Zurück zur „alten“ Sitzordnung?
(Wolnzach, hr)Die "alte" Sitzordnung? Zumindest die FDP-UW-BGW bezeichnet sie mittlerweile so. Doch in der letzten Legislatur sah es anders aus ...
Nein, offiziell stand die Sitzordnung nicht auf der Tagesordnung, dennoch wurde wieder einmal über sie gestritten. Ausgangspunkt war die geplante Installation einer Mikrofon- und Lautsprecheranlage im Sitzungssaal.
„Wir werden diesem Antrag nicht zustimmen“, so die Äußerung von FDP-UW-Rat Peter Rech, der damit auf das von ihm erarbeitete Raumkonzept verwies. „Wir brauchen uns bloß richtig setzen, dann können wir uns dieses Geld sparen!“
Dass aber die von ihm vorgeschlagene Sitzordnung, die im Übrigen über mehrere Monate erprobt worden ist, keineswegs zur besseren Verständigung beiträgt, das konnte man damals schon erleben. „Nicht nur in der Akustik sah ich keine wirkliche Verbesserung, sondern vor allem die Projektionsfläche zwischen beiden Fenstern war zu klein“, erklärte der Grüne Willi Kling schon damals. Mehrheitlich folgte der Gemeinderat seiner Einschätzung und man kehrte zur „alten“ Sitzordnung zurück.
Nun kamen im Prinzip dieselben „alten“ Argumente wieder auf den Tisch – und das, obwohl es lediglich um die Anschaffung einer Mikrofonanlage ging. Für rund 30.000 Euro soll eine mobile Anlage angeschafft werden, die im Endeffekt nicht nur im Rathaussaal aufgebaut werden kann, sondern auch bei Bürgerversammlungen in anderen Räumen. Eigentlich könnte man meinen, damit wäre alles gesagt. Doch wie sollte es in Wolnzach anders sein, als dass seitens der FDP-UW-BGW abermals versucht wurde, Beschlüsse, die erst vor wenigen Monaten gefasst wurden, zu kippen. So folgte auch von BGWler Max Wallner prompt der „erweiterte“ Antrag, man möge zur „eingeklappten Sitzordnung“ zurückkehren.
... schon bei der Vereidigung von Bürgermeister Jens Machold saß man in U-Form. Fotos: Archiv
„Versteh das nicht“, so der direkte Einwurf von Karl Straub (CSU). Was dann folgte, könnte man freundlich formuliert unter dem Austausch von Nettigkeiten subsummieren. „Diesen Scherz haben sie schon oft gebracht“, erwiderte Rech (FDP-UW), und sein Fraktionsführer Matthias Boeck fügte weiter hinzu: „Das ist das Problem, wenn man zu lange im Landtag sitzt!“ Eine Diskussion, die zwar sehr zur Erheiterung der anwesenden Zuschauer beitrug, allerdings im Kern nichts Neues oder gar Erhellendes hervorbrachte.
Schlussendlich traf Alois Brummer den Nagel auf den Kopf: „Ich habe Herrn Boeck schon oft gehört, verstanden habe ich ihn noch nie.“ Vielleicht will man auch nicht verstanden werden, schließlich scheint man sich in der Rolle der Fundamentalopposition zu gefallen. „Hier geht es wirklich nicht mehr um Sachthemen, sondern die sind nur noch an der persönlichen ‚Lightshow‘ interessiert“, so der deutliche Kommentar von Willi Kling (Grüne).
Dass nun das Thema „Sitzordnung“ mit der Abstimmung über Mikrofon- und Lautsprecheranlage, gegen die im Übrigen die Räte Boeck, Rech und Wallner gestimmt haben, beendet ist, das ist an dieser Stelle zu bezweifeln. „Sie können morgen gerne den Telefonhörer in die Hand nehmen und bei der Rechtsaufsicht anrufen“, so Bürgermeister Jens Machold (CSU). Das dürfte wohl auch in Kürze der Fall sein, denn Max Wallner (BGW) sah in seinem „alten“ Vorschlag einen erweiterten Antrag bezüglich der Lautsprecher-und Mikrofonanlage. Was selbiger aber letztlich tatsächlich mit einem Ja oder Nein zu den Mikrofonen zu tun hat, das blieb am Ende wohl allen schleierhaft. „Hier geht es nicht mehr um eine konstruktive Zusammenarbeit, sondern hier wird immer wieder versucht, alte Diskussionen neu aufzuwärmen“, so das Fazit vom zweiten Bürgermeister Georg Guld (FW).
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