Hier ging es nicht ums Saufen
(Pfaffenhofen, aem)
Am gestrigen Samstagnachmittag fand nunmehr bereits das dritte Mal in Folge auf dem Bierhaus-Gelände des Pfaffenhofener Sulzberger Bierhauses das Holledauer Craftbier Festival statt. Für 10 Euro hatte man dann die Qual der Wahl. Fünf Gourmetbiere im edlen Sommelier-Bierglas konnten an den über 10 Ständen verkostet werden. Auch für die Kinder war mit einer Piraten-Hüpfburg und das leibliche Wohl durch die Mitterscheyrer Gaststätte Hoiss sowie „pier7“, einem deutschlandweiten Food-Service mit Genussvielfalt gesorgt.
Mit jedem Jahr besser – so könnte das Fazit lauten. Denn Gestern stimmte ziemlich alles. Beste Temperaturen um die 22 Grad, im Hintergrund dezente Musik und süffige Getränke warteten gut gekühlt auf die Biergenießer. Und die kamen in Scharen und genossen die entspannte Atmosphäre. Einige Brauereien waren bereits vergangenes Jahr vertreten; andere präsentierten sich zum ersten Mal in Pfaffenhofen.
Alex und Babsi waren bereits voriges Jahr hier und probierten sich auch heuer wieder durch die verschiedenen Bierchen. „Eine spezielle Vorliebe habe ich nicht“, so Alex, „aber hier kann man sich einfach durch die Biervielfalt trinken.“
Beim Craftbier Festival ging es nicht einfach um das typische Helle oder Dunkle. Experimentierfreudige Brauer und Brauerinnen knüpften zwar meist an bewährte Brautraditionen an, aber entwickelten diese stets weiter. So entstehen und entstanden Klassiker und neue Kreationen, die für den Einsteiger und den Kenner neue Geschmackswelten eröffneten. Vertreten waren neben bekannteren auch kleinere und nicht unbedingt berühmte Brauereien zu finden. Die Wiener Brauerei Brew Age beispielsweise.
Johannes von der Brauerei Brew Age präsentierte hier neben dem Wiener Lager Malzstrasse – einem Genuss wie von einem anderen Stern - erstmals das „Alphatier“. Ein lustiger Name für ein Bier. Auf Nachfrage kam die Antwort: „Dieses Bier ist so fruchtig, dass einem beim Trinken wirklich die Augen ganz weit aufgehen – wie eben diesem Alphatier, meinte Johannes und riss seine Seher demonstrativ weit auf.
Auch einen ausgefallenen Namen hatte obiges Craftbier aus dem Hause Maxbrauerei. Sonnengelbe Farbe und eine weisse Schaumkrone, ein Duft nach tropischen Früchten durch die Verwendung des australischen „Ella“ Hopfens sowie eine milde Bittere und Malzigkeit – das ist die perfektionierte Hopfenschweinerei. „Zuagroast“ hieß einer der Renner der Urban Chestnut Hallertauer Brauerei. „Weil, so Florian, „die Besitzer einst nach Amerika ausgewandert, dann wieder zurückgekommen, also Zuagroaste sind.“
Am Verkaufstresen der Hopfen-Secco Manufraktur von Hildegard Heindl schenkte Christina Burgstaller, die Hallertauer Bierkönigin 2016 edle Tropfen wie den Holledauer Bierbock-Likör oder den Hopfen-Secco aus. „Die Hildegard und ich sind befreundet und da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass man einander aushilft. Meine Oma hatte im Übrigen hier in Pfaffenhofen einen der letzten Hopfengärten dort, wo jetzt das Finanzamt steht.“
Die Augsburger Brauerei Riegele, die bereits vergangenes Jahr hier vertreten war, präsentierte ein echtes Craftbier frei von Alkohol. Zwei Riegele Spezialhefen und die drei seltenen Hopfensorten Amarillo, Mandarina und Simcoe kreierten diese tropisch fruchtige IPA Liberis. „Das kommt heuer so richtig gut an“, freute sich Leonore hinter der Theke.
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