Boardinghouse zu wenig filigran
(Reichertshausen, sia)
Geteilter Meinung war das Gremium auf der gestrigen Marktratssitzung über das geplante Boardinghouse am Ortseingang von Reichertshausen. Während einige Markträte es als XXL-Bau bezeichneten und es sich an dieser Stelle so gar nicht vorstellen konnten, hätten andere durchaus damit leben können. Schließlich wurde das Bauvorhaben mit 8 zu 12 Gegenstimmen abgelehnt.
Anfang dieses Jahres stand das geplante Boardinghouse erstmals im Marktgemeinderat auf der Tagesordnung. Vor einer endgültigen Entscheidung wollte man jedoch erst weitere Informationen einholen, die mittlerweile vorliegen. Nach Meinung der Kreisbaumeisterin Antonia Seubert vom Landratsamt Freising wäre das Vorhaben nur durch ein Bauleitplanverfahren realisierbar, aus ortsplanerischer Sicht sehe sie das ganze allerdings negativ. Was eine neue Zufahrt gleich am Ortseingang betrifft, bestünde vom staatlichen Bauamt Freising „grundsätzlich Einverständnis“. Als letztes war noch ein Nutzungskonzept des Bauherrn gewünscht. Mit all diesen neuen Informationen konnten sich nun die Marktgemeinderäte eine eigene Meinung bilden, welche durchwegs unterschiedlich ausfiel. Die erste Wortmeldung kam von Barbara Prügl. Prinzipiell stimmte sie für ein Bordinghouse, die auch immer mehr im Kommen sind, es wäre aber arg wuchtig und sollte am Ortseingang doch etwas filigraner sein. Hans Sailer stimmte dem Bau auf keinen Fall zu, wie er betonte, der Ort verliert seinen Charakter und die Kirche verschwindet fast. An der Stelle nicht, aber vielleicht woanders könnte sich Erika Wittstock-Spona das Gebäude vorstellen und stimmte ebenfalls dagegen. Gleich als XXL-Bau bezeichnete es Martin Hellerbrand, „das ist nicht zum Vorteil des Ortes“.
Es gab aber auch positive Wortmeldungen. Jedes Gebäude verändert eine Ort, so Martin Linseisen. Er könnte sich durchaus damit anfreunden und damit leben. Eventuell könnte man den Hinweis geben, das Ganze etwas abzuspecken. Andreas Baumann sah es auch nicht so schlecht. Wenn man nach Au rein fährt, sieht man auch als erstes den Supermarkt und eventuell noch einen Schrottplatz. Letztendlich aber wurde der Bau des Boardinghouses in dieser Form mehrheitlich abgelehnt.
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