Rainer Maria Schießler auf dem Volksfest Pfaffenhofen 2016
(Pfaffenhofen, mh)„Und mit deinem Geiste“, ja wenn´s no a so war! Drei Predigten und eine Wandlung, könnte die Überschrift für den sonntäglichen Volksfestgottesdienst in Pfaffenhofen auch lauten. Wenn das Münchner Original Rainer Maria Schießler, nur Verhaltensregeln im Bierzelt verkündet, artet das in eine Predigt aus.
Alle immer sitzen bleiben, denn wenn vier auf einer Bierbank aufstehen, bleibt meistens einer sitzen, wer unbedingt knien will, soll das bitte im Mittelgang machen, sonst kommt die Bedienung nicht durch, der Pfarrer der auch Oktoberfesterfahrung im Service hat, weiß von was er spricht. Schon als Baby war er in Pfaffenhofen, eine familiäre Bindung nach Uttenhofen ist nie abgerissen und es ist einfach schön, als Pfarrer zurückzukehren, noch dazu auf Einladung des Pfarrgemeinderates, ins Bierzelt. Die Erfahrung in einem Bierzelt predigen zu dürfen, empfiehlt er allen Berufsanfänger, im Glauben, hier oben auf der Bühne zu stehen wo sonst die Blasmusik spielt, ist der richtige Ort um das Wort Gottes zu verkündigen.
Man muss auch nicht alles verstehen was in der Bibel steht, es reicht, wenn das was verinnerlicht ist, gelebt wird, mit jeder Faser seines Daseins. Er zitiert Frère Roger (Taizé) und die an diesem Tag heiliggesprochene Mutter Theresa, die Propheten der modernen Zeit. „Ach wären wir doch alle Propheten, sagen wir dieser Welt wie es geht, wir können es doch nicht einfach ignorieren, wie es da draußen zugeht!“ Wie wir zu Propheten werden können, das hat uns Pfarrer Schießler, in diesem Gottesdienst nahegebracht. Der Mut dieses Gottesmannes, seine ganz persönliche Weltsicht, in schönstem oberbayerischen Dialekt, unters Volk zu bringen, scheint grenzenlos. Er bricht nicht mit den Traditionen seiner Kirche, er drückt sich einfach anders aus. Seine Bilderwelten entsprechen einer gelebten Gegenwart, die trotz rasender Informationsgesellschaft und Horrormeldungen allenthalben, die schönste „überhaupts“ ist.
Vor kurzem bekam er die Bairische Sprachwurzel, eine Auszeichnung, die vom Bund Bairische Sprache an Menschen die in der Öffentlichkeit konsequent Bairischen Dialekt verwenden, vergeben wird. Seinen Weg zum Glauben, seine Art zu leben, das Pfarrer sein, auch mit Zölibat, konsequent umzusetzen, ist sein tägliches Bemühen. Er benutzt geschickt alle Kanäle, von der Talkshow über einen youtube Kanal, zum Bücher schreiben mit Lesereise. „Ich bin ja nicht zur Lustlosigkeit geboren, Gott will das es mir gut geht, dass ich glücklich bin“ Glück haben auch die Pfaffenhofener gehabt, die diesen einmaligen Menschen in Bestform, live im Bierzelt erleben durften. Dieser Mut zum Glück, den er uns hier zelebriert hat wird anhalten, Schießler zu hören heißt auch, man vergisst ihn nicht. Auch nicht zu vergessen die Stiftung Orienthelfer e.V. http://www.orienthelfer.de/ von Kabarettist Christian Springer, bei der sich Schießler engagiert. Wer bei der Kollekte keine Gelegenheit hatte, kann zum Beispiel dort helfen.
Auch das Grußwort am Ende des sagenhaften Gottesdienstes, bei dem sogar wegen des großen Andranges die Hostien zur Wandlung ausgingen, war ein besonders „Geht hin in Frieden, Pfaffenhofener und feiert weiter!“
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