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Umfangreiche Bebauungsplan-Diskussion

(Rohrbach, wk)

Die Tagesordnung der gestrigen Gemeinderatssitzung war eigentlich gar nicht so lang, doch die beiden Punkte „Kanalsanierungskonzept“ und besonders der Bebauungsplan „An der Ossenzhausener Straße - Waal“ waren die Punkte, die am umfangreichsten diskutiert wurden.

viele Waaler(Jung-)Bürger- Archivfoto wk


Beim Kanalsanierungskonzept hatte der Gemeinderat vor einem Jahr entschieden, ein Ingenieurbüro mit einer hydraulischen Kanalnetzberechnung zu beauftragen, nach dem die letzte hydraulische Berechnung aus dem Jahr 2001/2002 stammte. Wäre es nach der alten Berechnung gegangen, hätte die Gemeinde Im Gellert zusätzliche Sanierungsmaßnahmen in Höhe von gut 250.000 Euro beauftragen müssen. Nach der Neuberechnung, die sich im Vergleich zur alten Berechnung zwar kaum verändert habe, so Planer Kühr vom Büro Wipfler, doch es hätten sich die Parameter und die Berechnungsprogramme verfeinert, kann sich die Gemeinde diese Ausgaben für einen kompletten Kanalaustausch sparen. Es wurden damals, so Kühr, Probleme berechnet, die in der Realität nicht aufgetreten sind. So müssten in diesem Gebiet nicht alle Rohrleitungen sondern nur partiell ausgetauscht werden. In einem von einem Roboter gefilmten Kanal im Wiesenweg war dagegen deutlich zu sehen, dass in den Abwasserkanal Grundwasser an vielen Stellen eindringt, so dass hier auf jeden Fall eine Sanierung erforderlich wird, was sich mit gut 160.000 Euro niederschlägt. Auch in der Hauptstraße in Fahlenbach muss eine Kanalstrecke im Zuge des Brückenneubaus ausgetauscht werden, da die Betonrohre durchweg gerissen sind, Kosten ca. 185.000 Euro. Ein Kanalneubau wird es wohl in 2019 im Hopfenweg/Lindenstraße geben, der sich mit über 550.000 Euro im Haushalt niederschlagen wird. Der Gemeinderat beschloss deshalb einstimmig, die Finanzmittel bereit zu stellen und das Büro Wipfler mit der Durchführung der Maßnahmen für 2017 zu beauftragen.


Der Bebauungsplan für den Bereich entlang der Ossenzhausener Straße in Waal schien nach der Plan-Auslegung und den eingegangenen Anregungen und Bedenken von Privaten und Behörden soweit gediehen zu sein, dass darüber abgestimmt hätte werden können, doch der aus Waal stammende Josef Daniel (CSU) riss die ganze Planung wieder auf, indem er die bereits am 17.Januar in nichtöffentlicher Sitzung diskutierte alternative Zufahrtssituation wieder infrage stellte, wieder weniger verssiegelte (Straßen-)Flächen haben wollte und auch die vorgesehene Wendeplatte am Südende der neuen Straße ablehnte. Hermann Rottmair legte nach und forderte, die als Notweg für Rettungseinsätze geplante Ausfahrt voll auszubauen, so dass es zwei Zufahrten in die neue Straße geben würde. Diese Ausführungen wurden von den vielen Waaler Anwohnern (vor allem jüngeren) die als Zuhörer im Sitzungssaal anwesend waren, interessiert verfolgt, hoffen sie doch, bei der Verteilung der Grundstücke zum Zuge zu kommen und hatten mit Josef Daniel scheinbar ihren richtigen Vertreter, der sich für sie einsetzte. Die langwierige Diskussion und Vorstellung einzelner Details führte dazu, dass der Plan erst einmal zurückgezogen und vom Planungsbüro erneut wieder überarbeitet werden muss, um ihn in einer der nächsten Sitzungen wieder zu behandeln, ihn erneut auszulegen, auf Anregungen und Einwände zu warten um ihn dann endgültig zu beschließen.


Einfacher und schneller fiel die Entscheidung für die Bohrung der zwei neuen Brunnen in Ronnweg/Feilenforst. Sechs Firmen wurden um ein Angebot gebeten, fünf beteiligten sich und das wirtschaftlich günstigste Angebot mit knapp 440.000 Euro erhielt den Zuschlag. Eigentlich hatte das beauftragte Ingenieurbüro mit nur 400.000 Euro kalkuliert, doch diese „Kröte“ musste der Gemeinderat schlucken. Ebenso unproblematisch war die Ferienbetreuung für Grundschulkinder in den Sommerferien vom 28. August bis 11. September. Die Gemeinde stimmt der Durchführung der Betreuung durch die Caritas zu und kalkuliert einen Zuschuss in Höhe von knapp 2.300 Euro für gut 10 Kinder in den letzten beiden Ferienwochen.
Etwas Unverständnis gab es bei den Gemeinderäten, als sie von Bürgermeister Keck erfahren mussten, dass der Zuschussgeber für das Feuerwehrhaus, die Regierung von Oberbayern, es ablehnt den für Rohrbach und Umgebung geplanten Rettungswagen im neuen Feuerwehrgebäude unterzustellen, solange er nicht im Einsatz ist. Die Feuerwehr hätte einen Stellplatz freigeräumt, doch das Abstellen des Rettungswagens ist „förderschädllich“, handelt es sich doch um ein Privatfahrzeug (von welcher Rettungsorganisation auch immer). Derzeit läuft vom Landratsamt aus die Ausschreibung für den Betreiber des Rettungswagens, der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag.
 

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