Ja, do muas i hi!
(Manching, ls)Manching ist leer gefegt. Alles was kann ist nämlich seit heute Nachmittag in Oberstimm. Endlich, der Barthelmarkt ist da. Ab heute gilt in und um Manching der Ausnahmezustand. Er ist eines der ältesten Volksfeste Deutschlands und gehört zu Manching wie das Bier in den Masskrug. Bis Montag wird daher in vier Festzelten und zahlreichen Buden nach Herzenslust die bayerische Seele verwöhnt.
Ganz traditionell versammelten sich heute schon weit über 1500 Menschen vor der Oberstimmer Kirche. Bei einem Standkonzert wurde bereits „die erste Hoibe“ auf Trinktemperatur und Genussgrad getestet. Geschmeckt hat das Freibier heuer besonders gut, und das wahrscheinlich nicht nur, weil die sommerlichen Temperaturen den Daferlburschen und Tubabläsern die Schweißperlen auf die Stirn trieben.
Egal ob Bürgermeister Herbert Nerb, Landrat Anton Westner, die Faschingsgesellschaft Manschuko oder die MBB Sportgemeinschaft – keiner hat es sich beim traditionellen Ausmarsch nehmen lassen, dem den Oberstimmern so heiligen Barthelmarkt die Ehre zu erweisen. Es war eine Schau. Nerbs besonderer Dank galt daher den vielen Marschierenden. „Was wäre der Barthelmarktausmarsch ohne euch?“, fragte er die zahlreichen Teilnehmer im Ingobräuzelt, nachdem das erste Fass angestochen war.
Das verlief übrigens äußerst gekonnt. Seit fast einem Jahrzehnt kommt dem Rathauschef nun diese Aufgabe zu. Es war also keine Überraschung, als nach zwei Schlägen schon die erste Mass das Licht der Welt erblickte und Nerb den Barthelmarkt mit einem beherzten „O’zapft is!“ für eröffnet erklärte.
Auf diesen Moment warten tausende Menschen schon seit einem Jahr. Nach dem Barthelmarkt war wie immer vor dem Barthelmarkt. Der besondere Charme ist und bleibt dabei die Kombination der Festivität. Egal ob eine berauschende Party im Herrnbräu-Zelt oder die etwas ruhigere Kugel im Weißbiergarten – für jeden eingefleischten Volksfestenthusiasten ist etwas dabei. Spaziert man dann gedankenverloren über das Gelände, findet man tatsächlich auch alles, was das Käuferherz begehrt: Alte Kasetten, eine fesche Tracht, ein Mittel gegen Hornhaut oder einen Whirlpool.
Doch am Ende sind es dann wohl die Menschen, die das letzte Augustwochenende Jahr für Jahr zu einem der schönsten machen. „Das tolle am Barthelmarkt ist die Stimmung. Freunde, die man sonst selten trifft, trifft man am Barthelmarkt bestimmt. Leute, die wegziehen, kommen zum Barthelmarkt in die Heimat zurück“, erklärte Bürgermeister Nerb in diesem Zusammenhang. Und so werden auch dieses Mal wieder zahlreiche Besucher aus ganz Deutschland in dem beschaulichen Oberstimm erwartet.
Morgen steigt dann ganz der Tradition entsprechend wieder das Pferderennen. Am Sonntag wird eine Nachfolgerin für Barthelmarktkönigin Tanja Lettenmeyer gesucht. Und was wäre das Fest ohne den montäglichen Sturm auf die Festzelte? Der Barthelmarkt – er ist und bleibt einfach ein Fest, wie kein anderes.
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