg, die Neugestaltung des Rathausplatzes oder das Gewerbegebiet Bruckbach: Die Liste dessen, was man in den vergangenen Monaten erreicht hat, kann sich sehen lassen. Was jedoch die CSU-Basis neben den zahlreichen Projekten am meisten interessierte, das war das Wolnzacher Volksfest.
Hier gibt es bereits seit einigen Jahren ein Problem, denn im Landtag wurde eine Petition gegen das Volksfest eingereicht. „Nicht nur der Landtag, sondern auch der Umweltausschuss haben sich einstimmig hinter unser Volksfest gestellt“, erläuterte der Landtagsabgeordnete Karl Straub. Insgesamt wolle man nun unter der Führung des Landrates das Gespräch suchen und eine für beide Seiten gute und dauerhafte Lösung finden. „Wenn wir weitere Lärmschutzmaßnahmen umsetzen wollen, dann brauchen wir aus baurechtlicher Sicht die Unterstützung der Anwohner“, erklärte der Rathauschef. Von Seiten des Landtages ist man auch zuversichtlich, dass dieses Problem gelöst werden kann. Sollte Wolnzach aber am Ende dennoch ohne Wies’n dastehen, merkte Ortsvorsitzender Axel Meier mit einem Augenzwinkern an: „Wenn es das Volksfest nicht mehr gibt, dann zieh ich wieder nach Schleswig-Holstein.“ Die Antwort der CSUler folgte auf dem Fuße: „Beides wäre ein herber Verlust!“
Einen Verlust, den die Wolnzacher CSU-Basis – zumindest, wenn man den ganz grundsätzlichen Aussagen aus München Glauben schenkt – aber nicht zu fürchten brauchen. Und so richtet man auch bei den Wolnzachern den Blick nach vorne. „Zwar wird immer wieder versucht durch Querelen den Blick zu vernebeln, dennoch sind wir in Wolnzach, dank einer breiten Mehrheit gut unterwegs“, erklärte der Rathauschef zur aktuelle doch recht schwierigen Lage im Gemeinderat. Besonders konstruktive Zusammenarbeit über die Parteigrenzen hinweg mit den Freien Wählern und den Grünen hebt er dabei hervor. „Für uns soll auch weiterhin die Sachpolitik im Fokus stehen“, so Machold.
Trotz vieler lokaler Themen streiten am Ende sowohl der Landtagsabgeordnete Karl Straub, als auch der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstofer das Thema Asyl. „Man muss anerkennen, wie viel an der Basis und in den Kommunen geleistet wird“, so der Bundespolitiker, dem es vor allem darum geht, in der gesamten Diskussion die Bürger nicht aus den Augen zu verlieren. Dass dies insgesamt kein einfaches Thema ist, dem man mit Patentrezepten begegnen kann, das bestätigte auch Straub. Er stellte sich hinter die bayerischen Forderungen. „Alleine in den ersten beiden Monaten des Jahres kamen 160.000 Flüchtlinge nach Deutschland – 120.000 davon über Bayern. Eine Entspannung gab es erst im März nach den Grenzschließungen.“ Auch Straub präferierte zur Lösung der Problematik einen europäischen Konsens, zeigte sich jedoch äußerst skeptisch im Hinblick auf das Abkommen mit der Türkei.
Trotz der vielen und auch komplexen Themen war es eine harmonischer Versammlung, bei der die Basis nicht nur den Gemeinderäten und den Mandatsträgern, sondern vor allem dem Bürgermeister den Rücken stärkten. „Wir haben viele Ideen, aber nur gemeinsam können wir sie umsetzen“, so Axel Meier.
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