Bund Naturschutz Wolnzach-Rohrbach feiert 30-jähriges Bestehen
(Rohrbach/Wolnzach, wk)Es gab was zu feiern in Rohrbach, denn die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) Wolnzach-Rohrbach konnte auf 30-jähriges Bestehen zurückblicken. Der Vorstand hatte ein großes Programm zusammengestellt und viele Ehrengäste waren erschienen. Zusätzlich wurde eine szenische Aufführung über Wildbienen geboten und zum Abschluss wurde abgerockt.
Ortsvorsitzender Micha Lohr
Gründungsvorsitzender Willi Strobl und seine Nachfolgerin Martina Körner
Bei seiner Begrüßung der Gäste konnte Micha Lohr als Ortsvorstand Ehrengäste begrüßen wie Landrat Martin Wolf, MdL Karl Straub, MdB Erich Irlstorfer, Rohrbachs 2. Bürgermeister Johann Wolf und die kommissarische BN-Kreisvorsitzende Christine Janicher-Buska; auch Vertreter örtlicher Vereine waren erschienen, um dem „Geburtstagskind“ zu gratulieren. Die Vorgänger von Micha Lohr im Vorstandsamt gingen auf 30 Jahre BN ein: Willi Strobl (Gründungsvorsitzender 1986-1999) und Martina Körner (1999-2015). Anlass für die BN-Gründung waren nach Willi Strobl die Ängste nach dem Atomunfall in Tschernobyl und das damals sehr aktuelle Waldsterben. Erfreulich für Willi Strobl ist der Beschluss zum Ausstieg aus der Atomtechnik und der Rückgang des Waldsterbens. Doch aktuell ist das Artensterben in der Tier- und Pflanzenwelt ein sehr wichtiges Thema. Als Herzensangelegenheit sah der BN vor 20 Jahren, dass mehr „Grün“ in den Gemeinden wächst und pflanzte in Wolnzach und Rohrbach 70 junge Lindenbäume und Bürgermeister Jens Machold versprach Micha Lohr während seines späteren Grußworts in die Hand, demnächst eine Linde in Wolnzach zu pflanzen. Martina Körner ging besonders auf die Arbeit mit Kindern ein, die von ihr intensiv begleitet wurde und auf das „Grüne Klassenzimmer“, das später kreisweit und in der Kinderspielstadt „Hallertown“ fortgeführt wurde.
Ehrengäste (v.l.): MdB Irlstorfer, Landrat Wolf, MdL Straub, BN-KV Janicher-Buska, 2.BürgermeisterWolf (Rohrbach), Bürgermeister Machold (Wolnzach)
In ihren Grußworten gingen die Ehrengäste auf die hervorragende und uneigennützige Arbeit des Bund Naturschutz ein. Für MdB Erich Irlstorfer waren die Mitglieder des BN immer „Überzeugungstäter“, wie zum Beispiel bei der 3. Startbahn München, die auch er ablehnt. MdL Karl Straub erinnerte sich an seine Jugendzeit mit Tschernobyl und lobte den Einsatz des BN im Interesse der Bürger. Auch habe sich der Naturschutz in seiner Partei (CSU) etabliert mit eigenem Arbeitskreis, doch gebe es auch dort immer wieder unterschiedliche Auffassungen. Landrat Martin Wolf war zur Feier gekommen, obwohl der BN aktuell gegen die Hähnchenmast-Anlage in Eschelbach sei. Der BN fülle mit seiner Arbeit drei Themenfelder aus: das Wissen um die Natur und dessen Vermittlung, direkte Aktionen und der Einsatz als Anwalt in Naturfragen gegenüber Politik und Verwaltung. Er wies aber im Zusammenhang mit Eschelbach Schmähungen in Leserbriefen gegen seine Mitarbeiter zurück, die sich angeblich „hinter Paragraphen“ verstecken würden, „nein, wir wenden sie an wie Recht und Gesetz es verlangen“, so Wolf. Wenn der BN davon überzeugt sei, dass Hähnchenmast nicht die richtige Landwirtschaft sei, müsse man zusammen mit den Bauern versuchen, diese Regelungen zu ändern. Rohrbachs 2. Bürgermeister Johann Wolf erinnerte sich an seine Jugendzeit, in der wegen des Waldsterbens und Tschernobyls Horrorszenarien entwickelt worden seien, die den Kindern Angst machten, doch inzwischen habe sich viel getan, aber es gebe immer wieder Interessenkonflikte mit verhärteten Fronten, bei denen es schwierig sei, Konzens zu finden. Den Abschluss der Grußworte übernahm Wolnzachs Bürgermeister Jens Machold, der die Jugendarbeit des BN lobte und auf die Probleme bei der Schaffung von Wohnraum für die Bevölkerung einging, die nicht immer Konsens finde, doch man müsse rechtzeitig miteinander reden. So habe es beim Gewerbegebiet Bruckbach keine Differenzen mit dem BN gegeben.
Elisabeth Krojer Imker-Kreisvorsitzender Dirk Thelemann
Als Kommentar zu den ganzen politischen Statements ging Elisabeth Krojer auf die Bühne und tat ihre Meinung kund in einer unverständlichen Sprache, aber Betonung und Körpersprache sagten viel aus und die Gäste waren begeistert von dieser Performance.
Christine Janicher-Buska als kommissarische Kreisvorsitzende des BN lobte die Ortsgruppe als zweitgrößte im Landkreis für die tolle Arbeit in den 30 Jahren und überreichte Willi Strobl, Martina Körner und Micha Lohr als Dank kleine Geschenke. Und der Kreisvorsitzende der Imker, Dirk Thelemann wies auf die Wichtigkeit der Bienen hin und leitete dabei über zur Performance von „Fräulein Brehm“ über Wildbienen, die nach dem Essen mit ihrem Vortrag brillierte.
Und damit nach dem Essen und dem vielen Sitzen die Gelenke wieder in Schwung kommen, spielte die Gruppe „Hot Soxx“ Rock-Oldies, die teilweise noch älter waren als die Ortsgruppe des BN - und da ging der Punk ab, wie es so schön heißt. Rock-Klassiker wie „Come on everybody“, „When I´m dead and gone“ oder „California Dreaming“ brachten zumindest einen Teil der weiblichen Gäste auf den Tanzboden vor der Bühne. Und die Musiker der Band mit Klaus Ivanica (Gitarre), Peter Trapp (Gesang und Gitarre), Jeremias Trapp (Schlagzeug) und Peter Ramm (Bass) sowie die vielseitige Frontfrau Elisabeth Krojer (Gesang und verschiedene Instrumente) hatten dabei auch ihren Spaß.
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