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Wenn etwas Positives zum Politikum wird

(Wolnzach, hr)

Die Verärgerung konnte man in den Gesichtern lesen. Einstimmig haben wir uns vergangenes Jahr nicht nur auf ein Büro, sondern auch auf ein Untersuchungsgebiet geeinigt“, erklärte Bauamtsleiterin Doris Schneider. Doch an die Beschlüsse hinsichtlich des „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK)“ wollen sich einige Gemeinderäte wenige Monate später nicht mehr erinnern.

Der politische Streit gehört in Wolnzach seit 2014 schon zur Normalität, doch scheint er nun einen neuerlichen Höhepunkt erreicht zu haben. Jüngst ging durch die Presse, dass das im Rahmen des ISEks zu untersuchende Gebiet nachträglich verkleinert und damit der Wiesensteig und die sogenannte Alternative zum Wolnzacher Volksfestplatz gar bewusst aus dem Spiel genommen wurde – und noch dazu auf Drängen des Rathauses. Aussagen, die sowohl Geschäftsleiter Markus Rieder wie auch Bauamtsleiterin Doris Schneider weit von sich weisen. „Bereits im Angebot hat das Büro Schober das Gebiet, das untersucht werden soll genau umrissen“, so Schneider. Dies beinhaltet das Zentrum von Wolnzach, das dies bezüglich genau unter die Lupe genommen werden soll. Gebiete wie der Bahnhof, der Wiesensteig oder die Siegelhalle waren nie enthalten, was die entsprechenden Unterlagen auch belegen.

Der Ortskern wird dabei nicht isoliert betrachtet, wie Planerin Barbara Hummels unserer Redaktion schon vor einiger Zeit erläuterte, sondern man blickt natürlich über den Tellerrand hinaus. Die Entwicklungschancen und –möglichkeiten liegen dabei jedoch nicht in den unterschiedlichen Wohn- und Gewerbegebieten, sondern im Ortskern. Entsprechend wurde auch im vergangenen Dezember vom Gemeinderat einstimmig ein entsprechender Planungsauftrag vergeben.

„Das Gebiet ist dabei auch nicht willkürlich gewählt sondern mit den Fachstellen der Städtebauförderung und der Regierung von Oberbayern abgestimmt“, erläuterte Markus Rieder. Dabei fügte er an, dass die jetzt aufs Tableau gebrachten Punkte in dieser Form bislang noch nicht thematisiert wurden. „Als wir im Mai gemeinsam mit den Planern und dem Marktgemeinderat zusammensaßen, um über ISEK zu sprechen, wurde der Wiesensteig nur einmal mit den Worten, dass dort ein Abenteuerspielplatz geplant sei, erwähnt“, so Rieder. Die Diskussion jetzt spiegelt für ihn die aktuelle politische Lage wider. „Hier versuchen einzelne Gemeinderäte Projekte, für die sie so keine Mehrheit bekommen würden“, fügte er an.


Die Wolnzacher sind gefragt!

Dabei hat dies mit dem ISEK-Prozess nur sehr wenig zu tun. „Es ist ein Projekt, in dem sich alle Wolnzacher einbringen sollen“, erklärte die Bauamtsleiterin. „Wir wollen gemeinsam diskutieren und so neue Ideen und Perspektiven entwickeln“, fügte sie an. Es geht dabei weniger darum, konkrete Pläne zu erstellen, sondern gemeinsam mit den Wolnzachern und den Fachplanern Barbara Hummels und Marieke Seidenstricker zukünftige Handlungsfelder zu definieren. „Genau dies möchten wir auch am 30. September gemeinsam tun“, erläuterte Schneider.

An diesem Tag wird im Rahmen des ISEKs das Marktgespräch im Deutschen Hopfenmuseum stattfinden. Von 10 bis 16 Uhr können die Wolnzacher dann nicht nur mit den Planern ins Gespräch kommen und Handlungsfelder ins Gespräch bringen. „Das ist wirklich ein ganz zentraler Bestandteil dieses Prozesses“, fügte die Bauamtsleiterin an und betonte dass alle Bürger zu diesem Tag herzlich eingeladen sind. Geplant ist dabei nicht nur eine Bestandsaufnahme durch die beiden Fachplanerinnen (11 Uhr) sondern auch ein gemeinsamer Ortsspaziergang (13 Uhr) und abschließend eine Diskussion (14.30 Uhr) mit Bürgermeister Jens Machold über Wolnzach.

„Wir wünschen uns, dass an diesem Tag möglichst viele kommen, mit diskutieren und ihre Vorschläge einbringen“, so Doris Schneider, „denn die Beteiligung der Bürger ist ein ganz wesentlicher Bestandteil dieses Projektes.“

 

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