Zusammenhalt bewahren
(Pfaffenhofen, rt)Landrat Wolf präsentierte drei wichtige Themenkomplexe im Vorfeld der Landratswahl.
Mit drei Hauptthemen empfahl sich Martin Wolf beim CSU-Ortsverband Pfaffenhofen für seine Wiederwahl im kommenden Mai als Landrat. Bekanntlich will der Kreischef erst Ende November sagen, ob er sich für dann für eine drei- oder sechsjährige Amtszeit bewirbt. Im Rahmen der jüngst erfolgten Delegiertenwahl im Förnbacher Gasthof „Holledauer Hütte“ formulierte Wolf auch zeitlich eingegrenzte Kernthemen, was darauf schließen lassen könnte, dass sich Wolf womöglich bereits dahingehend entschieden hat.
„Im Mittelpunkt steht heute Martin Wolf“, leitete Ortsvorsitzender Florian Schranz die Veranstaltung ein und lobte dessen Engagement unter Hinweis auf etliche Ziele, die Wolf für sich verbuchen könne. Beispielsweise die FOS in Scheyern, die Einrichtung des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung oder die Altenpflegeschule. Auch die Asylbewerberproblematik habe er „hervorragend gemeistert“, so Schranz.
Obgleich eigentlich daran kaum Zweifel bestehen, bekundete Wolf selbst dann: „Ich habe fest vor, wieder zu kandidieren!“ Zuvor werde es Ende November noch zu einer Klausur kommen und deshalb könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Wahlkampfkonzept aufstellen. Unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Partei, wie etwa bei der Windkraftdebatte, seien normal jedoch müsse man geschlossen in den Wahlkampfgehen, ohne dabei womöglich immer in die Vergangenheit zu schauen. „Lieber formulieren wir ein Thema etwas zurückhaltender, sagen aber klar, wo wir stehen“, so Wolf, der an jenem Abend drei thematische Schwerpunkte formulierte. Diese, so Wolf wörtlich, „werden uns sehr beschäftigen. Was steht in den nächsten sechs Jahren an …, welche Themen sind im Landkreis für die kommenden sechs Jahre wichtig.“ Mit diesem Zeithorizont gab der Landkreischef zumindest einen mehr oder weniger versteckten Hinweis auf eine eventuell ins Auge gefasste Amtszeit.
Ein Kandidat, drei wichtige Themenschwerpunkte
Arbeitsplätze, Sicherheit und Landkreiseinrichtungen weiterentwickeln – das seien laut Wolf die bestimmenden Themen. Entscheidend sei, „dass die Menschen Arbeit haben, vor allem die Jugend“, führte Wolf aus. Pfaffenhofen als Landkreis zwischen zwei großen Automobilkonzernen werde von dieser Brache stark beeinflusst. Und gerade in dieser Branche gebe es jetzt und künftig starke Veränderungen durch die E-Mobilität, die Digitalisierung aber auch durch den jüngsten Abgas-Skandal. Insbesondere Ingolstadt brächen die Einnahmen vor allem über die Audi-Gewerbesteuer weg. Die Folgen bekämen aber auch die benachbarten Landkreise zu spüren, etwa über den ÖPNV. Wichtig sei es daher, dass der Landkreis, so wie in der Vergangenheit, weiterhin auf einen Branchenmix setze.
Innenminister soll Rede und Antwort stehen
Sicherheit sei den Menschen ebenfalls wichtig „und war immer ein CSU-Thema“, so Wolf. Mit der starken Zuwanderung wachse auch das individuelle Empfinden, dass die Kriminalität, vor allem aber die Dämmerungseinbrüche, zunähmen. Obgleich im Falle der Einbruchskriminalität es so sei, dass diese häufig von organisierten osteuropäischen Banden verübt werde. Unverständnis klang bei Wolf an, als er in diesem Zusammenhang über die Stellenbesetzungen bei den beiden hiesigen Polizeiinspektionen sprach. „Die Polizeiinspektion Pfaffenhofen sollte 60 besetzte Stellen haben, tatsächlich sind es nur 48; in der Geisenfelder Inspektion sollten es 44 Stellen sein, tatsächlich sind 32 besetzt“, wie in jüngsten Gesprächen mit den Dienststellenleitern zu erfahren gewesen sei. Wolf sagte deutlich, dass die versprochenen zusätzlichen Polizeistellen (Bei der diesjährigen Kabinettsklausur in St. Quirin kündigte Bayerns christsozialer Innenminister Joachim Herrmann an, dass bis zum Jahr 2020 pro Jahr 500 zusätzliche Polizisten eingestellt werden sollen) im Wesentlichen für Überwachungsaufgaben, nicht aber für Streifen eingerichtet würden. „Wir wollen da eine Perspektive“, sagte Wolf, deshalb wolle er zu diesem Thema Herrmann in den Landkreis einladen.
Schließlich gab Wolf die Weiterentwicklung der Landkreiseinrichtungen als dritten Punkt bekannt. „Wesentlich sind unsere Großbau-Maßnahmen.“ Der Landkreischef nannte dazu unter anderem die Realschule Geisenfeld in 2018 aber auch die Ilmtalklinik. Beim Krankenhaus hoffe er, dass die Kehrtwende bereits eingeleitet wurde. Es stehe aber auch die Sanierung des Hauses mit einem Investitionsvolumen von 70 Millionen Euro an. Zwar würde ein Großteil der Kosten nicht vom Landkreis zu tragen sein, dennoch müsse über zehn Jahre hinweg mit per anno zwei Millionen Euro, finanziert aus der Kreisumlage, gerechnet werden. „Das erfordert eine mutige Entscheidung zum Krankenhaus.“ Als problematisch nannte Wolf für den Klinikstandort die Lage zwischen den Ballungszentren mit „hervorragenden Häusern“, die sich zudem entsprechend spezialisiert hätten.
Am Ende seiner Ausführungen sagte Wolf hinsichtlich seiner Landratskandidatur, dass er „50 Prozent plus eine Stimme“ anstrebe und damit eine mehrheitsfähige Politik verkörpern wolle. Den „Zusammenhalt im Landkreis zu bewahren“ und ein geordnetes Arbeiten auf Kreisebene mit Wertschätzung aller Beteiligten, darauf hoffe Wolf.
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