Einigkeit über Kostenpauschale für Fundtiere
(Pfaffenhofen, rt)
Einigkeit über die Kostenpauschle für Fundtiere besteht bei (v.l.) Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer, Tierheimleiterin Sandra Lob, Rohrbachs Bürgermeister Peter Keck, Tierschutzvereins-Vorsitzende Manuela Braunmüller und Hettenshausens Bürgermeister Johann Wojta.
Lokalpolitiker und der Pfaffenhofener Tierschutzverein sind sich nach früheren Unstimmigkeiten nunmehr einig, was die kommende Erhöhung der Fundtierkostenpauschale betrifft. Dies wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am gestrigen Samstagabend deutlich.
Anfang des Jahres gab es noch kritische Worte wegen der Fundtierkostenpauschale zwischen den Landkreisbürgermeistern und den Tierschützern. Die verlangte Pauschale erschien den Politikern zu hoch. Mittlerweile hat man sich mit dem Tierschutzverein darüber verständigt, die Pauschale bei unbefristeter Laufzeit pro Einwohner ab dem kommenden Jahr von 25 Cent auf 50 Cent zu verdoppeln. Vorlage dafür gab der Fundtierkosten-Pauschalvertrag mit der Stadt Pfaffenhofen, der jedoch noch nicht vom Stadtrat abgesegnet ist. Demnach gibt es dort zwar 60 Cent pro Einwohner - und man weicht damit von den übrigen Landkreisgemeinden um zehn Cent ab – gleichlautend ist dann aber wieder der Passus, wonach die Gemeinden künftig die Kosten für die Unterbringung von Fundtieren nicht übernimmt, „die aufgrund fehlender Sachkunde oder auch artgerecht nicht in der Tierherberge untergebracht werden können"; sie sind an geeignete Einrichtungen zu geben.
Ferner gibt es dann einen Defizitausgleich bis zu maximal einem Euro (Was im Vertrag mit der Kreisstadt wiederum nicht vorgesehen ist, weil jene dafür eine Bürgschaft eingegangen ist). Wie auf der Versammlung nebenbei zu erfahren war, bekommen die Tierheime in Dachau 1,50 Euro pro Einwohner erstattet, in Freising gibt’s 90 Cent und in Ingolstadt sollen es bald 1,50 Euro sein.
Ebenso sind in Zukunft die Unterbringungskosten für behördlich beschlagnahmte oder sichergestellte Tiere übernommen werden, weil es sich hierbei nicht um klassische Fundtiere handelt. Des Weiteren müssen ab dem kommenden Jahr von den Kommunen auch Tiere „ergriffen und untergebracht werden“ von denen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht. Manuela Braunmüller, Vorsitzende des Pfaffenhofener Tierschutzvereins, wies auch darauf hin, dass auch keine Exoten wie etwa Papageien, Reptilien oder Fische aufgenommen würden. Dafür sei man nicht in Pfaffenhofen nicht gerüstet.
Hohenwarts Bürgermeister Manfred Russer (CSU) ist als Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetags und Sprecher der Landkreisbürgermeister in die Verhandlungen federführend eingebunden und vertritt in der Sache 17 der 19 Landkreiskommunen, weil zwei Gemeinden dem Tierheim in Ingolstadt angeschlossen sind. „Wir haben eine Erhöhung beschlossen mit 50 Cent pro Einwohner“, sagte Russer gegenüber den Tierschützern. Den Defizitausgleich „werden wir bis zu einem Euro machen“, sicherte der Politiker zu.
Eine Einzelabrechnung für jedes aufgefundene Tier wolle aus den Reihen der Bürgermeister niemand. Allerdings gab er auch zu bedenken, dass die Auffassung bestehe, dass ein Großteil der Fundtiere aus der Kreisstadt komme. Die Bürgermeister im Landkreis hätten jedoch größtes Interesse an einem partnerschaftlichen Verhältnis mit dem Tierschutzverein. „Wir lassen Sie nicht im Regen stehen“, beteuerte Russer. Gleichzeitig mahnte Russer das Tierwohl als gesellschaftliche Pflichtaufgabe an und sagte, dass „wir unserer Gesellschaft nicht suggerieren dürfen, dass man mit den Tieren umgehen kann wie man will.“
Tierheimleiterin Sandra Lob lud die Gemeindevertreter des Landkreises ein, sich selbst ein Bild von der Unterbringung der Fundtiere zu machen und hofft darauf, dass alle 17 betroffenen Kommunen dieses Angebot auch annehmen.
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