Qualität statt Masse
(Aiglsbach, sh)Obwohl der Marxoller Hof offiziell noch in den Händen von Eltern Johann und Ingrid Schretzlmeier ist, legen bereits die Erben Marion und Mathias Rank viel Wert auf fortschrittlichen Hopfenanbau. Eine erfolgreiche Betriebsführung wirkt sich schließlich maßgeblich auf die Qualität des produzierten Hopfens und die Abnahmechancen aus. Kürzlich fand auf dem „Marxuller Hof“ ein externes ISO-Audit mit Thomas Janscheck vom Hopfenring und Regina Maaß vom TÜV Saarland statt.
Nach dem Motto „Qualität setzt sich durch“ werden vom Hopfenring in Zusammenarbeit mit dem TÜV regelmäßig interne und externe Audits durchgeführt, um den Ist-Stand hinsichtlich festgelegter ISO Qualitätsstandards auf dem jeweiligen Betrieb vor Ort zu prüfen. So kürzlich beim „Marxuller Hof“ in Aiglsbach, einem mittelgroßen Hopfenbetrieb. „Wir wollten einfach auf den Zug aufspringen“, sagt der 29-jährige Mathias, der schon jetzt voll in die Hopfenarbeit eingebunden ist.
Regina Maaß vom TÜV Saarland ist beeindruckt von der sorgfältigen Dokumentation der Hopfenarbeiten über das ganze Jahr
Für ihn und seine vier Jahre jüngere Frau Marion bot die Umstellung auf einen ISO Betrieb die Möglichkeit, sich mit den Anforderungen eines nachhaltigen und zukunftsfähigen Hopfenbetriebs vertraut zu machen damit der Hof bei Übergabe auch gut weitergeführt wird.
Seit 2013 gehört das Anwesen der Familie Schretzlmeier zu den zertifizierten ISO-Betrieben. Das verschafft Vorteile in Bereichen wie Absatz und Vermarktbarkeit. Hinzu kommt ein gewisser Imagegewinn, denn das Hopfenqualitätsmanagement System (HQM) hat eine positive Außenwirkung, nicht zuletzt auf die Brauereien, die den Hopfen nachfragen. In Deutschland sind es mittlerweile 180 Betriebe die erfolgreich das HQM anwenden und sich damit den Zeichen der Zeit stellen.
"Wir setzen auf Qualität statt auf Masse", betont Vater Johann Schretzlmeier (rechts) mit Tochter Marion
Viele Brauereien bemühen sich intensiv, ihr Unternehmen in allen Bereichen der Nachhaltigkeit zu optimieren. Im Zuge dieses Trends wachsen die Ansprüche seitens der Brauereien an die Lieferanten der Agrarrohstoffe.
Interne und externe Audits gewährleisten die Einhaltung der Anforderungen. Analysiert werden maßgebliche Produktionsfaktoren wie Boden und Düngung, Energie, Technik und Pflanzenschutz. Auch Büromanagement gehört dazu. Der Entwicklungsstand wird im Rahmen eines Punktesystems dokumentiert und veröffentlicht.
Das Urteil von Thomas Janschek und Regina Maaß fiel überwiegend positiv aus. Wenn in ca. vier Wochen die Hopfenernte beginnt, ist der Marxoller Hof bestens gerüstet. Mit der Umstellung auf elektronische Kameraüberwachung der Hopfendarre hat der Betrieb einen weiteren Schritt in Richtung Modernisierung gewagt.
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