Bob der Biber jetzt an der Ilm
(Pfaffenhofen, rt)Bob der Ilm-Biber, im Bild das Original, wird sicher zum Liebling der Kinder.
Bobs knapp 1,5 Kilometer langer Biberpfad wurde in der heutigen Freitagmittagszeit vom stellvertretenden Landrat Anton Westner (CSU) und Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) offiziell eröffnet. „Bobs Biber- und Baumerkundung an der Ilm“ soll unter anderem auch Interesse und Verständnis für das Säugetier wecken. Mit einem speziell entwickelten Konzept als Grundlage wird der Pfad künftig betreut von Fachkräften der hiesigen Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN).
Wer wissen will, was eine Biberfamilie so alles treibt, wieso die größten europäischen Nager Dämme bauen und was für Pflanzen sie am liebsten fressen, der kann sich darüber eingehend am Biberpfad informieren. Start ist südlich des Klärwerks am dortigen Kiesweg entlang der Ilm, Ziel der nördlich gelegene Parkplatz Mooswiesen. An mehreren interaktiven Lernstationen kann entlang des Weges geforscht und gestaunt werden. Neben dem Nager selbst lernt man dabei auch seinen Lebensraum und heimische Gehölze besser kennen.
Nach Schwierigkeiten mit der Regierung von Oberbayern bei der Finanzierung ist die Stadt Pfaffenhofen bereits mit 30.000 Euro eingesprungen, der Landkreis wird sich mit 5.000 Euro noch beteiligen und auch der BN trägt einen Teil der Kosten mit. Aus monetären Gründen liegt jetzt eine abgespeckte Variante des Lehrpfades vor. Der mehr oder weniger an gleicher Stelle bereits 1995 angelegte Biberlehrpfad wurde vollständig aufgelassen.
Westner sprach sich dafür aus, dass „vor allem der Jugend der Biber nähergebracht wird.“ An anderer Stelle im Landkreis könne er sich eine ähnliche Einrichtung ebenfalls vorstellen. Der Biberlehrpfad „fügt sich wunderbar in die Landschaft ein“, schwärmte Herker und legte Wert darauf, dass künftig auch eine gewisse professionelle Betreuung stattfinden wird.
Robert Beringer war mit seinem Unternehmen „Beringer Naturerfahrung“ mit dem Konzept und der Umsetzung beauftragt. „Mit dem Biberlehrpfad soll auch darauf hingewiesen werden, dass das Nagetier neue Lebensräume schafft, auch für seltene Tier- und Pflanzenarten.“ Im südlich gelegenen Bereich sei derzeit kein Biber zu finden, weiter oben hingegen seien frische Spuren zu erkennen. Die Menschen würden sich immer weiter von der Natur entfernen und sie nur noch als Kulisse wahrnehmen, so Beringer. Am Biberpfad könne man sie der Natur wieder näherbringen, insbesondere Kindern und Jugendlichen. „Das ist eine Bildungsaufgabe!“ Junge Menschen würden leider mittlerweile zu 95 Prozent in Kunstwelten leben. „Die Momente draußen sind selten geworden“, bedauert Beringer.
Für die Zukunft stellte BN-Ortsvorsitzende Christine Janicher-Buska regelmäßige Führungen in Aussicht, die von geschulten Biberkennern durchgeführt werden.
Bild-/Grafikquellennachweis: Raths (3), Stadt Pfaffenhofen (2), Pixabay (1)
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