Bürgermeister heißt norwegische Gastschüler willkommen
(Mainburg, sh)Recht international geht es derzeit zu in der Hopfenstadt, wie in jedem Jahr um diese Zeit. Nach den französischen und US-amerikanischen Gastschülern empfing Bürgermeister Josef Reiser am Mittwochvormittag die norwegischen Gastschüler mit ihrem Begleitlehrer Ulrik Berntsen, die drei Wochen lang am Gabelsberger-Gymnasium ihre deutschen Sprachkenntnisse perfektionieren wollen, am Rathaustisch.
Seit nunmehr 20 Jahren gibt es das Gastschülerprojekt mit Norwegen, das seit Anbeginn Peter Kollross, Lehrer am Gymnasium, betreut. Alle zwei Jahre startet eine Gruppe von Schülern aus allen Landesteilen Norwegens nach Mainburg, heuer sind es acht Mädchen und vier Jungen im Alter von etwa 17 Jahren, begleitet von Betreuungslehrer Ulrik Berntsen, der selber Deutsch unterrichtet.
Es handelt sich dabei immer um zwölf Schüler/innen, die aus verschiedenen Schulen in ganz Norwegen stammen. Das Besondere ist, dass sie sich vorher nicht kennen und zum ersten Mal beim Abflug am Flughafen in Oslo sehen – aus jedem norwegischem Bundesland ein Teilnehmer.
Drei bis vier Jahre Deutschunterricht haben die Jugendlichen aus Norwegen bereits hinter sich, entsprechend gut sind ihre Sprachkenntnisse. Norwegen ist eines der wenigen Länder, in denen Deutsch als zweite Fremdsprache neben Französisch sehr häufig unterrichtet wird.
Für die norwegischen Schüler ist gerade Sommerferien Zeit, sie absolvieren die Reise nach Mainburg quasi als freiwilligen Ferien-Sprachkurs und müssen – obwohl sie sich eigentlich in den Ferien befinden - jeden Tag um 6 Uhr früh aufstehen. Als Ausgleich dazu steht für die Gruppe neben dem Unterrichtsbesuch am GGM freilich auch eine interessante Freizeitgestaltung auf dem Plan.
Pro Woche werden jeweils eine Ganztagsexkursion nach Regensburg, Nürnberg und München unternommen sowie mehrere Halbtags-Exkursionen, wie eine Stadtführung in Mainburg, ein Besuch im Altmühltal und eine Werksbesichtigung bei der Firma Haix. Auch eine Führung durch die Brauerei Zieglerbräu stand für norwegische Reisegruppe auf dem Programm.
„In Bayern ist Bier ein Lebensmittel“, merkte Bürgermeister Reiser nebenbei scherzhaft an und verwies auf den Stellenwert Mainburgs auf dem internationalen Hopfenmarkt. Daneben unternehmen die Gastfamilien, bei denen die Schüler privat untergebracht sind, ebenfalls gerne etwas mit den Gästen aus Norwegen wie z.B. den Besuch am Hopfenfest.
An der Teilnahme am Leben in einer deutschen Familie ziehen die norwegischen Schüler sich den größten Nutzen. Da ja kaum ein Gastgeber Norwegisch sprechen kann, müssen sie wie selbstverständlich auf Deutsch kommunizieren – und das klappe sehr gut, wie der norwegische Begleitlehrer berichtete.
Dann überraschten die Schüler Bürgermeister Reiser, der seine Stadt als Hopfenmetropole von hohem Rang pries, mit einem spontanen Ständchen auf Norwegisch. Dieser zeigte sich davon sehr angetan und bot sogleich eine Kostprobe des „Holledauer Liad“, wovon er aus dem Stegreif zwei Strophen zum Besten geben konnte.
In drei Tagen geht es schon wieder Richtung Heimat, aber vorher wollen die Schüler ihre verbleibende Zeit in der Hallertau und die warmen Temperaturen noch genießen.
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