Zukunft des Museums im Mesnerhaus weiter verhandelt
(Pfaffenhofen, hal/rt)Archivfotos Museum im Mesnerhaus : Alfred Raths
Bei der gestrigen Sitzung des Kuratoriums Heimatmuseum ging es vor allem um die Zukunft der Sammlungen im Pfaffenhofener Mesnerhaus und im Depot in Heißmanning. Außerdem wählten die Mitglieder des Kuratoriums Landrat Martin Wolf (CSU) einstimmig für weitere vier Jahre zum Vorsitzenden.
Die langfristige Zukunft der Sammlungen im Pfaffenhofener Mesnerhaus und in Heißmanning war erneut das Hauptthema der Beratung. So hatten bekanntlich die Pfarrei Ilmmünster und die Gemeinde Rohrbach ihr Interesse als möglicher Standort bekundet. Seit der letzten Kuratoriumssitzung im November 2015 wurde eine ganze Reihe von Vorschlägen eingebracht. Es haben viele Gespräche und Besichtigungen mit Gemeinden, Kirchenverwaltung, dem Landesamt für Denkmalpflege und Fachleuten von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen stattgefunden.
Der Standort Ilmmünster steht nicht mehr zur Verfügung. Der Pfarrverband hatte im Zuge der Standortsuche für das Heimatmuseum das Benefiziatenhaus in das Gespräch gebracht. Da die Gemeinde Ilmmünster sich allerdings gegen eine Beteiligung ausgesprochen hat, ist das Projekt nicht umsetzbar. Die Pfarrei hat nun einen Antrag auf Rückgabe von sieben Exponaten aus Ilmmünster gestellt.
Die Gemeinde Rohrbach hat weiterhin ihr Interesse bekundet, Museumsstandort zu werden. Ein Ergebnis ist aber noch offen. Die Museumsfrage müsse laut Gemeindesprecher in die derzeit laufenden Untersuchungen für ein städtebauliches Nutzungskonzept „Ortsmittelpunkt Rohrbach“ eingebunden werden. Zahlreiche Gespräche mit dem Eigentümer des Rohrbacher Schlosses, dem Landesamt für Denkmalpflege, der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und der Regierung von Oberbayern stünden noch aus.
Vor diesem Hintergrund unterstützte das Kuratorium einen Vorschlag des Landrats, die Zukunft der Sammlungen mit neuer Zielrichtung zu prüfen: Die Exponate im Mesnerhaus und in Heißmanning könnten langfristig zusammengefasst und in einem „Landkreisheimatmuseum“ neu präsentiert werden. „Wir sollten mit diesem neuen Ziel auf Standort- und Partnersuche gehen und die Kreisgremien damit befassen. Ich sehe hier die Möglichkeit, neben den Sammlungen in Pfaffenhofen auch weitere schon bestehende Sammlungen und Exponate zusammenzufassen und in neuer musealer Umgebung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein solches Museum mit fachgerechtem Depot müsste in seinem Konzept auch überregionalen Ansprüchen gerecht werden“, so Landrat Wolf. Die Gemeinde Rohrbach sei dabei weiterhin ein möglicher Gesprächspartner.
„Wir haben Interesse daran, die Exponate zu erhalten und im Rahmen von Sonderausstellungen in neuen Zusammenhängen zu präsentieren. Dafür ist auf Dauer ein Depot sinnvoll, auf dessen Bestand auch die Stadt Pfaffenhofen zugreifen kann. Die neue Idee eines Landkreisheimatmuseums steht dem nicht entgegen“, bewertet Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) die Entscheidung des Kuratoriums.
Folgende konkrete Schritte wurden gestern vereinbart:
Durchführung von Konservierungsmaßnahmen
Die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern hat festgestellt, dass unabhängig von der künftigen Nutzung bei einer Reihe von Exponaten Konservierungsmaßnahmen dringend notwendig sind. Ziel ist hier nicht die Restaurierung, sondern der Erhalt. Eine erste grobe Kostenschätzung geht von 12.000 Euro aus. Das Kuratorium sprach sich dafür aus, die Konservierungsmaßnahmen anzugehen.
Kuratierte Ausstellung ausgewählter Exponate im Rahmen der Pfaffenhofener „Paradiesspiele 2018“
Die Stadt Pfaffenhofen plant im Rahmen der „Paradiesspiele 2018“ eine kuratierte Sonderausstellung religiöser Kunst mit ausgewählten Exponaten aus der Sammlung des Mesnerhauses. Diese sollen im Kontext moderner Kunst in der Kunsthalle Pfaffenhofen präsentiert werden. Die Ausstellungsplaner erhoffen sich dabei eine große überregionale Resonanz.Das Kuratorium steht diesen Plänen positiv gegenüber. Die dafür ausgewählten Exponate werden einer breiten Öffentlichkeit in gänzlich neuer Weise zugänglich.
Sammlung in Heißmanning wird aufbereitet
Im Depot in Heißmanning lagern rund 1.600 Einzelstücke. Welche kulturhistorische Bedeutung, welchen Zustand und Wert die Gegenstände, vom Dreschflegel bis zur Kutsche, haben, wurde bisher nicht erfasst. Das Kuratorium spricht sich für eine Sichtung und Inventarisierung des Bestandes aus, die auch eine Vorbewertung umfassen soll, welche Exponate weniger erhaltenswert sind und ausgesondert werden können. Der Heimat- und Kulturkreis unterstützt diese Maßnahme zusammen mit , heimatkundlich versierten Personen.
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