Pfarrer der Herzen nimmt Abschied
(Lindkirchen, sh)Wenn ein Pfarrer seinen Ministranten nach den Gottesdiensten regelmäßig Lollies spendiert, für die Großen im viel zu kalten Pfarrheim stets eine Tasse Tee parat hat und auch sonst immer bei bester Laune war und mit seinem Lächeln positive Energie verbreitet hat, dann kann damit eigentlich nur Pater Slawo gemeint sein. Für die Pfarrgemeinde Lindkirchen - Ebrantshausen hieß es am Wochenende leider Abschied nehmen von ihrem liebgewonnenen Pater Slawomir Trzmielewski.
Nach seinem neunjährigen geistlichen Wirken zieht der Seelsorger der Pfarrgemeinde Lindkirchen-Ebrantshausen nun weiter in die Pfarrei Erding ins Pauliner-Kloster Heilig Blut. In einem emotional-berührenden Abschiedsgottesdienst sagten die Pfarrangehören ihrem „Slawo“ Lebewohl.
Von den Abschiedszelebranten viele lobende wie emotionale Worte. Neben 1. Bürgermeister Josef Reiser und Stadträten, sprach auch Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Sandra Ziegler Worte der Dankbarkeit. In einem bewegenden Rückblick dankte sie dem Geistlichen von ganzem Herzen für die viel zu kurze Wirkungszeit während der er unvergessene Spuren hinterlassen habe.
Noch gut erinnere sie sich an den Tag, als man den neuen Pater Slawo während eines Sonntagsgottesdienstes im Jahr 2008 begrüßen durfte. Er kam in eine blühende und mit vollem Leben erfüllte Pfarrei und schaffte es, neue Akzente mit Bewährtem zu verknüpfen sowie neue Ideen und Anregungen zu verwirklichen.
Anhand von Zahlen resümierte sie Slawos umfangreiche „Feldarbeit“: etwa 2000 Messen, 77 Taufen, 23 Trauungen, mehr als 60 Erstkommunionkinder sowie über 70 junge Menschen, die auf sein Wirken hin erstmals in der Pfarrei das Sakrament der Firmung empfingen.
In der Abschlusspredigt richtete sich der Pater ein letztes Mal an die Gläubigen, indem er ihnen vor Augen führte, den unschätzbaren Wert zu erkennen, zu Christus zu gehören. Die Gemeinschaft der Kirche sei ein unermesslicher Schatz, er sei dankbar, welche Schätze er hier entdecken durfte.
Mit den Worten „Ich darf sagen: Ihr seid ein Schatz!“ ließ der Seelsorger nach 9 Jahren seinen Dienst in der Pfarrei Lindkirchen-Ebrantshausen ausklingen. Sehr herzlich bedankte sich Slawo für alles und versicherte, dass er seine Zeit in guter Erinnerung behalten wird.
Mit ihm müsse die Pfarrei nicht nur einen Seelsorger, sondern auch guten Freund verabschieden. „Wir sind der Meinung, dass du deinen Acker gut bestellt hast und ein ertragreiches Feld an deinen Kollegen weitergeben kannst“, sagte Sandra Ziegler den Tränen nahe. Bei allen Rednern klang eine sichtliche Wehmut durch. Pater Slawo, der vielen durch seine menschennahe und einfühlsame Art sehr ans Herz gewachsen war, genoss bei Jung und Alt einen hervorragenden Ruf und war ein fester Bestandteil der Pfarrei.
Als Erinnerungsgeschenk übergaben die Ministranten einen üppigen Proviantkorb mit allerlei Lieblingssüßigkeiten des Herrn Pfarrer. Darunter Kaffee und Amarettinis, damit es auch in Erding den „Pater Slawo Spezial Kaffee“ gibt. „Wir werden dich vermissen“ gestanden die Minis. Doch es muss ja kein Abschied auf Lebenszeit sein, denn „wenn dich das Heimweh beschleicht, steig einfach ins Auto, von Erding ist es nicht weit!“ Im Anschluss fand ein gemütlicher Umtrunk im Pfarrgarten statt, wo sich Pater Slawo etwas ungeschickt im Bieranzapfen versuchte.
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