Schwierige Übung und realer Alarm halten Feuerwehr auf Trab
(Winden am Aign, rt)Fotos: Alfred Raths
Mehr als 70 Floriansjünger nahmen am heutigen Abend bei der alljährlichen Großübung der Feuerwehren des Marktes Reichertshofen teil, die heuer von der Freiwilligen Feuerwehr Winden am Aign im Rahmen der Brandschutzwoche organisiert wurde. Ort des angenommenen Brandes war das Unternehmen Elektro Seidl an der Windener Hauptstraße. Dort fanden sich auch etliche Zuschauer ein, die das geschehen gespannt verfolgten.
Genau um 18 Uhr heulten die Sirenen. Und schon kurz darauf trafen die ersten Feuerwehrfahrzeuge quasi aus allen Himmelsrichtungen ein. Mit dabei waren die neben den Windenern die Wehren von Reichertshofen, Langenbruck und Hög. Unter den prüfenden Blicken von Kreisbrandinspektor Willi Kellerer und den Kommandanten von Jürgen Wolkenstein (Langenbruck), Jürgen Lehner (Reichertshofen) und Georg Pfab (Winden) zeigten die Feuerwehrleute aus dem Markt und seinen Ortsteilen eine hervorragende Zusammenarbeit. Einsatzleiter Holger Reichart musste zusammen mit seinen ihm anvertrauten Mannschaften einige „Fallen“ meistern, die das angenommene Brandobjekt in sich barg.
So galt es, einen Menschen zu retten, der an eine offene 400-Volt-Leitung geraten war, ein Ohnmächtiger lag in der Lackiererei, eine eingeklemmte Person mit gebrochenem Fuß musste in den Rauchschwaden gefunden werden und obendrein war es eine besondere Herausforderung, eine in Panik hysterisch gewordene Person zu beruhigen. Besonnen arbeiteten die Mannschaften ihre Aufgaben ab: Zuerst rettete ein Angriffstrupp mit Windener und Langenbrucker Feuerwehrlern unter Atemschutz die Menschen, während sich draußen die Höger um die Wasserversorgung kümmerten. Derweil bereiteten die Reichertshofener den Löschangriff mit dem Wasserwerfer vor. Die Drehleiter kam allerdings nicht wie vorgesehen zum Einsatz, denn um sie auszufahren, müssen zwingend die Stützen ebenfalls ausgefahren werden. Ausgerechnet während der Übung versagten sie ihren Dienst. Von einigen Feuerwehrleuten wurde dies als Bestätigung gesehen, wie wichtig und dringlich die erst kürzlich erfolgte Neubestellung einer Drehleiter war.
Im Windener Feuerwehr-Gerätehaus gab es vor einer verdienten Brotzeit die Nachbesprechung. Kellerer sagte, dass es sich heute um eine sehr anspruchsvolle Übung gehandelt habe, die mit „Ösen, Schlingen und Handicaps gespickt war.“ Der Kreisbrandinspektor bescheinigte allen an der Übung beteiligten Feuerwehrleuten, dass sie zügig zur Einsatzstelle gekommen seien und überhaupt „alles gut geklappt hat.“
„Es hat wirklich sehr gut funktioniert“, unterstrich auch Pfab, der beeindruckt davon war, dass sich so viele Feuerwehrler an der Großübung beteiligt haben. Kellerers und Pfabs Dank galt aber auch dem Elektronikunternehmen, das seine Räume für diesen getürkten Einsatz zur Verfügung gestellt hat. Dies sei keineswegs selbstverständlich.
Gerade als die letzten Bissen der Brotzeit gegessen wurden, gab es realen Alarm: Person unter Zug auf der Strecke zwischen Fahlenbach und Hög, hieß es von der Integrierten Leitstelle. Der vermutete Unfall stellte sich hinterher als Zusammenstoß eines Regionalzuges mit einem Reh heraus (Hallertau.info berichtete am heutigen Abend aktuell vom Unfallort).
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