"Unsere Partnerschaft kann sich sehen lassen!"
(Mainburg, sh)"Bei der Vertragsunterzeichnung der Städtepartnerschaft zwischen Mainburg und Liancourt hatten wir tiefen Schneefall, heute und 20 Jahre später herrschte hochsommerliche Hitze", erinnert sich Patricia Camberlin, die Vorsitzende des französischen Partnerschaftskomitees. Zu Ehren von 20 Jahre Städtepartnerschaft zwischen dem bayerischen Mainburg und dem französischen Liancourt beging man am Wochenende einen absolut würdigen Festakt. Erster Bürgermeister Josef Reiser und Rolf Lefeber, der Vorsitzende deutschen des Partnerschaftskomitees, hießen voller Stolz und Dankbarkeit die französischen Gäste willkommen.
Roger Menn (vorne links) und Sepp Reiser bei der Erneuerung der Partnerschaftsverträge
In Zeiten eines Europas, in dem sich hie und da Isolationsbewegungen abzeichnen, scheinen Städtepartnerschaften wichtiger denn je. Auch die Hopfenstadt Mainburg und Liancourt können auf mittlerweile 20 Jahre gelebter Völkerverständigung und des herzlichen Austauschs zurückblicken. Zur Feierlichkeit weilte eine Delegation aus Liancourt mit ihrem ersten Bürgermeister Roger Menn und seiner Stellvertreterin Adeline Mèstre in der Hopfenstadt. Beide Bürgermeister unterzeichneten auch die Erneuerung der Partnerschaftsurkunde und besiegelten damit den Fortbestand der kommunalen Freundschaft.
Von einer wunderbaren und lebendigen Partnerschaft sprach Reiser in seinen Begrüßungsworten. Er erinnerte an geschichtsträchtige Ereignisse, wie die Unterzeichnung des Elysée Vertrags am 22.01.1963, ohne die es niemals zu jener intensiven Freundschaft zwischen beiden Ländern gekommen wäre.
Ausführlich zitierte er Konrad Adenauer mit dessen entschiedenem Plädoyer für die deutsch-französische Freundschaft. Damals konnte noch niemand ahnen, dass diese Vision keine bloße Seifenblase war, sondern in den später geschlossenen Städtepartnerschaften seinen konsequenten Niederschlag finden würde.
Ähnlich verlief es auch zwischen Mainburg und Liancourt. Bereits 1993 gab es Versuche, eine Städtepartnerschaft mit einer französischen Stadt einzugehen. 1997 folgte der Absicht die Tat und die Partnerschaftsurkunden konnten unterzeichnet werden. „Unsere Partnerschaft kann sich sehen lassen“, betonte Reiser.
Kam es doch in den beiden Jahrzehnten zu zahlreichen gegenseitigen Besuchen privater und offizieller Natur. Väter und Mutter dieser erfolgreichen Partnerschaft sind indes viele: Sei es Altbürgermeister Josef Egger oder die Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins um Elisabeth Meitner und später Rolf Lefeber.
Maßgeblich zum Erhalt der Städtepartnerschaft trug aber auch jeder Bürger, von deutscher wie von französischer Seite, mit seinem Interesse an der jeweils anderen Kultur bei. „Auch ich durfte dem Verein vorstehen und weiß um deren engagierte Mitglieder, denen ich meinen Dank aussprechen will“, so der Bürgermeister weiter.
Auch sein französischer Amtskollege Roger Menn, bereits seit 20 Jahren Bürgermeister von Liancourt, sprach von zahlreichen unvergesslichen Besuchen und gab einen kurzen historischen Abriss über die Entstehung der „jumelage franco-allemand“.
Im Mittelpunkt seiner Festansprache stand die Wichtigkeit der Völkerverständigung: „Die deutsch-französische Freundschaft ist das Kernstück eines geeinten Europas“, betonte Menn. Über das Sich-Kennenlernen und Voneinander-Lernen vollziehe sich ein Perspektivenwechsel, was im Kern nichts anderes als Friedensarbeit bedeute.
Mit dem Slogan „Vive la France et vive l´Allemagne, vive Liancourt et vive Mainburg !“ beendete er seinen Diskurs.
Die Vorstände des deutsch-französischen Comité de jumelage, Rolf Lefeber und Patricia Camberlin, brachten in ihrer Ansprache die Hoffnung zum Ausdruck, dass die man die Jugend beider Kommunen für die Partnerschaft begeistern wolle und wünschten ihr noch viele schöne Jahre des produktiven Zusammenwirkens.
Man bedankte sich auch beim Bezirk Niederbayern, der durch seine enorme Bezuschussung diese Art der Beziehungspflege erst möglich macht. Höhepunkt der Feierlichkeit war die Unterzeichnung der Erneuerung der Partnerschaftsurkunde durch die beiden Bürgermeister.
Angestimmt von der Jugend- und Stadtkapelle sang man danach die deutsche wie französische Nationalhymne. Von beiden Seiten überbrachte man sich außerdem landestypische Präsente. Anschließend erfreute man sich an dem reichhaltigen Mittagsbuffet, mit dem man den Festakt gemütlich ausklingen ließ.
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