SPD im Wahlkampf: Mehltretter im Dialog mit CCV in Au
(Au i.d. Hallertau, ls)Geschäftsleiter und Mitbegründer Reinhard Blum weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Bei einem Urlaub in Frankreich kam damals der Anruf: Für seine Lesegeräte von Geldkarten kamen immer größere Aufträge. Eine Millionen Mal verkaufte sich ein Produkt, das eher durch Zufall in den Händen des damals jungen Auer Unternehmens landete. Seither ist der elektronische Zahlungsverkehr das Hauptstandbein von CCV und für SPD Direktkandidat Andreas Mehltretter die Gelegenheit, die Herausforderungen der Digitalisierung aus erster Hand zu erfahren.
Man wäre verwundert, wüsste man, mit wie vielen CCV Produkten man wahrscheinlich schon in Berührung gekommen ist. Schon mal mit der Karte bei Tschibo gezahlt? Oder eine Fahrkarte gekauft? Oder einen Strafzettel direkt vor Ort beim Polizeibeamten beglichen? Kellnern erleichtern die Produkte die Arbeit, weil sie Bestellung und Rechnung miteinander vereinen. Und einem jeden Informatiker oder Ingenieur geht wahrscheinlich das Herz auf, wenn er einen Blick hinter die komplexen Systeme und mit Kryptologie vollgepackten Sicherungsmechanismen wirft. Gerade der elektronische Zahlungsverkehr boomt in Europa, auch wenn sich die Deutschen mit dem System noch eher schwertun. „Das liegt wahrscheinlich an der deutschen Mentalität. Reales Geld ist für sie etwas Wertiges. Auch die Angst vor dem Datenmissbrauch ist ein großes Problem“, erklärte Blum in diesem Zusammenhang.
Doch die Welt ändert sich. Die Digital Natives sind die Kunden von morgen. Bezahlen mit dem Smartphone oder der Karte wird für sie immer mehr zum Standard. Große Versandhäuser wie Amazon graben den Innenstädten das Wasser ab, kleine Geschäfte müssen sich auf einem immer schwierigeren Markt behaupten. „CCV kann hier mit innovativen Lösungen zur Seite stehen“, erklärt Blum. Das große Problem war gleichzeitig das Plädoyer, das er an den Mann von der SPD richtete: Wenn sich im Ausbau vom Internet deutschlandweit nichts ändert, dann wird die deutsche Wirtschaft das Nachsehen haben. Diese Aussage konnte Mehltretter nur unterstützen. „Da muss etwas passieren. Vor allem müssen wir noch viel weiter denken. Es muss Glasfaser heißen, nicht Kupfer“, so der Direktkandidat.
Aber wie? Blum machte in diesem Zusammenhang vor allem auf Lobbys aufmerksam, die in seinen Augen die Weiterentwicklung dieser Ideen sperren. Erlebt hat er das am eigenen Leib. CCV erhielt damals den Auftrag, einen Kartenleser für die Gesundheitskarte zu entwickeln. Richtig zum Abschluss wurde das Projekt nie gebracht. Der Ruf verschiedener Lobbyverbände nach Datenschutz war zu groß und zu mächtig. „Wenn man Patientendaten via Email oder Fax verschickt, können die wesentlich einfacher abgegriffen werden, als bei unseren Systemen. Die werden ständig gewartet und stecken voll komplexer Verschlüsselungstechnik“, so Blum. Nach dem langen Kampf habe er aber mit dem Thema mittlerweile abgeschlossen. Seine Kritik hörte aber nicht im Gesundheitswesen auf. „Im Automobilbereich hängen wir alten Verbrennungstechnologien nach“, erklärte er. Amerikanische Unternehmen wie Tesla oder chinesische Startups wären da schon wesentlich weiter, als die deutschen Autobauer – in seinen Augen ein Beweis für die Macht deutscher Lobbyverbände.
Für den Fachkräftemangel sah Blum hingegen Hoffnung – zumindest dann, wenn die Unternehmer das Problem verstehen. „Man muss flexibel, modern und menschlich sein“, so sein Anliegen. Wenn die Mitarbeiter glücklich sind, dann würden sie auch gerne für die Firma arbeiten. Arbeitnehmerrechte und –zufriedenheit: ein SPD-nahes Thema, das Mehltretter nur unterstützen konnte.
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