Bahnbrechender Fortschritt
(Wolnzach, hal/rt)Die Vorstände des Milchprüfrings Bayern, Johann Meier und Karl Kunz (stehend v.l.), Vorstandsvorsitzender Hans Epp sowie Barbara Nichtern von der Herstellerfirma FOSS GmbH, vollziehen mit Ihrer Vertragsunterschrift den Kauf von zwölf Analyseanlagen. Foto: Milchprüfring Bayern
Wolnzach steht derzeit im Mittelpunkt der Milchanalytik-Welt: Einen Kaufvertrag über zwölf neue Analyseanlagen unterzeichnet haben kürzlich die Vertreter des Milchprüfrings Bayern. Mit dieser Investition werden die Weichen für die Zukunft bayerischer Rohmilch-Analytik bis weit hinein in die 2020e Jahre gestellt.
Dass sich der Milchprüfring mit dem Kauf der neuen Geräte-Generation für die Zukunft rüste, dies betonte bei der Vertragsunterzeichnung Christian Baumgartner, Geschäftsführer des Milchprüfrings. Durch die neuen Geräte werde der Milchprüfring noch schlagkräftiger und könne den Kunden zudem neue Dienstleistungen anbieten. Die neuen Systeme liefern bis zu 19 Parameter aus einer Probe. Und das in nur sechs Sekunden Analysendauer, was einen geradezu bahnbrechenden Fortschritt in der Analyse bedeutet.
Die neuen Geräte bestehen aus zwei Einheiten. Ein Modul dient der Inhaltsstoffuntersuchung. Dazu zählen unter anderem Fett-, Eiweiß- und Laktosegehalt, sowie der Gefrierpunkt. Hinzu kommt eine breite Palette von weiteren Optionen, wie der Gehalt an freien Fettsäuren, das Fettsäuremuster und ein Ketose-Screening. Das zweite Modul des Analysegeräts ermittelt aus den Milchproben die Gesamt-Zellzahl.
Mit einem neuen Parameter wird es auch möglich sein, einen sogenannten Zelldifferenzierungs-Index zu ermitteln. Das Labor des Milchprüfrings in Wolnzach wird eines der ersten Labor überhaupt sein, in dem dieser Index für die Landwirte bestimmt wird. Bei Einzeltier-Proben hilft dieser Wert, die Eutergesundheit besser einzuschätzen. Aufgrund dessen können früher Maßnahmen ergriffen werden. Damit trägt der Zelldifferenzierung-Index dazu bei, das Tierwohl zu erhöhen und den Antibiotikaeinsatz zu verringern.
Bis zu 600 Proben pro Stunde können mit den neuen Geräten untersucht werden – trotz der vielen neuen und zusätzlichen Analysenresultate. Die Produktivität im Labor steigert sich dadurch erheblich. Die neuen Geräte werden in den nächsten Monaten in Betrieb genommen. Der laufende Untersuchungsbetrieb wird dadurch nicht gestört. Spätestens im Oktober 2017 werden alle neuen Systeme in Volllast arbeiten.
Mit dem Kauf der Analysegeräte investiert der Milchprüfring Bayern weiter in sein Labor in Wolnzach. Im vergangenen Jahr konnten Grundstück und Gebäude an dem Standort erworben werden. „Wir rüsten uns für die Zukunft. Mit dem Kauf der neuen Geräte beweist der Milchprüfring erneut, dass er ein innovatives Unternehmen ist. Unseren Mitarbeitern in Wolnzach können wir einen sicheren Arbeitsplatz bieten.“ fasst Baumgartner die Entwicklungen zusammen.
Im Labor des Milchprüfrings werden die neuen Analysegeräte künftig eingesetzt. Foto: Milchprüfring Bayern
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