Feierliche Verabschiedung beim Bauernverband
(Scheyern, rt)Zum Ehrenkreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes ernannt wurde Max Weichenrieder (Mitte) von Bauernpräsident Walter Heidl (l.) im Beiseein des derzeitigen Pfaffenhofener Kreisobmannes Manfred König.
Einen Ehrenabend richtete am gestrigen Dienstag der regionale Bayerische Bauernverband (BBV) für seine ausgeschiedenen Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner sowie mehrere Kreisvorstände in der Klosterschänke Scheyern aus. Ein ganz besonderer Termin war es auch deshalb, weil der frühere Kreisobmann Max Weichenrieder vom bayerischen BBV-Präsidenten Walter Heidl offiziell verabschiedet und gleichzeitig zum Ehrenkreisobmann ernannt wurde.
Insgesamt 43 Persönlichkeiten wurden zu ihrer Verabschiedung mit Urkunden und Präsenten bedacht. Neben Weichenrieder, der 30 Jahre lang Kreisobmann war und in diesem Jahr wegen Altersbeschränkung nicht mehr für eine weitere Wahlperiode angetreten war, schied Josef Schmid nach 25 Jahren in der Kreisvorstandschaft aus. Auf 30 Jahre als Ortsbäuerin brachten es Maria Sudler und Johanna Drexler, auf sogar 35 Jahre Maria Aigner und Rosa Wallner.
Bei einer gemeinsamen Begrüßung durch Kreisbäuerin Erna Stanglmayr und Kreisobmann Manfred König wurde die mitunter über Jahrzehnte hinweg investierte Kraft, Zeit, Verlässlichkeit und Ausdauer im bäuerlichen Ehrenamt gewürdigt. Ehrenamt bedeute aber auch, das Gefühl zu erlangen, „etwas für die Gesellschaft getan zu haben.“
Danach trat der stellvertretender Landrat Josef Finkenzeller (FW) ans Mikrofon. Er sprach seinen Dank an alle BBV-Funktionsträger aus für ihr teils jahrzehntelanges Engagement. Die Ortbäuerinnen und Ortsobmänner sind das Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft.“ Weichenrieder bescheinigte er einen enormen Sachverstand gepaart mit Weitblick. „Er hat die Landwirtschaft im Landkreis geprägt wie kein anderer zuvor“, so Finkenzeller.
Anton Kreitmair, Bezirkspräsident des BBV-Bezirksverbandes Oberbayern, befand in seinem Grußwort, dass Landwirte die Gestalter von Heimat und Kulturlandschaft seien. „Seit zehn Jahren glaubt man nun, dort eingreifen zu müssen“, kritisierte er die entsprechenden gesellschaftlichen Veränderungen und propagierte: „Wir prägen unsere Landschaft!“ Die Ortsbäuerinnen und Ortsobmänner leisteten „wertvolle Arbeit im Zusammenspiel zwischen den Ortschaften“, lobte auch Konrad.
Bauernpräsident Heidl hielt die Laudation für Weichenrieder. Jenen bezeichnete er als Urgestein des BBV und „einen der besten Netzwerker den wir haben.“ Der nunmehr ausgeschiedene Pfaffenhofener Kreisobmann sei jemand, der von Anfang seiner Tätigkeit an über den Tellerrand hinausgesehen und für die richtigen Rahmenbedingungen, insbesondere für die bäuerlichen Familien und deren Betrieb, gesorgt habe. Aber auch bäuerlicher Humor zeichne den Menschen Weichenrieder aus. In seinem „Ruhestand“ beim BBV habe er für sich neben der Jagdleidenschaft auch jene für die Tierhaltung entdeckt (Weichenrieder hält im Gatter Sikawild und ist Vorsitzender im Landesverband Bayerischer landwirtschaftlicher Wildhalter). Federführend sei er auch als Vorsitzender Stiftungsrat von Land und Leben beim BBV.
Am Ende der Veranstaltung bemerkte Weichenrieder, dass für ihn die Zeit als Verbandsfunktionär niemals stressig gewesen sei, doch „irgendwann ist es soweit, da muss die nächste Generation das Heft in die Hand nehmen“, so der 67-Jährige. Es gebe gesellschaftliche Veränderungen, die „wir zur Kenntnis nehmen müssen.“ Gleichzeitig müsse man sich aber auch die Frage stellen, wohin dieser Weg führe. Als ein bald kommendes großes Thema schätzt Weichenrieder die Rückkehr des Wolfes ein. „Er wird die Kulturlandschaft drastisch verändern.“
Weichenrieder wurde erstmals 1987 an die Spitze der Landkreislandwirte gewählt. Von 2002 bis 2012 war er zudem Bezirkspräsident des BBV-Bezirksverbandes Oberbayern. Als CSU-Politiker saß er von 2002 bis 2008 im Bayerischen Landtag. Weiterhin aktiv bleibt er als Wolnzacher Gemeinderat und als Kreistagsmitglied.
Alle Geehrten im Überblick:
Fünf Jahre Ortsbäuerinnen: Genoveva Grieße, Josefine Schmid; zehn Jahre: Gerda Bäumler, Veronika Söltl; 15 Jahre: Anna Finkenzeller, Maria Kistler, Hildegard Kuffer, Aloisia Reisinger; 20 Jahre: Anni Kohlhuber, Mathilde Mösner, Sieglinde Spratter, Leni Strobl, Hedwig Wiesheu; 25 Jahre: , Rita Fischer, Annemarie Gürtner, Rita Schrödl, Renate Rampl; 30 Jahre: Johanna Drexler, Maria Sudler; 35 Jahre: Maria Aigner und Rosa Wallner.
Fünf Jahre Ortsobmänner/-mann: Richard Steiner; zehn Jahre: Georg Kiermeier, Josef Kirmaier, Peter Ostermayr, Martin Hausler; 15 Jahre: Johann Drexler, Johann Hainzlmair, Johann Königer, Michael Kohlhuber, Herbert Schäfer, Franz Steininger, Georg Schormair, Paul Thaller; 20 Jahre: Martin Schlicht, Martin Schuh; 25 Jahre: Siegmund Königer und Werner Sudler.
Kreisvorstand waren: Gertraud Birgmeir, Karin Mayr, Alois Neubauer (5 Jahre), Josef Schmid (25 Jahre), 30 Jahre (beziehungsweise 40 Jahre unter Einbeziehung weiterer Ämter): Max Weichenrieder.
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