Menschen, Maschinen und dröhnende Motoren
(Nandlstadt, sh)Es waren wieder einmal wunderbare Rennen vor einer traumhaften Kulisse. In der Tat sorgten die Veranstalter des MSC Wolnzach mit dem internationalen Modus, den sie sich für das diesjährige Grasbahnrennen einfallen haben lassen, für ein Novum. Es traten erstmals drei deutsche sowie drei europäische Paare im Länderkampf gegeneinander an.
Dem MSC Wolnzach ist in Zusammenarbeit mit dem Bund Bayerischer Motorsportler wieder einmal ein hitverdächtiger Event geglückt. Zwar war es der letzte Lauf um den Josef Angermüller Gedächtnispokal. Doch mit dem internationalen Teamvergleich wollte man die Tradition der Grasbahnrennen in Nandlstadt trotzdem fortsetzen. Die Rechnung ging anscheinend auf. Zwar waren es nicht ganz so viele Besucher wie im Vorjahr, doch der Spaß und die Leidenschaft mit der Fahrer und Bahnsportfans bei der Sache sind, spricht für sich. Wenn die Motoren dröhnen, die Fahrer sich in Blitzgeschwindigkeit in das Oval legen und es einem den Staub in die Augen wirbelt, dann sind Motorsportfans voll in ihrem Element.
Doch für die Verantwortlichen und Helfer war die Woche bis vor Beginn eine Zitterpartie. „Das Wetter hat uns schon einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Adolf Demmel, 1. Vorstand des MSC Wolnzach. Am Tag vor dem Rennen musste man durch den starken Regenfall geschlagene 5 Stunden Wasser absaugen. Mit drei Wägen Sägespänen bekam man die Bahn wieder einigermaßen trocken. Als sei das nicht genug, hatte eine unverhoffte Windböe zusätzlich drei Pavillons weggeblasen. Mit vereinten Kräften habe man schließlich alles möglich gemacht, damit das legendäre Rennen auf der wohl schönsten Grasrennbahn Europas doch noch ausgetragen werden konnte, wie Demmel versicherte.
Am Sontag pünktlich um 13.30 Uhr war es dann auch so weit und die ersten Fahrer begaben sich auf die Strecke. Die Schirmherrschaft übernahm MdB Erich Irlstorfer. Ganz neu war in diesem Jahr der Länderkampf mit drei deutschen und drei europäischen Paaren, wobei in den Vorläufen jeweils ein Fahrer pro Mannschaft an den Start kam. Des Weiteren traten die Teilnehmer in den Kategorien B-Lizenz, I-Seitenwagen, B-Seitenwagen und der Juniorenklasse gegeneinander an. Spannende Rad-an-Rad Duelle mit zum Teil waghalsigen Überholmanövern fesselten die Zuschauer, die es sich derweil auf dem Rasen gemütlich machten, von Anfang bis zum Schluss.
Im B-Finale gingen dann mit dem Team BBM, dem Team Europa und dem Team Grossbritannien die Fahrer mit der kleineren Punktzahl aus den Vorläufen ins Rennen. Im A-Finale dagegen starteten die drei Teams mit der höheren Punktzahl. Ein spannender Dreikampf um den Sieg entwickelte sich hier zwischen zwei deutschen und einem französischen Team. Marcel Sebastian und Fabian Neid vom Team Deutschland schafften es letztlich auf das Siegertreppchen. Platz 2 ging an die Franzosen Julien Cayre und John Bernard, auf dem dritten Platz landeten David Pfeffer und Philipp Schmuttermayr vom MSC Wolnzach.
Die Sieger im internationalen Teamvergleich mit dem MSC Wolnzach an Dritter Stelle
Ein besonderer Moment kommt immer, wenn die sechs besten Fahrer aus dem Teamvergleich zum Josef-Angermüller-Gedächtnislauf antreten. Heuer vor vierzig Jahren verunglückte ebenjener Josef Angermüller aus Osseltshausen bei einem WM-Lauf in Italien. Der imposante Kristallkelch zu Ehren einer der besten deutschen Speedway- und Langbahnfahrer ist ein wahres Schmuckstück und kann sich in jeder Trophäensammlung mehr als sehen lassen. Das Prachtexemplar ging diesmal an den Franzosen Julien Cayre (Bild unten), der mit einer Spitzengeschwindigkeit von 99,1 km/h ins Ziel raste.
5,5 Kilo bringt der Pokal auf die Waage und wurde eigens im Bayerischen Wald aus Kristallglas gefertigt. Stolz hält ihn Julien Cayre.
Bei den Junioren freute sich Alexandra Schauer (MSC Abensberg), Manuel Thalmann (MSC Wolnzach) und Maximilian Gammel (MSC Plattling) über einen Platz unter den Ersten Drei.
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