Volkstanz am Prielhof
(Scheyern, aem)
Am gestrigen Volkstanzabend, der zum elften Mal im Scheyrer Prielhof stattgefunden hatte, gaben sich über 200 tanzbegeisterte Volkstänzer sprichwörtlich die Hände. Denn beim so genannten „Auftanz“ ging es ringelreihen. Und das nicht nur im urigen Kellergewölbe des Prielhofes, sondern die Tänzer zog es auch in die laue Nacht hinaus, wo sie durch die für den heutigen Hopfa-Zupfa-Jahrtag bereits aufgestellten Sitzbankreihen tanzten.
Nach der Begrüßung durch Renate Stallmeister, Vorsitzende vom „Bayern Brauch und Volksmusik e.V.“ übergab sie sogleich das Regiment an die „Wolnzacher Tanzlmusi“, die zur Freude aller den Auftanz mit einem üblichen Walzer enden ließ.
„Früher war Fürholzen auf dem Grünberger Hof unsere Wirkungsstätte, aber bei 2000 bis 3000 Leuten war die Biokläranlage eindeutig überfordert. Durch die Gemeinderäte Pater Lukas vom Kloster Scheyern und Heinz Raith kamen wir so 2006 zum Prielhof.“, so Renate Stallmeister. „Auch heuer haben wir wieder volles Haus.“
Harald S. aus der Nähe von Moosburg und Irene R. aus Buch am Erlbach strahlen über das ganze Gesicht. „Ich tanze Volkstänze seit 1989 und seit zwei Jahren tanzt Irene ebenfalls begeistert mit,“ so Harald S.
Irene R.: „Weil ich ein große Frau bin, musste ich bei früheren Volkstanzabenden mit meinen Freundinnen immer den Mann geben“, meint sie augenzwinkernd.“
Adrian, sieben Monate, heißt der jüngste Volkstanzbesucher, der zusammen mit seiner Mama Marion L. und dem Papa dem ländlichen Spektakel beiwohnt. „Mein Mann ist Ecuadorianer und kennengelernt haben wir uns in München; da war er Straßenmusiker. Seit zwei Jahren übt er fleißig Volkstanz. Aber ich habe schon als Kind mit meinen Eltern oder meiner Schwester getanzt“, so Marion L.
Katharina und Anton F. aus Dürnzhausen sind ebenfalls leidenschaftliche Volkstänzer. „Wir sind bestimmt so an die 50 Mal im Jahr auf Volkstänzen. Und nachdem sich ja in der Fastenzeit und vor Weihnachten streng an das Tanzverbot gehalten wird, sind wir manchmal schon dreimal in der Woche zum Tanzen unterwegs,“ so Anton F.
Seine Frau ist ganz begeistert: Auf den Volkstänzen sind wir eigentlich alle per Du und es herrscht durch die Bank eine familiäre Atmosphäre.“
Erstaunlich war, dass sehr viele junge Menschen, ja ganze Familien zum Volkstanz nach Scheyern gekommen waren. Die Übermittlung traditioneller Werte wie Volkstänzen wird hier im ländlich strukturierten Bereich noch sehr geschätzt. Volkstanz ist im bayrischen Raum sehr beliebt, zumal bei altbekannten Liedern wie z.B. „Das Wandern ist des Müller's Lust“ aus voller Kehle und mit Inbrunst mitsingen erwünscht war. Die Tänze, sei es ein Landler, ein Zwiefacher oder eine Polka kann man im Übrigen in jährlich vom 6. Januar bis Ostern stattfindenden Kursen bei Ivana und Hans Schwarzhuber, beides Mitglieder der Wolnzacher Tanzlmusi,erlernen.
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