Erfolgreich auf den Wasserskiern
(Lindkirchen, sh)Alexander Ziegler ist Anhänger einer etwas exotischen Sportart, dem Wasserski. Bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft in Halle an der Saale holte sich der 14-jährige aus Leitenbach in der Hallertau überraschend den Titel des Jugend-Vizemeister im Wasserski. Hallertau.info traf sich mit dem Nachwuchssportler kürzlich zum Gespräch und erfuhr, was diese Sportart so interessant macht.
Über den sportlichen Nachwuchs aus dem Hopfenland braucht man sich keine Sorgen zu machen
Alfons und Sandra Ziegler sind mächtig stolz auf ihren Burschen. Zurecht – denn der gerade mal 14-jährige erlangte bei der Deutschen Wasserskimeisterschaft als krönenden Abschluss den zweiten Platz in seiner Altersklasse in der Disziplin „Slalom.“ Hier geht es darum, bei hoher Geschwindigkeit 6 Bojen zu umfahren. Der Antrieb erfolgt üblicherweise durch ein Motorboot, mit der Fahrer durch ein Zugseil verbunden ist. Wenn der Läufer irgendwann bei 55 km/h angekommen ist und diese Geschwindigkeit durchfährt, wird die Leine schrittweise verkürzt. Je kürzer die Leine, desto schwerer ist es die Boje zu umfahren.
Alexander in Fahrt - Die extreme Schräglage mit entsprechender Spritzwirkung bei der Umrundung der Bojen ergibt spektakuläre Fotos
Von klein auf sehr sportlich, begann Alexander mit drei Jahren, Winterski zu fahren. Hinzu kam Fußball, Tennis, Leichtathletik. Auch hier konnte sich Alexander bereits mehrere Kreismeistertitel erkämpfen. Seinen ersten Kontakt mit dem Boot hatte der Leitenbacher mit 4 Jahren auf der Donau, von da an packte ihn die Freude im Wasser zu sein. Mit 7 Jahren widmete er sich dann dem Wasserski. Diese Sportart hat er nach eigenen Worten durch seinen Vater kennengelernt, der selbst seit 25 Jahren Wasserski fährt und auch schon bei einigen Meisterschaften teilgenommen hat – jedoch leider erfolglos. „Jetzt fahre ich besser als der Papa“, lacht Alexander.
Außerdem trainiert der Hallertauer seit drei Jahren in Geisenfeld im dortigen Wasserskipark „Wake & groove“ . Erste Trainingsfahrten absolvierte er beim Verein „WSC Haidweiher“ in Amberg. Große Unterstützung erfuhr der 14-jährige durch Martin Huber, seines Zeichens selbst passionierter Wasserskiler. Von ihm erhielt er einen neuen Ski, sodass der Spaß und damit die Leistungen schnell stiegen.
Der Entschluss, bei der Wasserskimeisterschaft mit zu fahren, fiel nach eigener Aussage erst zwei Monate vorher und damit relativ kurzfristig. Zuvor standen intensive Trainingseinheiten auf dem Plan. Mit Fleiß und Disziplin und unter fachkundiger weitete Alexander seine Fähigkeiten in der Wassersportart noch mehr aus. Hochkaräter wie der ehemalige Europameister und mehrfacher Deutscher Meister, Steffen Wild, gehörten zu seinen Trainern.
Zusätzliche Erfahrung durfte Alexander während eines Trainingslagers in Italien mit dem Weltmeister Thomas Degasperi sammeln. Von ihm habe er sehr viel gelernt, was ihm später sicherlich zugute gekommen ist. Auf die Frage, was ihn besonders am Wasserski fasziniere, antwortet Alexander: „Es kommt vor allem auf Kraft und Technik an. Toll ist, dass man im Wasser sein kann und immer ein Boot dabei ist. Zu wissen, dass man immer besser werden kann, motiviert einen. Natürlich bietet die Kurvengeschwindigkeit (teils bis zu 80 km/h!) einen gewissen Kick“. Angst, dabei von den Skiern zu fallen oder sich zu verletzen, habe er keine.
Wasserski erinnert zudem fast ein bisschen an Surfen. „Das macht den Urlaubsfaktor aus“, lacht Vater Alfons und erntet Zustimmung von seinem Sohn. Besondere Herausforderungen hatte der amtierenden Vizemeister vor der Teilnahme in Halle nicht zu überwinden. Alexander: „Am wichtigsten ist immer noch der Spaß an der Sache“. Kinder werden von vornherein stark gefördert. „Dadurch soll der Sport, der nicht jedem bekannt ist, publik gemacht werden“, fügt seine Mama Sandra hinzu.
Auf dem Siegertreppchen mit der Silbermedaille (links)
Ein paar Hoffnungen auf den Sieg hat sich Alexander vor dem Antritt schon gemacht: „Ich habe gewusst, dass wir alle drei unseren Leistungen her gewinnen könnten. Trotzdem habe ich vor der Hinfahrt gehofft, vielleicht auf´s Podest zu kommen. Ins Finale bin ich spontan als Dritter hineingerutscht und prompt als Erster angetreten. Es war ein großer Überraschungseffekt für meine Kontrahenten, dass ich es letztlich auf das Siegertreppchen schaffte. Damit haben sie anscheinend nicht gerechnet“. Mit einer persönlichen Bestleistung von 55 km/h an einer 13 m langen Zugleine schafft er es letztlich auf einen herausragenden zweiten Platz.
Auf die Frage, wie es jetzt weitergeht mit der sportlichen Zukunft, entgegnet Alexander ganz lässig: „Ich fahre einfach weiter. Dann schauen wir mal“. Wer den Vizemeister einmal in Action sehen oder sich selbst auf den Wasserskiern probieren möchte, der kommt am besten nach Geisenfeld zu einer Trainingsfahrt.
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