Gut auf Ernstfall vorbereitet
(Pfaffenhofen / Geisenfeld , hal/rt)Die Verpflegungsstelle konnte gleich ausprobiert werden und diente den Teilnehmern dazu sich in der Kaffeepause mit dem Notwendigsten zu versorgen. Foto: J. Lang / BRK Pfaffenhofen
Ein Szenario, wie es schnell passieren könnte: Es brennt im Altenheim, Regen und die Temperatur ist nahe dem Gefrierpunkt; zwar ist niemand verletzt, aber wer kümmert sich nun um die evakuierten Bewohner? Wo können sie untergebracht werden und wie werden sie betreut? Diese Fragen stellten sich die 18 Teilnehmer im Betreuungs-Fachlehrgang des BRK, der zum ersten Mal im Landkreis Pfaffenhofen stattfand.
Zwei Wochenenden liegen hinter den ehrenamtlichen Einsatzkräften aus den Kreisverbänden Erding, Freising, Ingolstadt, Pfaffenhofen und Neuburg. Die Begleitung von Transporten, Grundsätze der Verpflegung und das Betreiben einer Notunterkunft waren zentrale Themen bei dem Lehrgang. An den Samstagen wurden die Schwerpunkte eines Betreuungseinsatzes theoretisch erarbeitet und an den Sonntagen ging es darum, das Erlernte in die Tat umzusetzen.
Im ersten Teil war das Einsatzmaterial zu erkunden. Dazu wurde die Feldküche aufgebaut und der zwei Tonnen schwere Betreuungsanhänger der „Schnelleinsatzgruppe“ der Bereitschaft Geisenfeld komplett ausgeräumt und dessen Inhalt erklärt. Auch der vorgehaltene Trinkwasserverteilersatz, der m Notfall zum Einsatz kommen würde, etwa wenn das Trinkwasser in der Region verschmutzt wäre, wurde zusammengebaut.
Am zweiten Wochenende war die Notunterkunft der zentrale Punkt. Erkundung, Planung und Inbetriebnahme wurden geübt. Die Helfer übernahmen die Irlanda-Riedl-Grund- und Mittelschule an der Forstamtstraße in Geisenfeld. Ihnen zur Seite stand Karl Mayer, der Hausmeister der Schule, der am Sonntagvormittag als technischer Ansprechpartner vor Ort war. Am Nachmittag wurden die Räumlichkeiten den Bedürfnissen einer Notunterkunft angepasst. Eine Pforte mit der Registratur entstand im Eingangsbereich.
In einigen Klassenzimmern richteten die Helfer mit Feldbetten ausgestattet Schlafräume ein. Kein Luxus, aber ausreichend für eine Notunterkunft. Ein Raum diente dem Team der Krisenintervention zu Gesprächen mit Betroffenen. Und auch an die Kleinen wurde gedacht. Ein Spielzimmer mit einer Möglichkeit für Eltern zum Wickeln ihrer Kinder entstand. Selbst an das leibliche Wohl wurde gedacht und so entstand in Windeseile im Zentralbereich der Schule eine Verpflegungsstelle zur Ausgabe von warmen Speisen.
Natürlich musste nach der Übung alles wieder im Geräteanhänger verstaut werden, was den Helfern einiges abverlangte. Geschafft, aber sichtlich zufrieden konnten alle Einsatzkräfte, nach einer kurzen Feedbackrunde, von den Ausbildern ihre Teilnahmebescheinigung in Empfang nehmen. „Wollen wir alle hoffen, das Erlernte nicht so schnell in die Tat umsetzen zu müssen“, so die Teilnehmer am Ende des Lehrgangs.
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