Es war ein Versuch
(Pörnbach, wk)Der Bundestagskandidat der FDP, Thomas Neudert aus Wolnzach, hatte in „die Diaspora“ nach Pörnbach zur Veranstaltung über die Zukunft Europas eingeladen, doch der Versuch eine Wahlveranstaltung in einem Ort ohne eigenen FDP-Ortsverein zu organisieren, wurde von den Anwohnern nicht honoriert, so dass es ein Pressegespräch wurde.
Thomas Neudert ist nicht nur Bundestagskandidat der FDP, sondern auch Kreisvorsitzender. Und als solcher hat er sich in einem Brief an den Landrat-Stellvertreter Anton Westner (CSU) gewandt und scharf dagegen protestiert, dass seinem Parteifreund und Kreistagsmitglied Thomas Stockmaier Fragen zur Ilmtalklinik von Westner auf der letzten Kreistagssitzung unterbunden wurden. Er hält dieses Vorgehen grundsätzlich für sehr fragwürdig und in der konkreten Situation der Ilmtalklinik für absolut unzulässig, vielmehr erwartet er, dass verantwortliche Kreisräte in Anbetracht des erneuten Millionendefizits der Klinik aufgeklärt werden und konkrete Fragen seines Parteifreundes nicht beantwortet wurden – das gehe überhaupt nicht. Als Kreisvorsitzender der FDP fordert er Westner auf, solches Verhalten, unabhängig von der Parteizugehörigkeit, zukünftig zu unterlassen. Grundsätzlich stehe die FDP zur Ilmtalklinik, deshalb hätte auch die FDP der Entlastung des Aufsichtsrates zugestimmt. Um aber die Probleme der Klinik korrekt eingrenzen zu können, fordert Thomas Neudert eine Kostenstellenrechnung, um zu sehen, welche Fachbereiche in welchem Umfang zu den Defiziten beigetragen haben. Die FDP sei bereit, für hohe Qualität auch zu zahlen, aber diese Qualität müsse auch vorhanden sein und gesichert werden.
Sein Gesprächsthema „Europas Zukunft“ war an dem Abend eigentlich das Hauptanliegen, denn 70 Jahre Frieden sei nur durch ein vereintes Europa gesichert worden. In seiner Jugend hatte er einen früheren französischen Kriegsgefangenen kennen gelernt, der sich sehr für die Freundschaft seines französischen Landkreises mit dem oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth engagiert hatte. Auch ließ ihn das Thema bei seinem Studium nicht ruhen, so dass er bei seinem Auslandsstudium in Großbritannien den Master of European Business Science machte. Für ihn ist Europa nicht nur die weltgrößte Wirtschaftsmacht mit seinen 511 Millionen Einwohnern, sondern auch das größte Friedensprojekt. Aber Europa geht mit dem Brexit, dem Flüchtlingsthema und den Problemen mit den osteuropäischen Staaten in eine ungewisse Zukunft. Auch wenn Macron jetzt die Wahl in Frankreich gewonnen hat, so zeichnen sich in Österreich und Italien bei den anstehenden Wahlen andere politische Richtungen ab. Das Gefälle der Arbeitslosigkeit von Nord nach Süd sowie die Staatverschuldung und die Niedrigzins-Politik können die Situation noch verschärfen. Und als Reserveoffizier sieht er auch die Probleme bei der Sicherheitspolitik, bei der jeder seine eigenen Verteidigungswaffen entwickelt, statt sich zusammenzuschließen – der Eurofighter war für ihn ein Beispiel einer guten Zusammenarbeit. Die vermisst er auch beim Strommarkt und bei der Flüchtlings- und Einwanderungspolitik. – Auch wenn es viele Baustellen für Europa gebe, so sei Europa für Deutschland überlebenswichtig.
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