Goldene Acht - Schmetterling des Jahres 2017
(Pfaffenhofen / Vohburg, rt)Die Goldene Acht ist zum Schmetterling des Jahres 2017 gekürt worden. Fotos: Robert „Dackel“ Hirmer
Die Goldene Acht aus der Familie der Weißlinge ist Schmetterling des Jahres 2017. Mit ihrer Nominierung wird auf die Gefährdung des Falters durch den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen aufmerksam gemacht. In Bayern und auch im Landkreis Pfaffenhofen gibt es ihn noch, andernorts ist er jedoch bereits kurz vor dem Aussterben.
„Die Goldene Acht ist bei uns – noch - nicht allzu selten“, sagt der Vohburger Schmetterlingskenner und Bluesmusiker Robert „Dackel“ Hirmer. Auf blütenreichen Magerrasen wie es sie noch im Altmühltal gebe, aber auch auf Kleewiesen, von denen es früher viel mehr gegeben habe, sei der Schmetterling noch zu finden. „Hauptsache, viele Blüten sind da!“ Recht spät in 2016 habe er noch etliche am Donaudamm gefunden. „Kleines Problem: sie sind optisch kaum von ihrer Zwillingsart, dem Hufeisenklee-Gelbling zu unterscheiden.“ Eine zweifelsfreie Bestimmung des Tieres kann nach Expertenmeinung nur an der Raupe gemacht werden.
Durch Biotopzerstörung, Bodenversiegelung, Spritzen von Pestiziden in der Landwirtschaft, zu häufiges Mähen gingen die Schmetterlingspopulationen im Allgemeinen deutlich zurück, beklagt der Fachmann. „Die Raupen der Goldenen Acht ernähren sich von Kronwicke, allerlei Kleearten und Luzerne. Da aber die letzteren bei weitem nicht mehr so häufig wie früher als Viehfutter angebaut werden, ergibt sich für die Art ein zusätzliches Problem.“ Bundesweit ist die Goldene Acht noch als ungefährdet eingestuft, aber in einigen Bundesländern, wie etwa in Nordrhein-Westfalen, steht sie auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
Ihren Namen hat sie wegen ihres kleinen Flecks auf der Unterseite des Flügels bekommen. Raupen ernähren sich gerne von Luzerne und Klee. Als Wanderfalter kann die Goldene Acht mehrere Hundert Kilometer fliegen und ist in der Regel von Anfang Mai bis Ende Oktober zu beobachten.
Hirmer hat aktuell wieder einen Jahreskalender aufgelegt mit den schönsten Entdeckungen aus der Falterwelt. Unter dem Titel „Schmetterlinge zwischen Donau und Altmühl 2017" ist es die bereits zehnte Ausgabe, die der Blues- und Rockmusiker veröffentlicht. Bekannt ist Hirmer nicht nur als genialer Fotograf von Schmetterlingen, er ist es auch als Ensemblemitglied von „The Gunmen“ und „Rad Gumbo“. Vehement tritt er seit Jahren gegen Giftspritzerei, Biotopvernichtung und radikales Mähen zu Unzeiten ein, um die Insektenvielfalt zu schützen.
"Nach nunmehr zehn Ausgaben meines Schmetterlingskalenders möchte ich künftig das Spektrum erweitern. Es haben sich in all der Zeit so viele Fotos von anderen Insekten, Vögeln, Säugetieren und anderen Arten angesammelt, dass es schade wäre, sie nicht zu zeigen. Aber - versprochen! - auch weiterhin werden einige meiner bunten Lieblinge vertreten sein".
Dem Jubiläums-Kalender liegt diesmal als kleines Dankeschön ein DIN A1-Poster mit sämtlichen Titelbildern der vergangenen Ausgaben bei. Aber nur so lange der Vorrat reicht.
Der Kalender ist erhältlich in Ingolstadt in der Buchhandlung Stiebert, Schrannenstr. 10 und „Vronis Ratschhaus“, Donaustraße 1 (geöffnet an Wochentagen von 17 – 19:00 Uhr, samstags von 10 – 14:00 Uhr), in Wolnzach im Druckhaus Kastner sowie in Vohburg bei Foto Krakowitzer und Getränke Hörl - und beim Fotografen selbst.
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