Endlich Abi !
(Mainburg, sh)Es war ein besonderer Tag am Gabelsberger Gymnasium in Mainburg. Schlips war geknotet, Kleider geschnürt und die Haarpracht gebändigt. Nach einem langen Kampf mit Vektoren und Funktionen, Französischvokabeln und lateinischen Deklinationen konnten die insgesamt 160 Abiturienten des GGM nach einer anstrengenden Phase der Prüfungen endlich ihre Reifzeugnisse entgegennehmen. Als die „Heros“ des Tages ließen sich die scheidenden Absolventen bei ihrer Entlassfeier von Lehrern, Eltern und Ehrengästen kräftig feiern.
Jan Meißner, Marina Stempfhuber, Anna Gerg und Julian Schoderer freuen sich über ihren Traumschnitt von 1,0
„Ihr seid die heutigen Heros“, sagte Landrat Martin Neumeyer, für den die Entlassfeier am GGM die zweite von insgesamt drei Terminen war. Als die Mädchen und Jungen feierlich zur Musik von „Pomp und Circumstance“ auf dem roten Teppich in die Mittelschul -Turnhalle marschierten, glich das dem Einzug der Gladiatoren. Doch diesen Empfang haben sich die Schulabgänger nach der anstrengenden zurückliegenden Zeit auch verdient.
Doch was bedeutet eigentlich „Reifezeugnis“?, stellte sich der Landrat die Frage. Nicht nur, dass die Schülerinnen und Schüler nach achtjähriger Gymnasialzeit mit einem wachen und geschulten Geist in die Welt hinaus gehen, sondern nach all der Paukerei vor allem reif für die Insel seien. „Wunder geschehen dann, wenn man seinen Träumen mehr Energie gibt, als seinen Ängsten“, gab er als Weisheit mit auf den Weg.
Verabschiedet wurde einer der größten Abiturjahrgänge in der Geschichte des Gabelsberger Gymnasiums. 160 Eleven, darunter sage und schreibe 55 mit einer Eins vor dem Komma, fieberten unentwegt auf diesen ganz besonderen Tag hin. Zwei arbeitsreiche Jahre der Q- Phase mit zahlreichen Klausuren, die Abiturfahrt als letztes Gemeinschaftserlebnis und letztlich die erfolgreich Abiturprüfung liegen hinter ihnen.
Ganze viermal wurde die Traumnote 1,0 erreicht. Stellvertretender Schulleiter Franz Baumer dankte allen Eltern, dass sie ihren Kindern immer den Rücken freigehalten haben sowie dem anwesenden Lehrerkollegium für die getane Arbeit.
Mit der Entgegennahme der Abiturzeugnisse haben die Absolventen die längste Zeit ihres Lebens die Schulbank gedrückt. Jetzt naht der (vermeintliche) Ernst des Lebens. „Ihr habt allen Grund zur Freude. Denn mit dem Abitur erhaltet ihr das höchste schulische Zertifikat, das in Bayern verliehen wird“, so Ehrengast Anselm Räde.
Der Ministerialbeauftragte und leitende Oberstudienrat gratulierte in seinem Grußwort ganz herzlich. Doch er war nicht der Einzige an diesem Tag. Anerkennende Worte fand auch Vizebürgermeisterin Hannelore Langwieser, die mit ihrem Mann fast ein halbes Jahrhundert am Gabelsberger Gymnasium verbracht hat.
Der Abiturjahrgang 2017 kam, wie sie verriet, als letzter in den Genuss ihrer legendären Schnitzelsemmeln, die zu hunderten von hungrigen Schülermäulern in der Pause verzehrt wurden. „Wie ich werdet ihr nun eure schulische Heimat verlassen und euch aufmachen zu neuen Horizonten“. Dafür wünschte sie das Allerbeste.
Amüsant fielen die Abschiedsworte des betreuenden Oberstufenkoordinators Robert Wittl aus. Ihn beschäftigte die Frage, was denn aus den vergangenen Jahren hängenblieb. Aus Lehrersicht schilderte er da die Verwüstung des Q-Zimmers, ein Abi-Shirt welches dem Drogenbeauftragten schlaflose Nächte bereitete, überteuerte und nur mäßig attraktive Harry Potter Krawatten etc.
Viel interessanter war jedoch aus Schülermund zu hören, was denn so hängen geblieben ist aus acht Jahren. Felix Groll und Imelda Rach - beides Jahrgangsstufensprecher – zufolge seien es nicht nur das ominöse „endoplasmatische Retikulum“ oder unzählige Französisch Vokabeln, die man sich kurz vor Stundenbeginn reingezogen habe. Vielmehr seien es die guten Umfangsformen, die Erweiterung des moralischen Horizonts und der Satz „Macht was aus eurem Leben“, was bei ihnen bleibenden Eindruck hinterlassen habe.
„Die Zukunft liegt unbeschrieben vor euch, engagiert euch und macht etwas draus!“ , ermutigte der stellvertretende Schulleiter Franz Baumer die Absolventen, ehe er die Abiturzeugnisse aushändigte. Im Weissbierstadl der Brauerei Kuchlbauer in Abensberg ließ man diesen glorreichen Abend gebührend ausklingen.
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