Bayerisches Woodstock beim Humulus Lupulus Festival
(Scheyern, mh)Ganz so schlammig war es am zweiten Tag zwar nicht, wie damals im August 1969 aber „2 Days of Peace and Music“ als Überschrift gilt für das Musikfest im Zaubergarten zu Vieth bei Scheyern, allemal. Doldensound für die Welt und Frieden für Alle, schee wars wieder.
Das 13.Fest in Reihe hatte zwar einen kühlen und schlammigen Start, doch Kubikmeterweise Hackschnitzel haben die Wege sicher und die Fläche vor den Bühnen trocken gemacht. Die ganz harten und eingefleischten Fans haben natürlich um den kleinen Wald herum ihre Zelte aufgebaut und feierten fröhliche Urstände bis zum Morgengrauen. Ein Weißwurstfrühstück mit vegetarischem Kaffee half dann wieder auf die Beine und machte den Kopf frei für die vielen edlen Musiker mit ihren Bühnenshows. Am Nachmittag gehörte die große Bühne noch den „Jamern“ die eine beachtenswerte Gemeinschaftsproduktion ohne erkennbare Pause ablieferten.
Die Giggerlbühne war Ort für die Solisten, meist der leiseren Art und auf der großen Hopfenbühne tobte bis zum Morgengrauen der Bär. Wie immer gab es keine „Headliner“ doch Namen wie „Kraut & Ruhm“ oder den „Loisach Marci“ werden wir in Zukunft noch öfter hören. Wer beim Humulus Erfolg hat gilt allgemein als Geheimtipp, dort allein spielen zu dürfen ist eine echte Ehre.
Der Jugend und Kulturverein MOBILE E.V. hatte wie immer ein feines Händchen bei der Auswahl, sicher gibt es wieder einen Sambler oder den einen oder anderen guten Mitschnitt.
Live ist jedoch die „measure of things“ oder praktisch oise, die Stimmung im Zaubergarten ist schwer zu beschreiben. Eine Mischung aus Seelenwanderung vom Säugling bis zum Greis, alle friedlich vereint und oben drüber spielen die Bands. Paradiesisch oder eben Hopfenhimmel, kaum ein Sünder auf weiter Flur und die Götter als DJ. Ein Fest von coolen Typen für coole Typen, wobei die Betonung auf TYP liegt, hier hat der „Mainstream“ Pause und sogar die Handys bleiben größtenteils in der Tasche. Analoge Gespräche ohne WhatsApp und zum Selfie machen ist es eh zu finster, der digitale Knochen hilft nur noch als Taschenlampe.
Bewirtung – sehr gut, Bands – sehr gut, Organisation – sehr gut, Feeling – unendlich gut!
Bis nächstes Jahr.
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