Die Lösung liegt am Himmel
(Mainburg, sh)
Für Franz Alt ist eines klar: Wir Menschen dürfen nicht gegen die Natur, sondern müssen mit ihr wirtschaften! In der Stadthalle hielt der 77jährige Journalist und mit unzähligen Preisen gekürte Buchautor ein leidenschaftliches Plädoyer für erneuerbare Energien, vor allem die Sonne hatte es ihm angetan, denn diese schicke, wie auch schon der Titel eines seiner Bestseller formuliert „keine Rechnung“.
Vor der etwas überschaubaren Zuhörerschaft - im Vorfeld wurden nur gut 60 Karten verkauft
„Wir sind die erste Generation Menschheit, die Evolution rückwärts spielt“. Eine bewusst provokative Behauptung, die zum Nachdenken anregt. Und das war nicht die einzige, die der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte und renommierte Solarpionier Franz Alt an diesem Abend nannte. Entgegen der Behauptung von Physikern, die Menschheit könne genauso gut auf Mars oder Venus überleben, appellierte er an die Zuhörer: „Wir haben nur eine Erde.
Dementsprechend müssen wir uns auch verhalten!“ Die Energiefrage ist für Alt eine Überlebensfrage der Menschheit. Noch könne Deutschland den 100%-igen Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen, so Alt. Denn für ihn sind weder Atomenergie noch Braunkohle sinnvolle Alternativen. Billigen Atomstrom betitelte er nur als „Lachnummer“.
Die Polkappenschmelze oder den Anstieg des Meeresspiegels nannte er als Beispiele dafür, dass die Menschheit dem „lieben Gott ins Handwerk pfuscht“. Deswegen müsste, wenn es nach ihm ginge, eine ökologisch realistische Version der „Tagesschau“ in der ARD auch melden, wie viele hunderte Tier-und Pflanzenarten Tag um Tag ausgelöscht, wie viel Wüste geschaffen wird.
Für ihn hängt alles zusammen: die Energieprobleme, der Klimawandel und die Flüchtlingsbewegung. Zur Zeit seien allein schon 18 Millionen Klimaflüchtlinge auf dem Weg nach Europa. Die Menschen, die ihre Flucht verursacht haben, „sitzen alle hier“, wie Alt es formuliert.
Durch unseren hohen Energiebedarf sei es zur Erderwärmung gekommen, die schon heute zur Ausbreitung der Wüste und somit zur Zerstörung von Lebensgrundlagen in Afrika geführt habe, so Alts Meinung. Die Lösung? „Die Sonne stellt uns keine Rechnung“, zitierte er im Laufe des Vortrags seinen bekannten Spruch.
Nicht nur für die direkte Nutzung der Solarenergie durch Kollektoren, sondern auch für mehr Windräder setzte sich der Buchautor vehement ein. Dass sich paradoxerweise immer mehr Bürgerinitiativen gegen die Errichtung von Windrädern finden, dafür hatte Alt wenig Verständnis.
„Wir Menschen wissen immer wogegen wir sind, was aber im Sinne unserer Natur ist, dass interessiert uns nicht“. Es hieße immer, Windräder verschandeln die Landschaft – „aber wie sexy sind denn Atomkraftwerke?“, rief er bewusst provozierend in die Menge.
Mit griffigen und gleichzeitig schockierenden Beispielen deckte er auf, wie Politiker und Lobbyisten unsere Zukunft auf´s Spiel setzen und erklärte verständlich, auf welche Technologien wir setzen müssen, um das Fortbestehen des Planeten Erde zu sichern.
Denn die Energiewende wird uns zu Gewinnern machen – wenn wir uns der Verantwortung gemeinsam stellen. „Mithilfe der Sonne ist das schlimmste noch verhinderbar“, ermutigte Alt. So lautete wohl die Botschaft des Abends: Die Lösung liegt am Himmel.
v.l. n. r.: ÖDP Stadtrat Konrad Pöppel, ÖDP Ortsvorsitzender Bernd Wimmer, Landratskandidatin Birgit Wack, Franz Alt, ÖDP Kreisrätin Annette Setzensack und ÖDP Kreischef Peter-Michael Schmalz
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