Ein Wohnheim für die Berufsschule
(Pfaffenhofen, hr)Die Pfaffenhofener Berufsschule soll nach dem Willen der CSU ein Wohnheim bekommen. Einen entsprechenden Antrag formulierte gestern der Fraktionssprecher der Christsozialen, Reinhard Heinrich. Er spricht diesbezüglich nicht nur von Erleichterungen der Schüler, sondern vielmehr von einem klaren Standortvorteil, den ein Wohnheim bringen würde.
„Wir haben aktuell rund 30 Schüler, die von außerhalb der Region an unsere Schule zum Unterricht kommen“, erläuterte der stellvertretende Schulleiter Franz Geisenfelder. Im Bereich der Flugzeugelektronik, für das Pfaffenhofen ein Kompetenzzentrum ist, kommen diese teilweise aus Baden-Württemberg. „Das sind Entfernungen, die es den Schülern unmöglich machen, täglich zum Unterricht zu pendeln“, so Geisenfelder weiter. Sie werden im Moment in Hotels und Pensionen für den entsprechenden Blockunterricht untergebracht.
Es ist aber nicht nur der Fachbereich Flugzeugelektronik, sondern es sind auch andere Ausbildungsberufe wie die Landwirtschaft, die heute einen deutlich weiteren Einzugsbereich haben. „Wir haben heute rund 400 Lehrberufe“, erklärt Eduard Kastner seitens der IHK. Eine Zahl, die in seinen Augen in den kommenden Jahren steigen könnte. Gleichzeitig ist es aber schier unmöglich alle Berufe an einer Schule zu lehren. Kompetenzzentren und weitere Fahrstrecken für die Schüler sind die Folge. „Wenn man diese Entwicklung berücksichtig, dann ist es unerlässlich, dass wir an unserer Berufsschule ein Wohnheim errichten“, so Kastner weiter. Der Vorsitzende des Regionalausschusses sieht darin ebenfalls eine Stärkung der Berufsschule in Pfaffenhofen.
Eine Einschätzung, die im Kreistag über alle Fraktionen hin geteilt wurde. Obwohl die CSU den Antrag erst im Rahmen der Juli-Sitzung bekanntgab, waren sich alle Politiker einig, diesen zu unterstützen. „Es geht um nicht weniger als um den Erhalt der Kompetenzzentren“, so Reinhard Schnell (CSU). Auch Markus Käser (SPD) äußerte sich in ähnlicher Weise, wollte den Antrag der CSU aber noch in einem wesentlichen Punkt erweitert wissen: „Wir müssen nicht nur über ein Wohnheim an der Berufsschule nachdenken, sondern auch über entsprechende Heime in der Mitte und dem Norden des Landkreises“, so der SPDler. Er begründete seine erweiterte Forderung nicht nur mit dem Fachkräftemangel, sondern vielmehr mit den hohen Wohnungs- und Mietpreisen, die sich kaum ein Auszubildender mehr leisten könne. Käser zufolge wirken sich auch die hohen Mietpreise negativ auf die benötigten Fachkräfte aus.
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