Das Schlaraffenland aller US Car Liebhaber
(Mainburg, sh)„US Cars and Harleys first!“ - so lautete zwei Tage lang das Motto der Heerschau aus der US-amerikanischen Automobil- und Motorradszene, die nach Angaben der Veranstalter um Markus Kellerer mittlerweile die größte in ganz Deutschland ist. Mit rund tausend präsentierten Fahrzeugen in absoluter Topqualität, wie Experten immer wieder versicherten, wurden die Zahlen des letzten Treffens aus dem Jahre 2015 zwar nicht ganz erreicht, doch das lag an dem vor allem in den frühen Vormittagsstunden des Sonntags unbeständigen Wetters.
Als Harm Ritter aus Fischach in seinem Ford 1972er Thunderbird in der Farbe „Pastell lime“, einem hellen Gelb, auf die Schöllwiese vorfährt, warten dort bereits Hunderte von Gleichgesinnten, die sich am Samstag und Sonntag auf den Weg zur 6. Auflage des US Car- und Harley-Treffens zum Hopfenfest gemacht hatten.
Diejenigen, die vorbeischauten, waren wieder einmal begeistert von dem automobilen Raritäten Aufgebot, was nicht zuletzt der professionellen Organisation von Markus Kellerer und seinem Team zu verdanken war. Die Besitzer der Maschinen kamen trotz eines Regenschauers kurz nach dem Auftakt am Samstagnachmittag bei herrlichem Sommerwetter genauso auf ihre Kosten wie die Besucher des Events im Rahmen des Hopfenfestes.
Markus Kellerer, der die beliebte Veranstaltung seit sieben Jahren organisiert, erinnerte in seiner Begrüßung an die vorangegangenen Treffen, bei denen jeweils zweimal ein US-Konsul bzw. der Hohe Vertreter der Niederlande die Schirmherrschaft übernommen hatten. „Die Schirmherrschaft mit dem holländischen Botschafter hat sich vielleicht gelohnt. Kurz darauf sank der Einfuhrzoll für US-Oldtimer in Rotterdam wieder von 19 auf sechs Prozent“, witzelte Kellerer.
Der Schirmherr des diesjährigen US Car- und Harley-Treffens kam aus dem eigenen Gäu. Landrat Martin Neumeyer wurde standesgemäß in einem der chromblitzenden Boliden am Festgelände vorgefahren, wo ihn Bürgermeister Josef Reiser schon erwartete. Der Kreischef, der privat einen VW Passat fährt, gestand seine Liebe zu den Automobilen aus US-Produktion, weshalb er sich sehr geehrt fühlte, diesmal die Schirmherschaft übernehmen zu dürfen.
Bürgermeister Reiser wiederum fand auf dem Festgelände einen Ford Mustang, Baujahr 1967, der ihn an seine drei Jahre in den Vereinigten Staaten Anfang der Siebziger erinnerte. Genau einen solchen Wagen fuhr er in seiner Zeit, als er sich drüben als „Breakfast Cooker“ versuchte. Heute würde er sich einen solchen Flitzer wünschen.
Beim Blick auf den Preis kam das Stadtoberhaupt dann doch ein wenig ins Grübeln: knapp 30 000 Euro. „Ja, da muss ich erst einmal mit meiner Frau sprechen“, meinte er mit einem Augenzwinkern.
Der Rundgang der Ehrengäste begann bei den beiden Prunkstücken, die die Firma Haix aufgeboten hatte. Neben einem original Policecar aus Los Angelas stand da ein Einsatzfahrzeug der Firefighter von Chicago.
Bernd Bortenschlager, laut Markus Kellerer das „wandelnde Lexikon der US-amerikanischen Automobilgeschichte“, stellte viele der Fahrzeuge eingehender vor. So zum Beispiel den 1964er Thunderbird „Raven Black“, mit dem Christian Meidl aus München angereist war.
Seit einem Jahr besitzt er den Schlitten, in den er sich nach eigenem Eingeständnis vom ersten Augenblick an verliebt hat. Und wie weit geht diese Liebe preislich? Christian Meidl lächelt und schweigt. Zumindest verrät er den Verbrauch: „So 17 bis 30 Liter“ - auf 100 Kilometer.“
Das Fahrzeug hat er übrigens gar nicht aus Amerika, sondern aus Bukarest eingeführt hat. „Aber das ist eine lange Geschichte. . .“
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.