Kooperation zur Förderung der Integration junger Zuwanderer unterzeichnet
(Pfaffenhofen, rt)Unterzeichnen den Kooperationsvertrag für die Unterstützung von ausbildungswilligen Flüchtlingen (v.l.): Landrat Wolf, Rotary-Chef Schneeweiß und Berufsschulleiter Ruisinger.
An den Start gegangen ist am gestrigen Abend das Mentoren-Projekt „Berufliche Integration junger Zuwanderer“ des "Rotary Clubs" Pfaffenhofen. Damit sollen angekommene Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden, indem sie erfolgreich eine Berufsausbildung oder ein Studium beenden. Dazu stehen Mitglieder des "Rotary Clubs" und zusätzliche Mentoren aus der Pfaffenhofener Berufsschule den jungen Flüchtlingen zur Seite.
Bereits seit geraumer Zeit schon engagieren sich Clubmitglieder in einer Pilotphase als Mentoren für junge Flüchtlinge und Asylbewerber. Die Kooperationsvereinbarung dazu unterzeichneten nun Landrat Martin Wolf (CSU), Oberstudiendirektor Hubert Ruisinger und der Präsident des "Rotary Clubs Pfaffenhofen" André Schneeweiß in der örtlichen Berufsschule. Die Federführung des Projekts beim "Rotary Club" liegt bei Professor Hans-Peter Sonnenborn und Roland Sailer.
Über das Mentoring werden persönliche Beziehungen aufgebaut, die im besten Fall auch nach dem Projekt noch bestehen bleiben. Die Unterstützer helfen den Zuwanderern etwa beim Spracherwerb, dem Schreiben von Bewerbungen oder dem Gang zu Ämtern und Behörden. Flüchtlinge erfahren aber auch, wie sie ihre Fähigkeiten hierzulande einbringen und ihre berufliche Zukunft aufbauen können. In den Prozess eingebunden sind auch aktuelle und ehemalige Berufsschüler im Alter von 16 bis 22 Jahren.
„65 Prozent der 1500 Asylbewerber und Flüchtlinge im Landkreis werden voraussichtlich für längere Zeit hier bleiben“, so der Landrat. Die Aufgabe, die sich damit stelle, sei deshalb nicht mehr so sehr die Unterbringung, sondern die Integration. Wolf sagte, dass es bei der Betreuung oftmals nicht an Geld, sondern eher noch an Zeit mangle. Mit dem Projekt könne man nun konzentriert an alle Phasen der beruflichen Entwicklung dranbleiben. Der Landkreis könne zwar vieles organisieren, doch eben nicht alles; deshalb brauche man Partner wie den "Rotary Club" und die Berufsschule. Als eine „Riesenaufgabe“ bezeichnete es Berufsschulchef Ruisinger, die Flüchtlinge in eine Lehre zu bringen.
„Wir sind alle der Meinung, Integration kann nur mit Bildung gelingen“, so Schneeweiß. Der "Rotary Club" habe weltweit zur Flüchtlingshilfe aufgerufen. Aufgabe der Rotary-Mentoren sei es auch, dafür Sorge zu tragen, dass es für die jeweiligen Schützlinge auch einen Ausbildungsplatz gebe. Sonnenborn bekräftigte, dass das Programm Zug um Zug erweitert werde. Derzeit würden in Pfaffenhofen sieben Flüchtlinge betreut. „Unser Ausbildungssystem ist sehr hochwertig“, sagt der Rotaryer. Beispielsweise sei es sehr anspruchsvoll für die Flüchtlinge, die Prüfungsfragen zu verstehen. „Allein über den Unterricht ist das nicht mehr leistbar“, so seine Meinung. Deshalb sei außerschulische Hilfe äußerst wichtig.
Prince Bah (19, 3. v.l.) aus Sierra Leone und David Mbala (26, 6.v.l.) aus der Republik Kongo nehmen bereits erfolgreich an dem Rotary-Integrationsprogramm teil.
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