Bund Naturschutz sucht Vorsitzenden und stellt Schutzprojekt vor
(Pfaffenhofen, rt)
Christine Janicher-Buska, im Bild mit langjährigen vereinstreuen Mitgliedern, bleibt weiterhin Vizevorsitzende der Pfaffenhofener Bund-Naturschutz-Kreisgruppe.
Weiterhin auf der Suche nach einem Ersten Vorsitzenden ist die Pfaffenhofener Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN). Dies gab die alte und neue Vizevorsitzende Christine Janicher-Buska auf der jüngsten Jahreshauptversammlung der Umweltorganisation bekannt. Als Referat gab es die Vorstellung eines aktuellen Schutzprojektes für ein mittlerweile sehr selten gewordenes Tier.
Neben Janicher-Buska als Kreis-Vizevorsitzende einstimmig gewählt wurden von den 29 am Abend anwesenden Stimmberechtigten wieder Cornelia Riehm als Schriftführerin, Pia Kanschat (Kassier), Delegierte bleiben Martina Körner und Josef Schweigard, Agnes Bergmeister beliebt Ersatzdelegierte während Ludwig Heindl erstmals in diesem Amt zur Vorstandschaft gehört.
„Wir sind ein gutes Team und es macht Spaß, sich für die Ortsgruppe einzusetzen“, sagte Janicher-Buska in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende der Ortsgruppe von Pfaffenhofen, Hettenshausen und Ilmmünster. Die Ortsversammlung wurde gleichzeitig mit der Kreisversammlung abgehalten. Janicher-Buska verwies in ihrem Rückblick auf vielerlei Aktivitäten, unter anderem zählte sie die Bittoppflege, die Betreuung des Pfaffenhofener Storchenhorstes auf dem Schyren-Gymnasium aber auch die Vorbereitungen zur Beteiligung an der Kleinen Landesgartenschau oder die Wildkatzen-Ferienpassaktion auf.
Nachwuchssorgen beim Grünen Klassenzimmer
Nachwuchssorgen beim BN gibt es jedoch auf Kreisebene: „Ich werde in zweieinhalb Jahren das Rentenalter erreichen und plane deshalb, dann für den Ersten und Zweiten Vorsitzenden nicht mehr zur Verfügung zu stehen“, so Janicher-Buska, die die Funktion als Erster Vorsitzender derzeit kommissarisch ausübt. Mehrere vakante Stellen gebe es jedoch auch beim Grünen Klassenzimmer und der Gruppe zum Thema Energiespardorf. Bei ihrem Ausblick auf die kommenden Monate werde neben der Kleinen Landesgartenschau auch der neue Storchenhorst in Baar-Ebenhausen sowie in diesen Tagen die Amphibienschutzaktion intensiver Aufmerksamkeit bedürfen.
Nach dem positiv ausgefallenen Kassenbericht von Pia Kanschat wurde die Vorstandschaft einstimmig entlastet. Am Abend der Jahreshauptversammlung eine Auszeichnung in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft erhielten überreicht Martina und Hans Kern, Ludwig Schafft sowie Peter Feßl; für 30 Jahre in Silber: Manfred Eibisch, Josef Brand, Jochen Diener und Anton Fuß.
Bauchseite der seltenen Gelbbauchunke - ihr wird künftig auch im Landkreis Pfaffenhofen besondere Aufmerksamkeit zuteil. .
Auf der Suche nach der Gelbbauchunke
Eine umfassende Einführung einer heute äußerst seltenen Bewohnerin der Wälder oder Kiesgruben gab Miriam Hansbauer. Die diplomierte und promovierte Biologin besetzt vorläufig die zunächst auf fünf Jahre befristete Projektstelle „Gelbauchunke“ des Bundesamts für Naturschutz bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Freising. An dem Kooperationsprojekt, das die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Art zum Ziel hat, sind mehrere Träger-Landkreise und der Bund Naturschutz in Bayern beteiligt.
Lediglich Untersuchungsgebiet ist unter anderem der Landkreis Pfaffenhofen; dort konnten die Tiere bislang inselartig nur bei Herrnrast und nahe Priel nachgewiesen werden. Das soll sich jetzt ändern. Hansbauer setzt darauf, dass im Zusammenwirken vieler Ehrenamtlicher im Naturschutz auch weitere Vorkommen gefunden werden. Fast 700.000 Euro werden in verschiedene Maßnahmen fließen, um zu verhindern, dass sich die Zahl der Gelbbauchunken weiter verringert. Langfristiges Ziel ist es vielmehr, die Zahl der Tiere zu erhöhen.
Die in ihrem Bestand stark gefährdeten Gelbbauchunken sind nur etwa 45 mm große Tiere mit unscheinbarem lehm- bis graubraunen Rücken und einem auffällig gelbgemusterten Bauch. Sie können mit über 15 Jahren ausgesprochen alt werden. Ursprünglich war die Gelbbauchunke ein typischer Bewohner der Bach- und Flussauen. Heute weicht sie zur Ablage ihres Laichs auch auf Kiesgruben, Traktorspuren, Pfützen und kleinen Tümpeln aus; ansonsten lebt beziehungsweise überwintert sie häufig in Wäldern.
Vorsicht, giftig!
Erwachsenen Unken sondern bei Gefahr ein die Schleimhäute reizendes Gift an, das sie in der Regel vor Fressfeinden schützt. Die zunehmende Zerschneidung der Landschaft durch Verkehrswege und anderer Infrastrukturen schränkt ihre Lebensräume zunehmend ein. Wanderungen von maximal vier Kilometern sind in der wissenschaftlichen Literatur nachgewiesen, doch dürften diese eher selten sein.
Die BN-Kreisgruppe hat jetzt wieder eine frischgewählte Vorstandschaft.
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