Raum Pfaffenhofen bleibt voraussichtlich von nächtlichem Militär-Fluglärm verschont
(Pfaffenhofen, rt)
Symbolbild: Raths
Um Verständnis für eventuelle Lärmbelästigungen zu nächtlichen Zeiten bittet das in Neuburg stationierte Luftwaffengeschwader. Grund dafür sind im kommenden Monat anstehende Übungsflüge im Rahmen der Nachtflugausbildung, weil Bundeswehr-Flugzeuge nach Estland verlegt werden. Während in den Landkreisen Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt deshalb mit nächtlichem Fluglärm gerechnet werden muss, bleibt die hiesige Region vermutlich davon verschont.
Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 ist nach dem Jahr 2014 zum zweiten Mal beauftragt worden, mit bis zu sechs Waffensystemen Eurofighter von Zell bei Neuburg auf den Luftwaffenstützpunkt Ämari nach Estland zu verlegen. Zuvor sind jedoch Übungsflüge am Heimatstandort zur Schulung der Piloten notwendig.
„Unser Auftrag umfasst die Überwachung und Sicherung des Luftraums über den baltischen Staaten mit dem modernsten Kampfflugzeug der Luftwaffe“, heißt es dazu von der Bundeswehr. Das Einsatzspektrum der Eurofighter beinhalte auch Abfangmissionen bei Nacht. „Darüber hinaus
bereiten sich die Piloten des Verbandes seit diesem Jahr darauf vor, mit Nachtsichtbrillen auch schlecht beleuchtete Flugziele identifizieren zu können.“
Da die Einsatzbereitschaft für Ämari bis 1. September hergestellt werden muss, ist es von Seiten der Bundeswehr notwendig, bereits ab Anfang August für drei Wochen von Neuburg aus Übungsflüge bei Nacht durchzuführen, dabei richten sich die Streitkräfte nach dem „Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr“ wonach die Sonne Anfang August gegen 20.50 Uhr Ortszeit untergehen werde. Die offizielle Nachtzeit beginnt erst 30 Minuten nach Sonnenuntergang. Die Starts der Maschinen erfolgten deshalb ab circa 21.15 Uhr, die Landungen seien bis spätestens 22.45 Uhr geplant.
Wie ein Sprecher der Luftwaffe gegenüber unserer Zeitung sagte, werde das Übungsgebiet hauptsächlich im Luftraum westlich von Neuburg nach Augsburg hin sein. Mit Anflügen bei der Rückkehr der Flieger sei im Landkreis Eichstätt zu rechnen. Nur in eventuellen Sonderfällen könnte auch der Luftraum über Manching beziehungsweise der westliche Landkreisrand von Pfaffenhofen betroffen sein.
Erst am 7. Januar 2016 beendete die Bundeswehr nach rund viereinhalb Monaten ihres Einsatzes ihre insgesamt siebte Beteiligung am Air Policing Baltikum der NATO. Damit wird die Außengrenze des Bündnisses im Norden über den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen seit 2004 gesichert. Die drei Länder haben keine eigenen Militärflugzeuge, um etwa ihre Lufthoheit durchzusetzen.
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