Indoor-Open-Air mit Dobré und Dota
(Pfaffenhofen, mh)
Das war er also – der Kultursommer 2016, mehr drinnen als draußen, aber abwechslungsreich und hochkarätig besetzt. Was jetzt wo, wie nicht so gepasst hat, das mögen die Entscheider selbst erörtern; die Abschlussveranstaltung, wegen der Wetterprognosen, vom Open Air zum Indoorevent erklärt, stimmte versöhnlich.
Mit der Münchner Band "Dobré" als Vorgruppe pendelte sich das Festivalfeeling bei den doch erstaunlich vielen Gästen für Sonntagabend langsam ein. Die fünfköpfige Band brachte mit ihrem vielseitigen Sound zwischen Indie, Folk, Rock 'n' Roll und Pop dass anfangs noch scheue Publikum langsam in Wallung. Die Ansprache und die Wahl der Mitmachtitel lockte dann auch die hartnäckigsten Biergartenhocker in den Saal. Bei den durchgehend selbstgeschriebenen Titeln war dann auch der eine oder andere Ohrwurm dabei. Die Arbeit als Vorgruppe haben sie jedenfalls, trotz technischer Schwierigkeiten, hervorragend erledigt.
Hauptact an diesem Abend war dann "DOTA", die Band um die Sängerin und Liedermacherin Dota Kehr. Viel kann man über sie lesen, die blonde Frontfrau hat eine ganz eigene Ausstrahlung, die dazugehörige Band tritt gerne in den Hintergrund. Balance halten, zwischen Ohnmacht, Zorn und Gelassenheit, die studierte Medizinerin arbeitet mit vielen kleinen Dosen. Auf einem perfekten Klangteppich kommen die Botschaften, die sie verbreiten will, durchaus hinterhältig an das Ohr und in den Kopf des Zuhörers. 2011 bekam sie den Deutschen Kleinkunstpreis – Förderpreis der Stadt Mainz, bei vielen Liedermacherfestivals gehört sie zu den festen Buchungen, keine Plattenfirma lässt sie an ihr Gesamtkunstwerk, eine Frau mit Prinzipien.
Sicher hätte sie mehr Aufmerksamkeit verdient, aber manchmal passt auch das Publikum nicht ganz zur Musik. Eigenwillig, kein Begriff passt besser zu dieser Band, ungewöhnlich die Wahl der Mittel, wer "DOTA" einmal erlebt hat, wird sie nicht vergessen.
Ob jetzt die frühzeitige Absage des Open-Air-Konzertes am Freitag die richtige Entscheidung war, ist nach der Vorstellung im Stockerhof nicht mehr relevant. Die Ereignisse des Wochenendes warfen einen tiefen Schatten auf jede wie auch immer stattfindende Festivität.
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