Mahnende Worte zum Ende
(Wolnzach, hr)Für die 110 Abiturienten des Wolnzacher Gymnasiums geht nach 12 Jahren ein Lebensabschnitt zu Ende. „So wie die Lehrer uns zu erziehen versuchten, versuchten wir erwachsen zu werden“, so Sophia Gschlößl. Und am Ende musste man doch sagen, dieses mitunter schwierige Unterfangen ist geglückt, denn insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler konnten ihre Schullaufbahn mit einer 1 vor dem Komma abschließen.
„Nach einer 12-jährigen Seefahrt gehen wir von Bord“. Nicht immer war es eine ruhige See, nicht immer war die Arbeit an Deck – um im Bild zu bleiben – einfach“. Doch am Ende haben sie es alle geschafft. „Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein“, erklärt Birgit Schmid seitens des Elternbeirates. Mit Recht, denn nicht nur 28 Schüler konnten sich über eine 1 vor dem Komma freuen, vier Mal durften Schulleiter Christian Heller und Oberstufenkoordinatorin Gerlind Köster zur Traumnote 1,0 gratulieren. Clara Hurzlmeier, Joanna Lerner, Stefanie Hohenleitner und Julia Fuchs haben nicht nur über die vergangenen zwei Jahre fleißig Punkte gesammelt, sondern auch die fünf Prüfungen jeweils mit dem Prädikat „sehr gut“ abgeschlossen.
So durfte am Wolnzacher Gymnasium natürlich auch hemmungslos gefeiert werden, denn das Erreichen des Abiturs stellt einen bedeutenden Einschnitt im Leben dar. „Schexit“ und dann? Was kommt nach der Schule. Studium, Lehre und Beruf. „Ihr werdet den eigenen Weg findet“, so Landrat Martin Wolf, der allen herzlich zum bestandenen Abitur gratulierte. Dabei sind es, wie Schulleiter Christian Heller betonte, keine einfachen Zeiten, in denen er seine ehemaligen Sprösslinge in die „weite“ Welt entlassen muss. „Ich habe es in den vergangenen zwölf Monaten mit zum Teil unglaublichem Staunen, aber auch mit Bestürzung verfolgt, wie Nationalisten in ganz Europa gefeiert wurden.“ Der Brexit am vergangenen Donnerstag war der vorläufige Höhepunkt dieser Bewegung. „Ihr alle wisst, welches Unheil gerade der Nationalismus im vergangenen Jahrhundert über Europa gebracht hat“, so Heller und gab seinem ehemaligen Schüler somit auch mahnende Worte mit auf den Weg. „Ihr alle tragt Verantwortung für das Gelingen der ‚großen Ganzen‘“, führte er weiter aus und forderte er von seinen Schützlingen, sich wachsam am politischen Diskussionsprozess zu beteiligen. Und so entließ er die Schüler mit den Worten von Immanuel Kant: „Sapere aude! – Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.“
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