Kirchenführung "Mit Leib und Seele"
(Allersdorf, sh)
Unsere Region hat viele geschichtsträchtige Gotteshäuser zu bieten. So auch die Wallfahrtskirche in Allersdorf zwischen Abensberg und Biburg. Aus diesem Grund organisierte der ehemalige Mainburger Schulrektor Alois Eisenhofer zusammen mit dem KEB Abensberg als Träger eine Führung, die äußerst gut besucht war. Rund 100 Teilnehmer erfuhren, was die Barockkirche „Mariä Himmelfahrt“ so einzigartig macht.
„Es freut mich, dass so viele Interessierte gekommen“, begrüßte der Initiator der beliebten Kirchenführungen Alois Eisenhofer seine Gäste. Pfarrer Schillinger und Kirchenpfleger Georg Rossbauer übernahmen die halbstündige Führung durch das Gotteshaus, das zur Pfarrei Biburg, der Stadt Abensberg im Landkreis Kelheim und dem Bistum Regensburg gehört. Bei herrlichem Wetter versammelte man sich zunächst im Freien auf der ummauerten Anhöhe und genoss von dort aus den Blick auf den Satteldachturm von Perka über dem Turmpaar von Biburg.
Mariä Himmelfahrt in Allersdorf ist eine sehr beliebte Wallfahrtskirche, die nicht zuletzt wegen ihrer zehn Kapellen, rund um den Hügel am Fußpunkt der Treppen, Besucher in Scharen anzieht. Zu erwähnen ist die jährlich Wallfahrt im Marienmonat Mai als der Bittgang der Pfarrei Abensberg. Die Kirche ist außerdem für Hochzeiten begehrt.
In der Gegenreformation wurde Allersdorf von den Jesuiten als Wallfahrt ausgebaut und mit einzigartig reichem theologischen Programm einer prunkvollen Barockausstattung versehen. Nicht weniger als 52 Fresken und zehn eigene Kapellen zieren die Kirche. „Nachdem die Kapellen im Lauf der Jahre stark verfallen sind, wurden acht nach heutiger handwerklicher Kunst wieder sauber hergerichtet“, erzählte der Kirchenpfleger Georg Rossbauer.
Gegründet um 1600 ruht sie auf einer Anhöhe über der Abens. An der Südseite führt auf das Hügelplateu mit dem Friedhof eine Freitreppe hinauf, die auf das Hauptportal mit seinem Dreiecksgiebel zielt. Die Farbenpracht in der Innenausstattung macht dem barocken Baustil alle Ehre.
Deckenfresko: Maria als Schutzfrau über Abensberg und Biburg
Pfarrer Schillinger gab einen theologischen Einblick in die Ikonologie der Freskenbilder. „Die jesuitische Schilderung der Heilgeschichte teilt sich in zwei Hauptgruppen – die Mitwirkung Mariens an der Heilsgeschichte im Alter und im Langhaus, die Mitwirkung des Jesuitenordens in den Querhäusern", so Schillinger.
Dem entspricht das von den Jesuiten gepflegte Denkschema von These und Antithese. Weil Maria in ihrer sündelosen Demut als erste das Konzept des Schöpfers verwirklicht hatte, wurde sie als erste der Menschen nach ihrem Tode ganz in das unbegrenzte Glückseligkeitskonzepts des Schöpfers aufgenommen, was im Bild der Himmelfahrt ausgedrückt wird: dargestellt im Hauptfresko des Langhauses.
Besonders auch die Votivtafelreihe an den Wandjochen, welche die Wallfahrtsgeschichte symbolisieren. Nach einem Orgelspiel luden die zehn Wallfahrtskapellen noch zu einem Rundgang bei schönstem Wetter ein.
Zwei der zehn Kapellen am Fuße der südlichen Treppe neben dem Priesterhaus
Der Rokoko Hochaltar von 1757 als viersäuliger Baldachin mit Marienthron, umgeben von huldigenden Engeln und Lichtstrahlen
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