Kreistag begeistert sich für digitale Gründergeneration
(Manching, wk)
Das Thema "Digitales Gründerzentrum Ingolstadt" war relativ kurzfristig in der regionalen Politik aufgetaucht. Die bayrische Regierung plant bayernweit die Förderung digitaler Gründerzentren, für jeden Regierungsbezirk soll es neben München ein weiteres Gründerzentrum geben. Ingolstadt bewirbt sich zusammen mit der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) um dieses Gründerzentrum für Oberbayern, will aber die Landkreise der Region 10 mit einbinden.
Prof. Dr. Walter Schober
Die relativ kurze Vorlaufzeit hatte vorher im Kreisausschuss Unmut hervorgerufen bei den anderen Fraktionen, außer der CSU, und für offene Fragen bis zur Ablehnung gesorgt. Das Thema stand heute auf der Tagesordnung der Kreistagssitzung in Manching. Prof. Dr. Walter Schober, Präsident derTechnischen Hochschule Ingolstadt stellte die gepalnte Struktur, die Aufgaben und Möglichkeiten eines Digitalen Gründer Zentrums (DGZ) vor und betonte, dass in Zukunft die Digitalisierung immer weiter zunehmen werde und es für die Region wichtig sei, zukunftsfähig zu bleiben. Ein DGZ sei der Schritt in die richtige Richtung und sei auch als eine Art Wirtschaftsförderung zu sehen. Denn die Ideen, die dort entwickelt würden, konnten auch den kleinen und mittleren Unternehmen in der Region langfristig helfen. Das DGZ soll Menschen mit Ideen anlocken, kreative Köpfe würden im umgebauten Kavalier Dallwigk in Ingolstadt eine Heimat für ihr start-up-Unternehmen finden, beraten werden und hätten die Möglichkeit, sich mit vielen innovativen Menschen im DGZ auszutauschen. Es würden Arbeitsplätze für 130 Menschen im DGZ entstehen und man rechnet mit einem Aufenthalt von 1 bis 2 Jahren, bis die Gründer mit ihrem neuen Unternehmen auf eigenen Beinen stehen und das DGZ verlassen. Außerdem sei die Nähe zur Hochschule und zu privaten Unternehmen, wie von der Landesregierung gefordert, vorhanden. Die Wirtschaftsstruktur für die nächsten 15 bis 20 Jahre sei auf innovative Gründer angewiesen.
Philipp Hecht, TH Ingolstadt
Philipp Hecht, Qualtätsmanagementbeauftragter der Hochschule, ging intensiver auf das Konzept ein und auf die Möglichkeiten, die ein DGZ bieten könne. Als Beispiel nannte er das Thema Mobilität mit Hinweis auf Audi, Medien, Gesundheitsbereich, wobei ihm dabei Bürgermeister Herbert Nerb aus Manching unterbrach, denn er vermisste bei den genannten Unternehmen das Airbuswerk in Manching. Doch nach Aussage von Nerb und Schober habe Airbus kein Interesse angemeldet und würde sich auch nicht finanziell beteiligen. Außerdem arbeite die THI schon seit langem mit Airbus in verschiedenen Bereichen zusammen. Von Kerstin Schnapp (Grüne) und Markus Käser kamen Fragen nach Regionaliserung der DGZ-Arbeitsmöglichkeiten, z.B. Büros in Pfaffenhofen, schließlich würde der Landkreis sich mit gut 340.000 Euro beteiligen. Diese Idee wurde von Philipp Hecht verworfen, weil die Überlegung im Vordergrund steht, dass die innovativen Kräfte sich gerade im DGZ gegenseitig befruchten sollen, zusammen vielleicht neue Ideen entwickeln - das sei mit Außenbüros nicht machbar, es könnten sich aber externe Kräfte gern mit DGZ-Kräften zusammentun und sich über technische Innovationen informieren.
Da der Antrag zur Förderung eines DGZ spätestens am 13. Mai bei der Regierung eingereicht sein muss, müsse die Entscheidung in den Landkreisen spätestens bis Ende April fallen. Max Hechinger (Freie Wähler) sprach sich für das DGZ aus, obwohl seine Fraktion anfangs nicht "Feuer und Flamme" für das Projekt gewesen sei. Landrat Martin Wolf (CSU) untertrich die Möglichkeit, sich in digitalen Inseln zu vernetzen und die digitalen Gründer sollten ebenso unterstützt werden, wie bei anderen Unternehmen auch. Der Kreistag sprach sich bei der Abstimmung dann bis auf 4 Gegenstimmern (Grüne) und nachdem sich SPD und FW ausreichend informieirt sahen, für die Teilnahme des Landkreises am Digitalen Gründerzentrum aus. Jetzt bleibt abzuwarten, ob Ingolstadt bei der Auswahl gegen den Konkurrenten Rosenheim gewinnt, wobei Landtagsmitglied Karl Straub (CSU) die Möglichkeit sah, dass Oberbayern statt einem vielleicht auch zwei Gründerzentren bekommt.
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