Die Vielfalt der Hallertauer Pflanzenwelt
(Mainburg, sh)Robert Hierlmeier vom Landschaftspflegeverein VöF und Konrad Pöppel vom Bund Naturschutz führten vor kurzem im Osten von Mainburg eine kleine Gruppe von Interessierten begleitet von 2 Hunden, um Ihnen Pflanzen und Tiere entlang der Route zu zeigen und Informationen zu deren Vorkommen zu geben. Das ein oder andere Überraschende auf den wenigen naturnah bewirtschafteten Flächen war durchaus zu finden.
Einen schönen Gelbaspekt gibt der Färberginster.
Um 14.00 Uhr wurde ab dem Parkplatz am Waldkindergarten (Sandelzhausen/Aignerhof) in einem großen Bogen um das ehemalige Militärgelände marschiert, das heute unter anderem den Mainburger Bauhof beherbergt. Der Weg führte zuerst am Waldrand entlang mit dafür typischen Arten, wie Nickendem Leimkraut (Silene nutans) oder dem Gemeinen Beifuß (Artemisa vulgaris). Auch Ameisenlöwentrichter (Myrmeleontidae) und Rossameisen (Camponotus), die noch deutlich größer sind als Waldameisen (Formica), konnten gefunden werden.
Schon nach ein paar hundert Metern wurde ein südexponierter Hang erreicht mit magerem, eher saurem Boden und niedrigwüchsiger bunter Vegetation.
Dieser befindet sich im Besitz der Stadt Mainburg und wird schon seit mehr als 2 Jahrzehnten durch den Landschaftspflegeverein VöF mit dem Ziel der Erhaltung seltener Arten bewirtschaftet.
Käferpaarung auf Witwenblume Der Wiesen Gelbstern
Der Unterschied zu der dem Feldweg gegenüberliegenden Fettwiese ohne Blühaspekte ist enorm. Über die zahlreich vorkommenden unterschiedlichen Blütenpflanzen gaukeln hier noch einige Schmetterlinge wie Ochsenauge (Pyronia spec), Kleines Wiesenvögelein (Coenonympha pamphilus), Schachbrett (Melanargia galathea) oder Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades). Einige seltene Pflanzenarten sind leider schon verblüht, wie der Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis), das Bunte Vergissmeinnicht (Myosotis discolor) oder die Gemeine Kreuzblume (Polygala vulgaris).
Zur Sommerzeit ist die Blüte des Johanniskraut
Blühbeginn ist jetzt mit dem Hochsommerstart neben dem Johanniskraut (Hypericum spec) und den Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea) für den dornigen, aber auch den kriechenden Hauhechel (Ononis spinosa / repens), begleitet vom hübsch rosa blühenden Tausendgüldenkraut (Centaurium spec). Auch die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist hier noch in einem guten Bestand.
Nachdem sich alle an den Blühaspekten satt gesehen haben und der Robert Hierlmeier noch ein paar Heuschrecken bestimmt hat, begab sich die Gruppe am Wiesenende nach Norden in den kühlenden Wald. Hier sind andere Pflanzen zu finden, wie die Breitblättrige Sumpfwurz (Epipactis Hellborine), die häufigste einheimische Orchideenart, oder die Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre), die ein Anzeiger für Staunässe aufgrund des lehmigen Unterbodens ist.
Das Kreuzblümchen
Entlang der Umzäunung vom Citroen-Museum geht es Richtung Mainburg bis der Wald endet. Man sieht bis zur Kirche St. Salvator und auf Sandelzhausen. Auf der schon einmal abgemähten mageren Wiese rechter Hand dominiert jetzt der Wiesenkümmel (Carum carvi). Die Fläche wird in Richtung Tal dann langsam nährstoffreicher, was auch der hochstehende Weißklee anzeigt. Am Waldrand entlang, der immer wieder vom Färberginster (Genista tinctoria) gesäumt ist, geht es nun Richtung Süden bis kurz vor der Sportanlage des TSV Sandelzhausen.
Das bunte Vergissmeinnicht Die lila Pechnelke
Am Abzweig in Richtung Mainburger Bauhof wird noch der Samenstand der Pechnelke (Silene viscaria) entdeckt, aber alle freuen sich auf den schattenspendenden Wald.
Neben Stellen mit Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) sind auch solche mit Waldmeister (Galium odoratum) oder Wald-Labkraut (Galium sylvaticum) zu finden. Der Weg führt um den Bauhof herum bis zum Eingangstor und dann die Zufahrt hinab bis zum Ausgangspunkt. Auch auf diesem Stück ist noch neues zu entdecken, wie die Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides).
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