Viele Fragen zum 11. September 2001 ungeklärt
(Pfaffenhofen, wk)Was geschah wirklich am 11. September 2011? Für den freien Journalisten und Sachbuchautor Paul Schreyer („Faktencheck 9/11“), sind viele Fragen zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nach wie vor ungeklärt. Auf Einladung der „Freunde von Valjevo e.V.“ sprach er im Pfaffenhofener Rathaussaal.
Fotos: privat
Rund 3000 Menschen kamen bei den Terroranschläge in New York vor 15 Jahren ums Leben. An ihr tragisches Schicksal wurde in diesen Tagen erinnert. Die damalige US-Regierung Bush nahm die Anschläge zum Anlass, ihren „Krieg gegen den Terror“ zu eröffnen. Die Nato erklärte den Bündnisfall. Dieser Krieg kostete laut den „Ärzten gegen den Atomkrieg“ (IPPNW) , mittlerweile über einer Million Menschen in den islamischen Ländern das Leben. Über diese Opfer wird kaum gesprochen. Anlass für die „Freunde von Valjevo“, so Bernd Duschner in seiner Begrüßung, die Anschläge nochmals zu beleuchten.
Wie Paul Schreyer erklärte, sind der breiten Bevölkerung viele Informationen über die damaligen Terroranschläge nicht bekannt. So habe die Regierung Bush erst ein Jahr nach den Anschlägen im November 2002 auf massiven Druck der Opferfamilien die Einrichtung einer Untersuchungskommission beschlossen. In deren offiziellen Untersuchungsbericht wird die Terrororganisation Al Kaida für Planung und Ausführung der Anschläge verantwortlich gemacht. Der Bericht stützt sich auf die Verhörprotokollen von Al Kaida Mitgliedern, die schwer gefoltert wurden und bis heute in Geheimgefängnissen festgehalten werden. Die Kommission erhielt jedoch keine Genehmigung, mit ihnen und ihren Ermittlern persönlich zu sprechen. Der Bericht habe große Lücken, so Schreyer. So wird darin nicht geklärt, woher das Geld für die Organisation der Anschläge kam und wer am „Insiderhandel“ in diesen Tagen verdient hat. Auf den Insiderhandel hatte der damalige Bundesbankpräsident Ernst Welteke hingewiesen. Spekulanten hätten unmittelbar vor den Anschlägen auf einen jähen Absturz der Börsenkurse der betroffenen Fluggesellschaften gesetzt und Millionen verdient. Nicht untersucht wurde das Militärmanöver „Vigilant Gardian“, das während der Anschläge stattfand und bei dem Flugzeugentführungen simuliert wurden. Es dürfte zur Verwirrung und zum Versagen der Flugsicherung und Abwehr beigetragen haben. Nicht untersucht wurde die Operation Able Danger der US-Geheimdienste. Ihnen war es bereits vor den Anschlägen gelungen, Al Kaida zu unterwandern und einige der späteren Attentäter zu identifizieren.
Fragen werfen die Einstürze der Gebäude des World Trade Centers auf. So stürzte das 170 Meter hohe Gebäude WTC 7 ein, ohne von einem Flugzeug getroffen zu sein. Seinen Einsturz hatte die BBC Journalistin Jane Standley live aus New York vor laufenden Bildschirmen bereits gemeldet, bevor er tatsächlich 23 Minuten später erfolgte. Die Ereignisse am 11. September, so Schreyer, ermöglichten es der Bush-Regierung, das Programm umzusetzen, das der Think Tank „Für ein Neues amerikanisches Jahrhundert“ im Jahre 2000 veröffentlicht hatte: Massive Aufrüstung, Schaffung großer flexibler Eingreiftruppen, Kriege zur Beseitigung nicht gefügiger Regierungen wie der im Afghanistan und dem ölreichen Irak gefordert. Wichtige Mitglieder der im Januar 2001 gebildeten Bushregierung kamen aus der Rüstungs- und Ölindustrie und hatten es unterzeichnet. In diesem Papier stand, dass nur ein Schock wie nach dem japanische Angriff auf Pearl Harbor 1941 die amerikanische Bevölkerung dazu bringen könne, die Aufrüstung zu unterstützen.
Auch deshalb taucht immer wieder die Frage auf, ob Geheimdienste bei den damaligen Anschlägen mitwirkt haben. Paul Schreyer will sich an Spekulationen nicht beteiligen. Das Thema 11.September darf für ihn allerdings kein Tabu sein. Er fordert eine offene Diskussion der Fakten zum 11. September. Einen wichtigen Schritt dazu habe jetzt die Fachzeitschrift des Dachverbandes der europäischen Physikgesellschaften „europhysicsnews“ gemacht: Sie veröffentlichte in diesen Tagen einen Artikel von Wissenschaftlern, nach deren Ansicht die Gebäude des World Trade Centers nicht durch den Aufprall der Flugzeuge und Feuer, sondern durch kontrollierte Sprengungen, also längerfristig vorbereitet, zum Einsturz gebracht worden seien.
Der Referent konnte mit seinen Thesen zwar nicht alle Fragen beantworten, die aus dem Publikum kamen, doch es war vielen bewußt, dass es immer noch sehr viele offene Fragen zu diesem Themenkomplex gibt, so dass Verschwörungstheorien weiterhin Tür und Tor geöffnet sind.
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