IHK: Gute Konjunktur und höhere Hebesätze lassen Gewerbesteuern sprudeln
(Pfaffenhofen/ Wolnzach, hal/ ls)Die boomende Wirtschaft sorgt für sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen. Die Gemeinden im Landkreis Pfaffenhofen konnten im vergangenen Jahr Gewerbesteuern in Höhe von über 62,6 Millionen Euro einnehmen, ein Plus von 6,2 Prozent gegenüber 2015. Die Gewerbesteuer stand 2016 für 43,4 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis. 2015 waren es 42,7 Prozent. Zusätzlich sichern sich immer mehr Gemeinden einen noch größeren Anteil an den Firmengewinnen, indem sie die Hebesätze erhöhen. „Die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigt“, warnt Eduard Kastner, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Pfaffenhofen.
Im vergangenen Jahr haben zwei der 19 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden im Landkreis ihre Gewerbesteuerhebesätze angehoben. Oberbayernweit waren es 52 von 500. Senkungen gab es im Landkreis keine, so die Auswertung des Bayerischen Landesamts für Statistik.
Nachdem der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis in Höhe von 311 Prozent deutlich unter dem oberbayerischen (333 Prozent) als auch dem bayerischen (338 Prozent) sowie erheblich unter dem bundesweiten Durchschnitt (2015: 397 Prozent) liegt, fordert der Vorsitzende: „Diesen Standortvorteil dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Bei den Gewerbesteuern ist Augenmaß gefragt – ein niedriger Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und lockt neue Betriebe an.“ Kastner kritisiert weiterhin, dass durch Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer nicht nur Gewinne besteuert würden, sondern auch anfallende Kosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten und damit die Substanz der Betriebe.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz war 2016 die Gemeinde Pfaffenhofen mit 345 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Baar-Ebenhausen, Ernsgaden, Geisenfeld, Hohenwart, Jetzendorf, Reichertshausen, Scheyern, Schweitenkirchen und Wolnzach mit jeweils 300 Prozent auf.
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