Incontri-Programm Frühjahr 2017
(Rohrbach, hal/rs)Dr. Will und seine Wizards eröffnen am 7. Januar die Incontri-Frühjahr2017-Saison, das hatte Vorstand Herbert Folger bereits beim letzten Konzert 2016 dem anwesenden Publikum angekündigt. Jetzt stehen auch die weiteren Künstler bis in den Mai hinein fest; einige bekannte Namen werden die Stammgäste darunter finden, aber auch einiges Neues, auf das man gespannt sein darf.
Wie auch immer: die Zeit des Abschiednehmens von der Kulturwerk-Halle ist gekommen, nach dem Frühjahrs- wird noch das Sommerprogramm 2017 kommen, das wird es dann - zumindest in dieser Lokation - gewesen sein. Hier nun die einzelnen Konzerte im Rahmen des Frühjahrs-Programms 2017:
Samstag, 21.1.–20 Uhr: Torsten Zwingenberger & Jan Luley - "Piano und Schlagzeug in Seelenverwandschaft"
Torsten Zwingenberger ist einer der bekanntesten deutschen Allround-Jazzdrummer. Er entwickelte eine hochkomplexe Trommeltechnik, die er „Drumming 5 Point“ nennt und die klassische beidhändig offene Schlagzeugspielweise mit Handpercussions und bis zu 5 gleichzeitig gespielten Fusspedalen hochvirtuos verzahnt. Dabei entsteht ein ungeheuer dichter Klangteppich, handmade und ohne jede elektronische Hilfsmittel. Somit gelingen ihm immer wieder neue Soundkreationen und er verschmilzt alte und neue Jazzstile. Blues und speziell der Boogie Woogie war für Jan Luley einer der wichtigsten Faktoren seiner Musik. Er studierte Jazzpiano in Holland und zählt heute längst zur Top-Liga deutscher Swing, Gospel und Boogie Pianisten, jedoch mit dem besonderen New Orleans Sound.
Samstag, 4. 2.–20 Uhr: Das Nähmaschinenquartett "Maßgeschneidert"
Ebenso ungewöhnlich wie der Name ist auch die Besetzung dieses aus Jazz-Studenten bestehenden Quartetts um Gosia Szewczyk (Querflöte), die zusammen mit Simon Harscheidt (E-Gitarre), Stanislaw Sandronov (Bass) und Simon Japha (Schlagzeug) eine ganz eigene Auffassung von Jazz demonstriert. Die vier beweisen, dass sich eine Querflöte sowohl im Funkrock wie auch im Reggae heimisch fühlen kann – und dass diese Genres zusammen mit Elementen aus Folklore und modernem Jazz ein stimmiges großes Ganzes ergeben können. Wenn Querflöte und E-Gitarre miteinander in einen Dialog treten, dann bekommt dieser Klang etwas selbstverständliches. Und sobald die Flöte anfängt, groovige Patterns zu spielen, vergisst man schon mal, dass dieses Instrument hierzulande vor allem in der klassischen Musik beheimatet ist. Das Ergebnis dieser eigenwilligen Mischung ist letztlich eine Musik, die nahezu jede menschliche Emotion widerspiegelt – nachdenklich, entspannt, aufbrausend, melancholisch, ernst, vor allem aber ausgelassen und fröhlich – und gerade deshalb ihr Publikum so mitzureißen vermag.
Samstag, 18.2.–20 Uhr: Mama Makes Coffee "Ein musikalisches Röstverfahren"
“… denn das Gute liegt manchmal ganz nah“; so könnte man die Begegnung mit dieser neuen Band bezeichnen. Alle Bandmitglieder sind bekannte Größen in der Dachauer Musikszene und haben sich – wenn auch aus verschiedenen Formationen – letztendlich als ein Freundschafts- und Familienprojekt zusammengefunden: Kathrin Birkeneder (Lead Vocals), Reiner Hauck (Guitar), Tom Männlein (Bass, Vocals) mit den beiden Söhnen Simon (Piano, Vocals) und Anton (Percussion, Vocals), Werner Rothe (Percussion) und Matthias Krückl (Drums). Die Band aus verschiedenen Generationen bringt ein gut gemischtes musikalisches Repertoire aus diversen Stilrichtungen, aber in frischen und eigenen Arrangements. Und damit dem Bandnamen gerecht werdend: vollmundig im Charakter und mit stark anregendem Aroma.
Samstag, 4.3.–20 Uhr: Sarah Kober & Peter Ludwig "Von Lissabon bis Rio"
Die Saxophonistin Sarah Kober und der Pianist / Komponist Peter Ludwig arbeiten seit vier Jahren zusammen und haben ein äußerst vielseitiges Programm erarbeitet. Am Anfang stand der Tango, den Peter Ludwig zu einer ganz eigenen Form entwickelt hat. Darüber hinaus aber fließen der Bossa Nova, die Musette, die Zirkusmusik und bizarre Fantasiestücke in diesen melancholischen wie dramatischen Tango ein. Die virtuose Saxophonistin und der orchestral spielende Pianist zeichnen mit ihren Instrumenten bewegende Skizzen von hingehauchten Momenten, die das Publikum auf eine große innere Reise mitnehmen. Lissabon, die Kapverden, Rio, Paris, Berlin, New York und ungenannte Ausfallstraßen oder verschlossene Hinterzimmer sind die Schauplätze ihrer Stücke. Der ungemeine schöne und geschmeidige Ton von Sarah Kober provoziert ihren Pianisten zu ambivalenten Begleitungen und solistischen Ausbrüchen – zusammen sind sie eine wahrhaft zarte Wucht.
Samstag, 18.3.–20 Uhr: Nothin’ is kickin’ like Free Beer & Chicken
Die spielfreudige Band um den Mundharmonika-Virtuosen Blues Harp Slim verschmilzt Zydeco-Klänge der Sümpfe Louisianas, karibische Rhythmen und Elemente des Blues, Boogie und Jazz zu einem eigenständigen Stil. Mit viel Spielfreude und wenig elektronischem Aufwand werden verschiedenste und zum Teil sehr exotische Instrumente von den drei Vollblutmusikern des Ensembles bedient. Freuen darf man sich dabei auch auf die beiden jungen Musiker Ferdinand (Piano, Orgel, Mundharmonika) und Valentin (Congas, Bongos, Cajon, Waschbrett), die schon beim letzten Auftritt das Publikum begeisterten. Man darf gespannt sein, wie die beiden das Programm aus Blues, Calypso und Zydeco mitgestalten [und es um Jazz- und Funkanklänge erweitern].
Sonntag, 2.4.–11 Uhr: Piano-Matinee zum 100. Geburtstag des Incontri-Flügels
Es erwartet den Besucher bei dieser Matinee kein rustikaler Frühschoppen wie etwa beim Incontri-Sommer, sondern ein gepflegtes Frühstück, das musikalisch von acht Pianisten am wunderbaren Incontri-Flügel begleitet wird – ganz so, wie es einem “Grandseigneur“ in diesem Alter geziemt. Dieser Titel wird von keiner Institution verliehen; er wird erlangt durch die Hochschätzung der darauf spielenden Pianisten mit den diversen Stilrichtungen und natürlich dem zuhörenden Publikum. Man darf gespannt sein auf eine illustre Künstlerauswahl!
Samstag, 22.4.–20 Uhr: Abi Wallenstein "Blues als Ausdruck des Lebens"
Beschreiben kann man die Musik von Abi Wallenstein eigentlich nicht – man muss sie einfach hören. Und wer diesen einzigartigen und authentischen Bluesmusiker einmal auf der Bühne erlebt hat, will ihn immer wieder hören, und deshalb freuen sich seine Fans in der Region sehr, dass er trotz seines so vollen Tour-Kalenders auch wieder ins Incontri kommt. Eine alte Bluesweisheit sagt, man müsse, um den Blues zu haben, lediglich am Leben sein. Abi Wallenstein erzählt uns mit seiner eindrucksvollen Stimme von diesem – seinem – Leben mit all seinen Schattierungen und Stimmungen, seinen Freuden, aber auch seinem Leid, und nimmt alle mit auf eine aufregende Reise in das Mississippi-Delta.
Samstag, 27.5.–20 Uhr: Xinema Mariño & Consorcio Latino "Reise zwischen Cumbia und Bolero"
In Begleitung der Gruppe Consorcio Latino stellt die Kolumbianerin ihr neues Konzertprogramm vor. Wie schon bei ihren früheren Auftritten dürfen sich die Incontri-Gäste auf eine musikalische Reise über den süd- und mittelamerikanischen Kontinent freuen, in dem Rhythmen wie die Cumbia, der Bolero, der Son oder der Tango beheimatet sind. Xinema besingt die Charaktere und Eigenheiten der dort lebenden Menschen, deren Wünsche und Sehnsüchte, ihre starke Beziehung zur Natur und erzählt von der Liebe, aber auch vom schweren Los der ehemaligen Sklaven, deren Musik die Lieder und Tänze Kolumbiens sehr geprägt hat. Und obwohl man die Sprache der Lieder nicht versteht, spürt man in allen Xinemas Liebe zu ihrer kolumbianischen Heimat.
Fotos: Incontri, Pressefotos der jeweiligen Künstler
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