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Reise in die Vergangenheit

(Pörnbach, rt)

Fotos: Helmut Müller

Zu einer Votivbild-Wanderung eingeladen hatte die Pörnbacher Fortschrittliche Unabhängige Wählergemeinschaft (FUW). Die Resonanz war überwältigend: 100 Bürger nahmen daran teil und ließen sich in die oft abenteuerlichen Geschichten rund um die örtlichen Erinnerungstaferln einweihen.

Der Weg ging über Feld und Wald im Umfeld des Ortes, wo sich einzigartige Votivtafeln finden lassen, die lebhaft in Wort und Bild von Ereignissen aus längst vergangenen Zeiten erzählen. Kaum jemand kennt noch diese Geschichten. „Um diesen heimatkundlichen Schatz der Bevölkerung näher zu bringen, veranstaltete die FUW für alle Interessierte diese Wanderung“, so Bürgermeister Helmut Bergwinkel von der Wählergruppierung. „Zu den einzelnen Votivtafeln wurden die überlieferten Geschichten unserer Vorfahren beziehungsweise aus dem Pörnbacher Heimatbuch erzählt.“
 

 

Auch Vizebürgermeister Ludwig Mayr (FUW) freute sich über die große Beteiligung und bedankte sich bei seiner Begrüßung bei Doris Klotz, die ein Votivbild neu gemalt und ein anderes ertüchtigt hat. Außerdem galt sein Dank auch Hans Klepmeir, der für einige Votivbilder eine neue Blechabdeckung gefertigt hat. Danach wurden die Interessierten auf vier Gruppen aufgeteilt, die Gerhard Kollmansberger, Hans Hilpoltsteiner, Ludwig Mayr und Helmut Bergwinkel zusammen mit Gabriela Reichenberger führten.

 


Anlaufstellen dabei waren das „Armenseelentaferl“ mit sich erschreckenden Pferden und einem verunglückten Holzfuhrwerk eines Holzdiebes als Motiv. Der Text deutet darauf hin, dass die armen Menschen Holz „gestohlen“ haben und danach ins Feuer gefallen sind. „Beim toten Mann“ handelt es sich von der Sage, dass vor vielen Jahren in der Gegend von Puch ein Bettler um ein Nachtquartier bat; doch wurde aber überall von den Hausleuten abgewiesen. Erschöpft wankte er weiter in Richtung Raitbach und fand im Wald den Tod. In dem Haus, wo man ihn zuletzt von der Tür gewiesen hatte, vernahm man von Zeit an oft ein Poltern und Krachen. Schließlich ließen dessen Bewohner am Platz, wo man den Toten gefunden hatte, ein Holzkreuz aufstellen - und sofort hörte das Poltern auf. Das Eisenkreuz wurde erst 1995 von R. Hofner und Hans Amann aufgestellt.

 

 

Dem „Dreibrüderholz“ liegt das Motiv zugrunde, dass sich drei Söhne aus Rinnberg nach ihrer Rückkehr aus einem großen Krieg – dem 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 - aus verschiedenen Richtungen kommend, zufällig getroffen haben. Da sie sich zunächst nicht erkannten, erzählten sie von ihren Erlebnissen und schließlich stellte sich heraus, dass sie alle dasselbe Ziel hatten, nämlich heim nach Rinnberg zu den Eltern. Weitere Stationen waren „Der besondere Wegweiser“, „Saulacha“ und „Unter Brunnen“.

 

 

Im Anschluss an die Führungen gab es Würstl und Getränke und genügend Zeit, um über die Eindrücke und die einzelnen Überlieferungen miteinander zu sprechen. Die Kinder bekamen zur Belohnung für ihr geduldiges Zuhören obendrauf noch Süßigkeiten.
 

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